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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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wir miteinander hatten, und an die guten Zeiten, nicht an die schlechten.
    Und in seinen Träumen tat er das. Er erinnerte sich, wie schön sie in ihrer Hochzeitsnacht ausgesehen hatte, dachte daran, wie sie ihn gebeten hatte, sie sanft zu nehmen. Er hatte nicht vergessen, mit welchem Mut sie sich durch die Berge gekämpft hatte, entschlossen, sich gegen ihn zu stellen und am Ende damit seinen Respekt gewonnen hatte. Er konnte auch nicht vergessen, wie hart sie an sich gearbeitet hatte, um etwas aus sich zu machen, welchen Weg sie aus den armen und bedrückenden Verhältnissen in den Kohlengrubensiedlungen zurückgelegt hatte, bis so eine anmutige und schöne Frau aus ihr geworden war, die sich in den vornehmsten gesellschaftlichen Kreisen bewegen konnte.
    Er erinnerte sich auch an die vielen Stunden, in denen sie Seite an Seite mit Lena die Kranken im Indianerdorf versorgt hatte, wie sehr sie sich um Two Hawks gekümmert hatte und wie betrübt sie über den Verlust seiner Schwester gewesen war.  
    Er dachte an den Tag, als sie das Paarungsspiel der Pferde beobachtet hatte, das überwältigende Verlangen, das er nach ihr empfunden hatte ... das gleiche heiße Verlangen, das sie ihm entgegengebracht hatte. Während der langen Nächte in den verschwommenen Bildern seiner Träume fragte er sich, wie sie ihn nur hatte betrügen können.
    Wenn sie vielleicht gewußt hätte, was er wirklich für sie empfand...
    Sobald er aufwachte, sah er wieder die Wahrheit vor Augen. Sie war eine Angelo. Wie Lily. Wie ihr Onkel. Ebenso rücksichtslos, ebenso grausam.
    Aber ob Tag oder Nacht, er sehnte sich nach ihr und dachte sogar daran, sie dazu zu zwingen, daß sie zu ihm zurückkehrte. Immerhin war sie seine Frau. Sie gehörte zu ihm - er konnte mit ihr umspringen, wie er wollte. Aber selbst wenn er sie nähme, seinen Zorn an ihrem vollerblühten, zarten Körper ausließ, würde er am Ende darunter leiden. Denn jedesmal, wenn er sie in die Arme nahm, würde er unweigerlich daran denken müssen, daß sie es gewesen war, die ihn betrogen hatte.
    Statt länger zu grübeln, verdrängte er sie aus seinem Gedächtnis, so gut er konnte, und richtete seine Gedanken auf die Probleme, die er im Lager zu lösen hatte. Das Geld vom Verkauf der Pferde war fast aufgebraucht. Inzwischen war es Herbst und die gringos würden bald ihre Rinder und Pferde verkaufen. Die Kutschen waren mit Gold beladen. Es wurde Zeit, daß El Dragon wieder in Aktion trat.
    Zum ersten Mal seit er sich auf diese Überfälle eingelassen hatte, freute Ramon sich auf die Möglichkeit, seinen Zorn an den Anglos auszulassen, die ihm so viel Kummer bereitet hatten.
    »Wir müssen miteinander reden, Caralee.«
    »Entschuldige, Onkel... was hast du gesagt?« Sie stand auf der Rückseite des Hauses und schaute aus dem Fenster zu den Bergen im Südosten hinüber, Richtung Rancho Las Almas.
    »Ich sagte, wir müssen miteinander reden.«
    Sie lächelte gedankenversunken. »Sicher, was immer du möchtest.«
    Er führte sie den Flur hinunter in sein Arbeitszimmer und schloß die Tür hinter sich.
    Carly wandte sich ihm zu. »Was ist denn, Onkel Fletcher?«
    »Um es kurz zu machen, meine Liebe - es geht um diesen Verbrecher, El Dragon. Er hat die San-Felipe-Kutsche überfallen und zweitausend Dollar Lohngelder erbeutet, die zur New-Idria-Mine gebracht werden sollten.«
    Carly befeuchtete sich die Lippen. In den vergangenen drei Wochen hatte sie nichts empfunden. Hatte es nicht zugelassen, etwas zu empfinden. Jetzt begann ihr Herz zu rasen, und in Ihren Ohren dröhnte es.
    »H-hat man ihn erwischt?«
    »Nein. Der Hurensohn ist verschwunden. Es ist ein Such-Trupp aufgestellt worden. Ich werde heute nachmittag auch mit ein paar Männern dazustoßen.« Er musterte sie prüfend. »Ich hatte gehofft, du könntest uns etwas sagen, was uns von Nutzen ist.«
    Sie zerknitterte den modischen Rock ihres pflaumenfarbenen Seidenkleides. »Wenn ich etwas wüßte, würde ich dir das sagen. Sicherlich kannst du dir das denken.«
    »Ich wünschte, ich könnte es dir glauben, Caralee.« Er kam auf sie zu und faßte nach ihren Händen, die plötzlich kalt geworden waren. »Ich kann mir vorstellen, daß du dich sehr zerrissen fühlen mußt. Immerhin ist Don Ramon ...«
    »Don Ramon? Was ... was hat Ramon damit zu tun?«
    »Ich hatte gehofft, du könntest mir das sagen.«
    Ruhig schaute sie auf, doch innerlich bebte sie. »Ramon hat nichts mit dem spanischen Dragon zu tun. Er ist sehr angesehen, das weißt

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