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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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zurückgriff. Sie war stolz darauf, dass der Rat der Nephilim sie brauchte. Sie ahnte natürlich nicht, dass sie das ihr Leben kosten würde.“ Nach einer längeren Pause sprach sie weiter. „Was ich nun sage , weiß außer mir niemand , und seid gewiss , ich spreche die Wahrheit. Wenn ihr das nun erfahrt, seid auch ihr in höchster Gefahr.“
    Er nickte. „Sprich weiter.“ Solange er bei Mercy war, würde ihr nichts geschehen.
    Mercy führte Angelique zum Bett , und sie setzten sich. „Erzähl es mir. Bitte.“ Ihre Stimme war nur ein Hauchen.
    „Kathy hatte eine Vision, die ihr keine Ruhe ließ. Sie verfolgte sie und war, im Gegensatz zu ihren üblichen Visionen, nur schwer verständlich. Es waren anfangs zusammenhangslose Bilderfetzen , und ihr Hüter war beunruhigt. Nach einigen Wochen konnte sie nachts nicht mehr schlafen , und ihre anderen Visionen blieben schließlich aus. Erst nach und nach konnte sie es in Worte fassen , und hätte sie um die Auswirkungen gewusst, hätte sie es niemandem erzählt, dessen bin ich sicher.“ Rasselnd nahm sie einen tiefen Atemzug. „Es war keine einfache Vision, sondern vielmehr eine Prophezeiung.“
    „Für wen?“, fragte Mercy.
    „Für den Rat.“ Nun wurde Darian langsam klar , worüber sie hier sprachen. Wenn dieses Gespräch die Richtung nahm, die er vermutete, handelte es sich um Hochverrat. „Eine Macht, reiner als alles bisher Da gewesene , wird kommen und die Altvorderen aufhalten. Es wird Frieden geben, wenn die Opfer gerächt wurden.“
    „Was bedeutet das?“ Mercy nahm ihm die Worte aus dem Mund.
    Angelique hob ihre Schultern und atmete lautstark aus. „Eine Macht, ob geboren oder erschaffen weiß ich nicht, wird kommen und dem Rat der Nephilim entgegen treten. Die Prophezeiung stellte eine Drohung dar.“
    Darian war völlig überrumpelt von diesen Informationen. Warum sollte jemand den Rat bedrohen? „Was wurde aus meinen Eltern?“, hakte Mercy nach.
    „Kathy wurde schwanger, aber aus Angst hielt sie es geheim. Sie wusste, dass der Rat sie beobachtete, weil ihre Visionen ausblieben und der Rat ihre innere Unruhe spüren konnte. Kathy gab ihre Tochter in Pflege, vorübergehend, wie sie sagte. Die Prophezeiung quälte sie , und sie sah sich verpflichtet, dem Rat gegenüber ehrlich zu sein. Ihr Hüter wollte sie davon abbringen, doch sie hatte einen sturen Willen.“ Unwillkürlich musste er an Mercy denken. Wie die Mutter , so die Tochter. „Zwei Tage später waren sie, ihr Mann und ihr Hüter tot.“ Darian wurde eiskalt. Das konnte nicht sein. Der Rat tötete niemanden ohne einen triftigen Grund. Selbst wenn diese Prophezeiung gegen sie gerichtet war, hatten sie keinen Grund, einen derartigen Schritt zu tun.
    „Die Dinge sind oft nicht so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen“, sagte Angelique.
    Mercy ließ den Kopf hängen und schaute auf ihre gefalteten Hände. Seine Gefährtin derartig leiden zu sehen, schnürte Darian die Luft ab. Er durchquerte den Raum und setzte sich neben sie. Sie nahm die Einladung an und drückte sich an ihn.
    „Woher wissen Sie das alles, wenn doch alle , die darüber etwas wussten , tot sind?“, fragte Darian argwöhnisch.
    „Ich hatte eine Beziehung mit Kathys Hüter. Niemand wusste davon. Es gab lediglich Gerüchte. Er war in den Augen der Gesellschaft von niederer Herkunft , und ich komme aus einem Adelshaus.“
    „Deswegen wirst du beobachtet.“ Darian konnte es nicht fassen. Das musste ein Missverständnis sein. Oder schlicht und ergreifend eine Lüge. Sie erwiderte nichts, sondern zog stumm einen großen, braunen Umschlag aus ihrer Manteltasche. Darian griff danach .
    „Darin wirst du finden, wonach du suchst, Krieger.“ Wieso sah er die Lüge nicht in ihren Augen? „Nun wisst ihr alles , was ich weiß.“ Angelique stand auf, öffnete den Mund, als wolle sie noch etwas sagen, schloss ihn jedoch wieder und ging vor Mercy in die Hocke. „Das ist für dich , mein Kind.“ Darian sah auf ein mitgenommen aussehendes Foto hinab. Mercys Hände zitterten. Ein Mann stand hinter einer Frau, beide lächelten froh in die Kamera. Sie war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.
    „Sie haben mich also geliebt“, sagte sie leise.
    „Ja. Das haben sie.“ Angelique schüttelte den Kopf und erhob sich. „Es tut mir leid.“ Mit diesen Worten verschwand sie durch die Tür.
    Mercy schaute ihr nach, faltete das Foto und steckte es ein. „Sie hat das noch nicht verwunden“, murmelte sie.
    Sanft umfasste

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