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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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er ihr Gesicht. „Um sie musst du dir keine Gedanken machen , Süße. Ist mit dir alles in Ordnung?“ Er musterte jeden Winkel ihres Gesichts. Eine einzelne Träne bahnte sich den Weg ihre Wange hinab. Bevor sie die Feuchtigkeit wegstreichen konnte, fing er die Träne mit den Lippen und küsste sie fort.
    „Danke. Jetzt weiß ich endlich , woher ich komme.“
    „Ich hatte auf bessere Nachrichten gehofft.“ Ihr wehzutun , hatte nicht auf seinem Plan gestanden.
    „Besser die unangenehme Wahrheit, als die einfache Lüge. Was ist mit dem Rat? Hatte er etwas damit zu tun?“
    Wenn sie schon bei der Wahrheit waren, wollte er auch dabei bleiben. „Ich weiß es nicht. Es wäre denkbar, dass es ein Irrtum ist.“ Die Vorstellung, dass der Rat hinterrücks irgendwelche Fäden spann, war einfach zu unrealistisch.
    „Ich bin froh, dass du bei mir bist“, murmelte sie an seine Brust.
    „Da gehöre ich hin.“
    Nach einer Weile richtete sie den Oberkörper auf. „Können wir heute noch zurückfahren? Ich möchte nicht mehr hierbleiben.“
    „Wie du willst.“ Der braune Umschlag wog schwer in seiner Hand. Es wäre ohnehin besser, wenn er sich damit schnellstmöglich beschäftigen könnte. Es stand viel auf dem Spiel.

9. Kapitel
     
    Darian lehnte sich nach vorn und stützte seine Hände auf die Knie. Was sollte er jetzt tun? Er musste es seinen Kameraden erzählen, aber genau da lag das Problem. Sie alle waren dem Rat zur Treue verpflichtet. Kaum zurück im Hauptquartier, setzte er sich an den Umschlag der Dryade. Was zum Vorschein kam, brachte das Fundament , auf dem seine Welt ruhte , gefährlich ins Schwanken. Er ging noch mal die Informationen in seinen Händen durch.
    Melissa Pierce – Elfische Herkunft, im Ratsdienst
    Jordan Meier – Elfische Herkunft, im Ratsdienst
    Allegra Montgomery – Dryadische Herkunft, im Ratsdienst
    Alle tot und alle im Dienste des Rates. Und überall stand: Gewaltsamer Tod.
    Daniel Shaw – Dryadische Herkunft, im Ratsdienst
    Als er den letzten Namen las, glomm eine Erinnerung in ihm auf. Im November letzten Jahres hatte er ihn als Personenschutz nach Atlanta begleitet. Daniel war ein überaus talentierter Heiler und magisch begabt. Es kam selten vor, dass Elfen oder Dryaden zusätzlich magische Fähigkeiten besaßen, deswegen stand Daniel unter dem Schutz des Rates. Wenn es um Mord ging , standen sie normalerweise immer sofort auf der Matte. In diesem Fall nicht.
    Seit Stunden sammelte er nun schon Unterlagen und Dokumente, die Aufschluss über den Rat und dessen Aktivitäten gaben. Es war teilweise mehr als schwierig gewesen , sie zu beschaffen. Die Schuldgefühle darüber, dass er dies alles im Alleingang machte, saßen ihm wie ein Schatten im Genick. Aber er konnte es seinen Kameraden nicht sagen, noch nicht. Müde stapfte er zurück in sein Schlafzimmer und ließ sich auf das Bett fallen. Er hatte vollständige Berichte über die Toten in den Anzeigen. Und was er da zu t age gefördert hatte, verschlug ihm anfangs regelrecht den Atem. Auf den ersten Blick waren es brave Bürger gewesen, die ihren Pflichten für den Rat nachkamen. Aber eben nur auf den ersten Blick. Er fand Berichte und Quittungen, teilweise aus den privaten Räumlichkeiten des Rates, die ein anderes Leben dokumentierten. Daniel Shaw beispielsweise quälte gern menschliche Kinder. Der Rat führte genau Buch darüber, aber das Schlimmste war, dass es niemanden zu stören schien.
    Der Rat stellte weiter Schecks aus, der Mann behielt sogar seine Anstellung. Die Register der anderen Übernatürlichen waren ebenfalls nicht blütenrein. Sie alle verband ihr enormes Potenzial. Jeder von ihnen hatte ausgesprochen starke Fähigkeiten, wenn nicht sogar die stärksten auf ihrem Gebiet. Andere Aufzeichnungen besagten, dass der Rat nach und nach begonnen hatte, wichtige politische Ämter der Menschen mit Übernatürlichen zu besetzen. Eine Feststellung , die ihn schockierte, denn dies war absolut gegen die ethische Grundauffassung aller Übernatürlichen. Menschliche Belange gingen die Übernatürlichen nichts an, das Risiko , entdeckt zu werden , war außerdem viel zu groß. Ein ausgeglichenes Mächteverhältnis zwischen Menschen und Übernatürlichen war eines der obersten Gebote.
    Ebenso erschütternd war die Härte des Rat e s gegen jedwede Form von Ungehorsam. Er fand Berichte über Razzien im Übernatürlichen - Viertel und Hinrichtungen von „revolutionären Aufwieglern“. Er war immer davon aus gegangen , dass A

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