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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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irrst du dich, Ramon. Mein Stolz ist ebenso groß wie deiner ... und dasselbe gilt für meine Ehre. Wenn du mich jetzt verläßt und weiterhin an deinem Glauben festhältst, lasse ich dich nicht mehr in meine Nähe.«
    Im ersten Moment stand er reglos da. Als er sich ihr zuwandte, hatte seine Wut wieder die Oberhand gewonnen. »Du bist meine Frau. Solange das der Fall ist, gehörst du zu mir. Ich werde dich nehmen, wann immer ich möchte, und werde dich benutzen, wie mein Cousin es getan hätte.«
    Carly verdrängte die heißen Tränen, die ihr die Kehle zuschnüren wollten. »Du bist ein rücksichtsloser, brutaler Mann, Ramon. Mehr als einmal habe ich das erlebt, aber jedesmal vergesse ich es wieder.« Sie schaute ihm nach, wie er zu seinem Pferd hinüberging, den Stiefel in den Steigbügel steckte und sich geschickt auf den Rücken des Hengstes schwang.
    »Ich habe den Nachmittag sehr genossen«, erklärte er. »Vielleicht werde ich dich holen kommen und mit nach Llano Mirada nehmen. Jetzt, wo Miranda nicht mehr da ist, brauche ich eine Hure.«
    Nun vermochte sie die wütenden Tränen nicht länger zurückzuhalten. Heiß rannen sie ihr über die Wangen. »Wage es, einen Fuß auf den Grund und Boden meines Onkels zu setzen! Sollte er dich nicht umbringen, werde ich es tun.«
    Ein spöttisches Lächeln huschte über sein Gesicht. »Das spielt vermutlich keine Rolle. Ich fühle mich sowieso schon, als wäre ich tot.« Sein Gesicht wirkte wie aus Granit gemeißelt und sein Blick leer. Nichts von dem Feuer, das sie vorhin darin gesehen hatte, schien noch übrig zu sein. Zum ersten Mal erkannte Carly, daß es ihn genauso schmerzte wie sie.
    »Eines Tages wirst du vielleicht die Wahrheit erkennen«, flüsterte sie. »Leider wird es dann zu spät sein.«
    Ramon erwiderte nichts darauf, starrte sie nur einen spannungsgeladenen Moment lang an. Dann drückte er seinen flachrandigen schwarzen Filzhut tiefer in die Stirn, spornte sein Pferd an und setzte mit donnernden Hufen davon.
    Kaum war er weg, brach Carly in Tränen aus. Wenn sie geglaubt hatte, hier am Teich etwas Ruhe zu finden, so hatte sie sich gründlich geirrt. Der Kummer quälte sie noch mehr als zuvor. Sie fühlte sich wie eine zehnmal größere Närrin und wünschte, sie könnte einfach davonreiten, ohne einen Blick zurückwerfen zu müssen. Könnte sie doch ihre unglückliche Liebe zu Ramon vergessen und die Kränkung, die sie empfand, wenn er in ihre Nähe kam.
    Statt dessen bestieg sie ihr Pferd und machte sich auf den Heimweg. Innerlich war sie froh, daß ihr Onkel weg war, niemand ihre Tränen sehen würde und sie mit ihrem Kummer allein sein konnte.
18. Kapitel
    Ramon kehrte nicht nach Llano Mirada zurück. Er hätte es gern getan - dort schweiften seine Gedanken nicht so oft zu Caralee. Aber sie hatten gerade einen Raubüberfall verübt. Deshalb mußte er zu Hause bleiben, um keinerlei Verdacht zu wecken. Er trieb den Hengst gnadenlos den ganzen Weg nach Las Almas und genoß die Herausforderung seiner Stärke, der es bedurfte, um mit dem kräftigen Tier umzugehen, sowie die beruhigende Wirkung von Sonne und Wind.
    Er wollte nicht an Carly und die heftige Sehnsucht denken, die ihn in dem Moment befallen hatte, als er sie an dem Teich gesehen hatte. Er wollte nicht mehr wissen, wie sehr er sich fast gegen seinen Willen zu ihr hingezogen gefühlt hatte. Sie nur an  dem Ort zu sehen, wo sie sich einmal so herrlich geliebt hatten, brachte sein Blut in Wallung und ging ihm unter die Haut. Das Bedürfnis, sie anzufassen, in sie zu dringen, war fast überwältigend stark gewesen.
    Ich habe es getan, um sie zu bestrafen, redete er sich ein. Und einfach weil er sie begehrte. Er war ihr Mann, gleichgültig, mit wie vielen Männern sie geschlafen haben mochte. Sie gehörte zu ihm, und er konnte mit ihr machen, was er wollte. Er sagte sich, er hätte einfach eine Frau gebraucht. Sie war da, und sie zu nehmen würde ihm Spaß machen. Er hatte ein halbes Dutzend verschiedener Ausreden parat, aber keine davon entsprach der Wahrheit. Er war zu ihr gegangen, weil er nicht anders konnte.
    Sie hatte gesagt, sie liebte ihn. Wieder und wieder hatte sie es ihm gesagt. Dafür haßte er sie. Und dafür, daß sie sein Verlangen nach ihr schürte. Daß sie ihn dazu brachte, sie weiterhin zu lieben.
    Ramon beugte sich auf seinem Sattel vor und ritt in gestrecktem Galopp über den Hügel, so daß der Hengst Staub aufwirbelte und seine weiße Mähne im Wind flatterte. Schließlich

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