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Geliebter Normanne

Geliebter Normanne

Titel: Geliebter Normanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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haben.«
    »Von denen Ihr natürlich sehr viele habt.« Hayla waren die Worte so schnell entschlüpft, dass ihr erst danach bewusst wurde, was sie gesagt hatte. Vor Schreck legte sie sich eine Hand auf den Mund, und Bosgard lachte laut.
    »Höre ich da etwa so etwas wie Eifersucht, weil ich andere Frauen gekannt habe?« Er verstand Haylas Äußerung vollkommen richtig und beobachtete gespannt ihre Reaktion. Ein Glücksgefühl durchströmte ihn, als Hayla über den Hals bis zur Nasenwurzel errötete, den Kopf senkte und verlegen ihre Hände ineinander verschränkte. Noch vor kurzem war Bosgard sich unsicher gewesen, wie er sich künftig ihr gegenüber verhalten sollte, doch plötzlich war alles so einfach geworden. Er war ein Mann und sie eine Frau – eine äußerst begehrenswerte und kluge Frau. Bosgard hatte es stets geschätzt, wenn eine Frau nicht nur ein hübsches Gesicht hatte. Er beugte sich zu ihr und legte zwei Finger unter ihr Kinn, so dass sie seinem Blick nicht mehr ausweichen konnte.
    »Hayla, was in deinem Land geschehen ist, ist geschehen, und nichts und niemand kann es mehr rückgängig machen. Ich stimme dir zu, dass es bei der Eroberung nicht immer ehrenvoll zugegangen ist, aber jetzt ist der König ein gerechter Herrscher, der nur das Wohl Englands und des Volkes vor Augen hat. Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass durch meine Hand niemals ein Mensch willkürlich zu Schaden gekommen ist? Weder ich noch meine Männer haben jemals Unbewaffnete gequält oder gar getötet, und ich habe nie Menschen von ihrem Grund und Boden vertrieben und sie ihrem Schicksal überlassen.« Er stockte und fuhr dann mit einem breiten Lächeln fort: »Nun ja, das stimmt nicht ganz, denn Ralph habe ich ins Ungewisse ziehen lassen, und ich bezweifle, dass es ihm gutgehen wird.«
    »Er hat es auch nicht anders verdient!«, rief Hayla und durchbrach damit die angespannte Atmosphäre.
    Der Blick aus ihren veilchenblauen Augen war so voller Liebe, dass Bosgard nicht zögerte, sie in seine Arme zu nehmen und zu küssen.
    Zuerst versteifte sich Hayla und wollte zurückweichen, aber dann spürte sie die Süße seiner Lippen und war nicht mehr in der Lage, ihre Gefühle zurückzuhalten. Wie von selbst schlangen sich ihre Arme um seinen Körper, und sie erwiderte seinen Kuss mit einer nie zuvor empfundenen Leidenschaft. Ihr Entgegenkommen entfachte Bosgards Begehren. Er bedeckte ihr Gesicht mit wilden Küssen, und seine Hände wanderten über ihren Rücken. Sie konnte seine Hitze durch ihr Mieder spüren, und sein Ungestüm weckte heißes Verlangen in ihr. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken, ihre Finger spielten mit den kurzen Haaren, und sie schmiegte sich an ihn. Langsam sanken sie zu Boden. Hayla wusste, wonach sich Bosgard sehnte, obwohl sie sich nicht genau vorstellen konnte, was nun folgen würde. Ihre Finger schoben sich unter sein Wams und liebkosten sanft die muskulöse Brust. Als sich unter ihren Berührungen seine Brustwarzen versteiften, stöhnte er laut auf, und Hayla dachte, sie hätte ihm Schmerzen bereitet. Sofort zog sie ihre Hand zurück und murmelte: »Entschuldigt, das wollte ich nicht.«
    Energisch umklammerte Bosgard ihr Handgelenk und führte ihre Finger wieder zu seiner Brust zurück.
    »Hayla … Hayla … weißt du eigentlich, was du mit mir machst?«
    Wieder stockte sie in der Bewegung. »Nein, Sir, aber ich möchte Euch nicht weh tun.«
    Dieser schlichte Satz brachte Bosgard zur Besinnung. Nein, sie wusste wirklich nicht, was die Liebkosungen einer zärtlichen Frauenhand bei einem Mann, der seit Monaten keine Frau mehr in den Armen gehalten hatte, auslösten. Wenn sie wirklich eine Lady war – und Bosgard zweifelte keinen Augenblick an Haylas Geschichte –, dann war sie bestimmt noch unberührt, und er wollte sie nicht nehmen wie eine einfache Magd. Mit sanfter Gewalt löste er ihre Arme von seinem Nacken und schob sie ein Stück von sich.
    »Hayla, hast du schon mal bei einem Mann gelegen?« Er stellte die Frage, obwohl er die Antwort schon kannte, und die Verlegenheit in ihren Augen gab ihm die Antwort, die er erwartet hatte, und zerstreute auch den letzten Zweifel. »Wir dürfen das hier nicht tun«, fuhr er unter Aufbietung aller Selbstbeherrschung fort, denn seine harte Männlichkeit sprach eine andere Sprache.
    »Ich wollte nicht … ich meine …« Hayla fing an zu stottern. »Es tut mir leid, wenn ich …«
    »Es ist nicht deine Schuld.« Der zärtliche Ausdruck, der Bosgards

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