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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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die unerwünschte Hochzeit des Don hatte reden hören. Carly mochte den rauhbeinigen Mann. Trotzdem war sie der Ansicht, daß Two Hawks zu jung wäre und außerdem zu sehr in Trauer.
    »Ich finde, er sollte sich erst erholen«, wandte Carly ein. »Ich habe ihm gesagt...«
    »Was möchtest du, muchacho ?« Ihr Mann schaute den Jungen freundlich an, der zu ihm aufsah und zum ersten Mal wieder lächelte, wie Carly feststellte.
    »Ich möchte arbeiten, Senor.«
    Ramon nickte. »Gut, dann geh. Es gibt viel zu tun. Wenn du fertig bist, bringe ich dich zu Bajito. Ich glaube, ihr beide würdet euch gut verstehen.«
    »Bajito?«
    »Si, aber das machen wir später. Geh jetzt.«
    Der Junge stürmte eifrig davon. Sein langer, schwarzer Zopf hüpfte auf seinem Rücken. Carly schaute Ramon an. Er hatte recht gehabt.
    »Er braucht die Arbeit«, sagte er und hob die breiten Schultern. »Das wird ihm helfen, schneller zu vergessen.«
    »Ja ... und mit Bajito wird er sich anfreunden. Ich bin froh, daß du genau im rechten Moment gekommen bist.«
    Andererseits war sie immer froh, Ramon zu sehen, und in letzter Zeit schien er nicht minder glücklich, sie zu sehen. Ihr wurde warm ums Herz vor Liebe und Hoffnung. Sie kamen von Tag zu Tag besser miteinander aus, obwohl es immer noch einen gewissen Abstand zwischen ihnen gab. Das lag daran, daß er sie nicht liebte. Aber sie wollte sich damit begnügen, daß er sie mochte.
    Immerhin wäre es mit Vincent nicht anders gewesen.
    Doch eigenartigerweise erschien ihr das mit Ramon nicht genug.
15. Kapitel
    Carly sah Ramon nach, als er wegging, und hätte gern gewußt, was ihn beschäftigte. Mittlerweile hatte sie ihn sehr ins Herz geschlossen und wußte, daß ihre Liebe zu ihm unaufhörlich wuchs. Wie gut er zu dem Jungen gewesen war. Sicher, sie hatte bereits erlebt, wie er sich Kindern gegenüber verhielt. Doch was würde er für die Kinder empfinden, die sie ihm einmal schenken mochte? Ob er sie auch so lieben würde, als wären sie rein spanischer Herkunft?
    Das war ein beunruhigender Gedanke, der sie schon eine Weile verfolgte, seit sie an dem Nachmittag Seite an Seite mit seiner Mutter und seiner Tante arbeitete. Sie schmolzen das letzte Fett eines Stieres zu Talg ein. Es war harte, schweißtreibende Arbeit, aber schließlich waren sie damit fertig, und Carly schlenderte alleine zu dem Ort hinüber, wo der Fluß zwischen den Bäumen hervortrat. Sie setzte sich an den großen Granitfelsen neben einem dicken Baum, hob eine Handvoll glänzender, schwarzer Kieselsteine auf und begann sie nacheinander ins Wasser zu werfen.
    Dort fand Ramon sie, wie sie auf das Wasser starrte und tiefer zu grübeln schien als jemals zuvor.
    Er setzte sich zu ihr. »An was denkst du, Cara, daß du so unglücklich aussiehst?«
    Sie schaute zu ihm auf. »Ich habe daran gedacht, was Two Hawks und Lena zugestoßen ist. Wie kann so etwas Schreckliches passieren? Warum haben die Soldaten sie umgebracht?«
    Ramon lehnte sich gegen den Stamm des mächtigen Baumes zurück. »Ich habe mit dem Jungen darüber geredet. Er sagt, zwei der jungen Männer aus dem Dorf hätten Raubüberfälle gemacht. Sie haben ein halbes Dutzend Pferde von einer Ranch im Tal von San Juan Grade gestohlen. Der Mann, dem der Besitz gehört, ist mit einem Schuß in die Schulter verwundet worden und hat die Miliz zu Hilfe gerufen. Leider haben sie die Spur der jungen Männer bis ins Dorf zurückverfolgt.«
    »Sein Volk muß die Pferde aber sehr dringend gebraucht haben. Ich habe nur ein paar gesehen, als wir bei ihnen im Lager waren.«
    Ein Lächeln huschte über Ramons Gesicht. »Das, querida , liegt daran, daß sie die Tiere essen.«
    »Was?«
    Er nickte. »Viele Jahre waren Pferde die Hauptnahrungsquelle für die Yocuts. Früher einmal gab es Zehntausende wilder Pferde, die durch diese Hügel und das große Tal dahinter gezogen sind. Von ihnen stammen die meisten unserer eigenen Pferde heute  ab.«
    »Sie ... essen sie tatsächlich?«
    » Si . Sie essen auch Beutelratten — sie braten sie samt Fell, Flöhen und allem. Grashüpfer sind für sie eine Delikatesse, die sie im Frühjahr zu essen bekommen. Sie kochen auch die dicken Erdwürmer und essen die Larven der Wespen. Sie braten Echsen, Schlangen, Maulwürfe ...«
    »Schon gut«, sagte sie und schnitt ihm hastig das Wort ab. »Ich sehe schon, ihr Speiseplan ist... sehr viel reichhaltiger als unserer.« Sie mußte die Übelkeit, die ihr aus dem Magen hochstieg, verdrängen.
    »Du kannst froh

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