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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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entfernt. Entsetzt rang sie nach Atem, ihre Augen spiegelten verzweifelte Angst wider. Er wollte fragen, was mit ihr los sei, doch vor lauter Bestürzung versagte ihm die Stimme, und er konnte nicht einmal flüstern.
    Und da war sie auch schon zu Boden gefallen.
    Nun schien die Sonne auf ihre weichen Wangen. Ein Auto fuhr vorbei, zum Capitol. Leute drängten sich um Brent, besorgt und erschrocken.
    »Siebraucht Luft! Treten Sie zurück!« rief jemand, und er bemerkte vage, dass Geoff die Kontrolle übernahm.
    Gayle öffnete die Augen, blinzelte und starrte ihren Mann an, vertrauensvoll und unschuldig wie ein Kind. »Brent?« fragte sie verwirrt.
    »Ich bin ja da. Alles okay?«
    Sie schlang die Arme um seinen Hals und lächelte schwach, aber so zauberhaft wie eh und je. »Tut mir leid«, flüsterte sie zerknirscht und beobachtete die Menschenmenge. »O Brent, ich habe mich so dumm benommen.«
    Nichts schien ihr zu fehlen. Die Angst war aus ihrem Blick verschwunden, als hätte der Sonnenschein sie weggeschmolzen.
    Brents Arme umfaßten sie noch fester. Sein Gesicht war immer noch angespannt vor Sorge. »Bist du in Ordnung?«
    »Ja, jetzt geht es mir wieder gut«, erwiderte sie, verblüfft über seine gepreßte Stimme. »Es tut mir so leid…«
    »Ja, jetzt hat sie sich offenbar erholt.« Brents Mutter eilte zu ihnen, zwinkerte der Braut fröhlich zu und wies mit dem Kopf auf mehrere Fotografen, deren Kameras zu klicken begannen. »Alles wieder okay! Brent, Gayle, diese Pose ist für die Presse sicher hochinteressant. Aber wenn ihr richtige Hochzeitsfotos haben wollt, müßte ihr noch mal in die Kirche gehen, damit der Fotograf, den ihr engagiert habt, seine Arbeit tun kann. Wirst du’s schaffen, Gayle?«
    Er hielt seine Frau immer noch auf den Armen, und sie musste sich gegen seine Brust stemmen, damit er sie losliess.
    Verbissen wehrte er sich gegen ihre Bemühungen und gab erst nach, als seine Mutter ihn leise ermahnte. »Brent!«
    Tina kaum angelaufen, um das Brautkleid ihrer Freundin zu glätten, und Chad rief fröhlich »Kommt, ihr beiden!«
    Gehorsam griff Gayle nach Brents Arm und erschrak über die düstere Verwirrung in seinen Augen. Er starrte auf ihre zierliche Hand hinab, dann nahm er sich zusammen. Liebevoll lächelte er seine Frau an, legte einen Finger unter ihr Kinn und küßte ihre Lippen. »Bist du wirklich wieder okay?«
    »O ja«, beteuerte sie, dann kehrten sie zum Kirchentor zurück.
    Gayle winkte den Freunden und Verwandten zu, insbesondere der Presse, um zu beweisen, dass sie den kleinen Schwächeanfall gut überstanden hatte. In der Kirche warteten nur mehr Brents engste Familienangehörigen, und natürlich gesellten sich auch die Brautjungfern, Chad und Geoff, die Kinder und Mary Richardson hinzu.
    »Ich weiß, die Ehe ist ein furchterregendes Wagnis«, hänselte Tina. »Aber hast du’s nicht ein bißchen übertrieben, Gayle?«
    »Das liegt nur an dem Macho, den sie geheiratet hat«, behauptete Chad mit ernster Miene, und alle lachten.
    »Klar, aber das hat sie längst gewusst – nur zu gut«, sagte Liz trocken, dann preßte sie eine Hand auf den Mund, weil sie merkte, dass Brents Eltern und die Kinder direkt hinter ihr standen. Neues Gelächter erklang, und Ria McCauley erklärte, da ihr Sohn und Gayle beide über einundzwanzig seien, könne man nichts dagegen einwenden.
    »Außerdem«, ergänzte Brents Dad, ein hochgewachsener, schlanker Mann mit weißem Haar und distinguierten Gesichtszügen, »hat er jetzt eine anständige Frau aus ihr gemacht oder sie einen anständigen Kerl aus ihm – wie man’s nimmt. Jedenfalls freuen wir uns sehr.« Er küßte Gayles Hand, und sie umarmte ihn dankbar.
    Nun räusperte sich der Fotograf, und sie posierten eine halbe Stunde lang vor der Kamera. Danach gingen sie wieder ins Tageslicht hinaus. Die meisten Gäste waren zu dem Hotel gefahren, wo der Hochzeitsempfang stattfinden sollte. Doch genug Leute hatten gewartet, um das Brautpaar mit Reis zu bewerfen. Lachend rannten Gayle und Brent zur Limousine, die am Straßenrand, stand. Sie stiegen ein, und zum erstenmal seit der Trauung waren sie allein, zum erstenmal seit Gayles sonderbaren Zusammenbruch auf dem roten Kirchenteppich.
    »Hallo, Mr. McCauley«, flüsterte sie und schmiegte sich an ihren Mann.
    Er erwiderte ihr Lächeln nicht. Mit ernster Miene musterte er sie und strich mit dem Daumen über ihr Kinn. »Was war los?«
    Sie runzelte die Stirn und rückte ein wenig von ihm ab. »Ich verstehe

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