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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Zweig hindurchzukommen. Ein bronzefarbenes Blatt flatterte herab, als er den Zweig beiseite hielt, damit Carly vorbeireiten konnte. Das Wetter war klar und frisch, die Sonne schien, und der Himmel zeigte sich blitzblau. Ramon schmunzelte und dankte im stillen der Heiligen Jungfrau, die seiner Braut und ihm einen so herrlichen Tag beschert hatte.
    Sie reisten zu Pferde. Ramon hatte mit der Kutsche fahren wollen, aber seine Frau hatte ihn damit überrascht, daß sie das ablehnte.
    »Mit jeder Reitstunde kann ich es besser«, hatte sie erklärt. »Sicherlich sind wir schneller, wenn wir querfeldein reiten. Du hast gesagt, es gäbe eine Abkürzung durch die Berge - die könnten wir nehmen, wenn wir nicht auf der Straße bleiben müssen.« Sie hatte ihn verführerisch angelächelt. »Außerdem brauche ich die Übung.«
    Er hatte seine Hand gegen ihre Wange gelegt. »Aye, querida, wenn du mich so anlächelst, wie soll ich dir da etwas abschlagen?« Es war nur eine zweitägige Reise, und er war stolz darauf, daß sie ihre Fertigkeiten verbessern wollte.
    Sie hatte ihn erneut überrascht, als sie sich am Morgen in dem schweren, alten Damensattel seiner Tante zu ihm gesellt hatte. Zumindest war das Leder des Sattels nicht mehr so steif und gewellt. Irgendwer hatte ihn liebevoll bearbeitet, das Leder weichgeklopft und so lange eingerieben, bis es glänzte. Sogar die Silberverzierungen waren poliert worden. Er hegte den starken Verdacht, daß sie selbst es gewesen war, die sich die Mühe gemacht hatte.
    »Bist du ganz sicher, Cara?«
    »Bei meiner Rückkehr nach del Robles habe ich begonnen, einen Damensattel zu benutzen. Ich wollte lernen, wie eine Dame zu reiten.«
    »Aber der Sattel ist viel zu groß für dich. Bist du sicher, daß du damit zurechtkommst?«
    »Ich schaffe das, Ramon. Der Sattel, auf dem ich gelernt habe, war auch so groß.«
    Er lächelte. »Gut, die Sonne geht auf. Es wird Zeit, daß wir aufbrechen.«
    Sie sah bildhübsch aus in ihrem saphirblauen samtenen Reitkostüm und mit ihrem feurigroten Haar, das in üppigen Schillerlocken auf ihre Schultern herabfiel. Ihm wurde schon beim Anblick heiß, und Verlangen, sie erneut zu nehmen, überkam ihn, obwohl sie sich noch am Morgen geliebt hatten.
    Ramon unterdrückte ein Aufstöhnen. Die Frau entfachte jedesmal, wenn er sie ansah, ein Feuer bei ihm. Er hatte gehofft, sein Bedürfnis nach ihr würde nachlassen. Statt dessen war es mit jedem Tag, der verging, stärker geworden. Madre de Dios, das war nicht seine Art. Er wünschte, er wüßte, was er tun sollte.
    »Bist du sicher, daß du genug Kleidung eingepackt hast?« Nur eine Tasche hing auf dem Rücken des Maultiers, das sie mit ihren Schlafmatten und Vorräten beladen hatte.
    Es sollte eine angenehme Reise werden, deshalb hatte Ramon sich einiges gegönnt. In ihren Satteltaschen befanden sich Nahrungsmittel für unterwegs. Äpfel, pinole, carne seca - getrocknete Fleischstreifen -, Tortillas, Kaffee und Yerba Buena Tee. Das Maultier trug frisch gebratenes Hähnchenfleisch, gebackene Bohnen, Käse und süßes Brot. Sogar eine dünne Federmatratze für die Nächte, die sie auf dem Boden verbringen mußten, hatten sie dem Tier auf den Rücken geschnallt.
    »In der Tasche ist mehr drin, als du denkst«, erwiderte Carly, und ihre grünen Augen funkelten vor Aufregung. »Du hast gesagt, ich sollte etwas Hübsches auswählen, und das habe ich getan. Die Kleider müssen nur gelüftet und geplättet werden, wenn wir da sind.«
    Er konnte sich vorstellen, welche Mengen Pilar Montoya mit- gebracht hätte. Bestimmt hätten sie drei Maultiere für ihr Gepäck gebraucht. Andererseits hätte er vermutlich kein einziges Maultier benötigt. Pilar hätte sicher darauf bestanden, mit der Kutsche zu reisen.
    Beide, seine Mutter und auch Tia Teresa, kamen mit vor die Tür, um sich von ihnen zu verabschieden. Two Hawks arbeitete mit Mariano in der Scheune, wo er jeden Abend hinging, sobald er seine Arbeit erledigt hatte.
    »Gute Reise, mein Sohn«, verabschiedete sich seine Mutter von Ramon. Lächelnd wandte sie sich an Carly. »Dir auch ... meine Tochter.«
    Feucht schimmerten die Augen seiner Frau. Sie lächelte seine Mutter so liebevoll an, daß ihm warm ums Herz wurde. Er hatte gehofft, daß seine Mutter und seine Tante sie annehmen würden. Aber er hatte sich nicht vorstellen können, daß sie Carly so lieben würden. Wie er es tat.
    Unwillkürlich umfaßte Ramon die Zügel straffer, so daß Rey del Sol zu tänzeln begann und

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