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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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du genausogut wie ich.«
    »Der Mann ist auf Rache aus, Caralee. Er glaubt, ich hätte ihm den Besitz gestohlen. Es würde mich nicht überraschen, wenn er deine Entführung befohlen hatte, nur um sich an mir zu rächen.«
    Lieber Himmel! Das war viel zu dicht an der Wahrheit. »Stimmt das denn?« fragte sie. »Hast du ihm den Besitz gestohlen?«
    »Sei nicht albern. Ich habe Grund und Boden einem Mann namens Thomas Garrison abgekauft.«
    Den Namen hatte sie auf der Urkunde gefunden. »Und wo hatte Garrison ihn her?«
    Ihr Onkel räusperte sich. »Nun, er ... er hat ihn aufgekauft, als er angeboten wurde. Diego de la Guerra konnte seinen Anspruch nicht nachweisen. Die Landkommission hat sein Eigentum konfisziert und den Verkauf angeordnet. Es war vollkommen legal, das versichere ich dir.«
    Erleichtert sank sie auf einen der Stühle. »Entschuldige, Onkel Fletcher. Das alles hat mich sehr aufgeregt.«
    »Das verstehe ich, meine Liebe. Ich hätte dich auch nicht be drängen sollen. Ich hatte nur gehofft, ... na ja, vielleicht haben wir diesmal Erfolg. Wir haben ein paar indianische Fährtensucher angeheuert, durch die wir auch diesen beiden Schurken bis zu ihrem Dorf im Hochland folgen konnten. Es sind die besten, denen ich je begegnet bin.«
    Sämtliches Blut wich aus ihrem Gesicht. »Du... du willst doch nicht etwa sagen, daß du bei dieser Miliztruppe dabei warst, als ... als sie in das Dorf der Yocuts eingedrungen sind?«
    »Die Wachmannschaft brauchte Verstärkung. Das Land muß geschützt werden - natürlich bin ich mitgegangen.«
    Langsam stand sie auf und umklammerte die Rückenlehne des nächststehenden Stuhls, damit ihre Beine nicht zitterten. »Du hast ihnen geholfen, ein ganzes Indianerdorf auszulöschen? Du hast unschuldige Frauen und Kinder umgebracht?«
    »Es gab keine andere Wahl, meine Liebe. Sie mußten bestraft werden, diese Mörder, alle, wie sie da sind.«
    »Sag mir, das ist nicht die Wahrheit. Sag mir, daß du dich an so etwas Schrecklichem nicht beteiligt hast.«
    Der Gesichtsausdruck ihres Onkels verhärtete sich. Er faßte nach ihren Schultern. »Du verstehst das Gesetz des Landes nicht, Caralee. Es geht um morden oder ermordet zu werden. Die Starken siegen über die Schwachen. Diesen Indianern mußte Einhalt geboten werden, ebenso wie El Dragon. Nur wenn wir den finden, wird er nicht eines so leichten Todes sterben wie diese armen, dummen Wilden.«
    Carly riß sich aus seinem Griff los. »Ramon de la Guerra steht in keiner Weise mit dem spanischen Dragon in Verbindung. Wenn du mich jetzt entschuldigst...« Sie hastete an ihm vorbei. Ihre Röcke raschelten gegen ihre Beinkleider, als sie aus dem Zimmer stürmte und die Tür hinter sich zuschlug. Sie zitterte am ganzen Körper, als sie ihr Schlafzimmer betrat, und lehnte sich gegen die Wand. Sie schloß die Augen und mochte nicht daran denken, daß ihr Onkel Lena und die anderen im Dorf umgebracht hatte.
    Sie kam nicht aus ihrem Zimmer, als ihr Onkel davonritt, um zu dem Suchtrupp zu stoßen, kam nicht zum Abendessen und stocherte lustlos auf ihrem Teller herum, den Candelaria ihr gebracht hatte.
    Spät am nächsten Morgen, nach einer schlaflosen Nacht, zog sie sich ihr rostbraunes Reitkostüm an, schlüpfte in ihre knöchelhohen Knöpfchenstiefel und hastete zur Tür. Sie mußte aus dem Haus, weit genug weg von den Gedanken an ihren Onkel und der Ungewißheit, was Ramon zustoßen mochte.
    Sie lief zur Scheune hinüber und bat den großen, schlanken Vaquero namens José, ihr ein Pferd zu satteln. Seit ihrer Rückkehr auf die Ranch war sie nicht mehr geritten. Doch jetzt konnte sie kaum begreifen, warum sie so viel Zeit im Haus verbracht hatte.
    »Ich habe Ihnen Chimara gesattelt«, sagte der schlaksige Californio und führte einen kleinen, braunen Wallach aus dem Stall.
    »Danke, José.« Der Vaquero hob sie in den Damensattel. Sie lehnte ihr Knie an die dafür vorgesehene Stelle und schob den Fuß in den Steigbügel. Erst da fiel ihr auf, daß sie nicht den alten abgewetzten Sattel hatte, mit dem sie hergeritten war, sondern einen neuen, den Vincent ihr an dem Abend der fandango geschenkt hatte.
    »Entschuldigen Sie, José, das ist nicht mein Sattel. Der gehört Señor Bannister.«
    »Nein, Señora. Ihr Onkel hat uns an dem Tag Ihrer Rückkehr erklärt, daß dies der Sattel sei, den Sie von jetzt an benutzen sollten. Er sagte, er sei extra für Sie angefertigt und aus San Francisco hierhergebracht worden.«
    Ihr Onkel hatte ihn gekauft, und

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