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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Monterey geschrieben, und morgen schon würde er dem Anwalt die Papiere zukommen lassen.
    Sobald der Fall eröffnet worden war, würde ihm die Ranch zurückgegeben werden, und seine Überfälle hatten ein Ende. Wie davor würde seine Familie reich sein, und es gäbe Arbeit und Nahrung für seine Leute in Hülle und Fülle.
    Sosehr er sich auch danach sehnte, tief im Innern wußte er, ohne Caralee an seiner Seite würde er nicht glücklich sein. Ramon verdrängte den schmerzlichen Gedanken und kehrte ins Haus zurück.
    Carly lief in ihrem Schlafzimmer unruhig auf und ab. Ihr Onkel war gestern abend sehr spät zurückgekommen, hundemüde, der  lange Leinenmantel staubbedeckt, und wütend, daß sie es wieder einmal nicht geschafft hatten, El Dragon zu fassen. Sie wollten jedoch nicht aufgeben, hatte er grimmig gesagt. Die indianischen Fährtensucher würden weiterhin das Gebiet sorgfältig abkämmen, Zentimeter um Zentimeter von den Gabilan Montains bis nach Diablo Range absuchen.       
    Captain Harry Love, der Mann, der den berühmten Banditen Joaquin Murieta zur Strecke gebracht hatte, führte den Suchtrupp an. Er war überzeugt, daß sie diesmal den spanischen Dragon und seine Männer erwischen würden.
    Carly kam nicht zur Ruhe. Sie machte sich Sorgen um Ramon wie auch um Pedro, Florentia, Tomasina und die anderen im Lager. Sie wollte nicht, daß ihnen dasselbe zustieß wie Lena und ihrem Volk im Dorf der Yocuts.
    Sie mußte mit Ramon sprechen, ihn davon überzeugen, daß er mit den Überfällen aufhören sollte, bevor es zu spät war. Aber sie war nicht mal sicher, wo er sich aufhielt, und so wie die Dinge zwischen ihnen standen, wäre es sehr seltsam gewesen, wenn sie nach Las Almas geritten wäre. Sie wollte auch bei ihrem Onkel nicht noch mehr Verdacht wecken.
    Carly drehte sich auf dem Absatz um, raschelte mit ihren Seidenröcken und wandte sich in die entgegengesetzte Richtung. Außer ihrer Sorge um Ramon störte sie noch etwas anderes. Langeweile. Bis vor ihrer Rückkehr nach del Robles hatte sie nicht bemerkt, wie sehr sie die Arbeit genossen hatte, die sie auf Las Almas verrichten konnte. Dort wurde etwas getan, auch wenn alles kleiner war als auf del Robles.
    Sie arbeiteten auf ein Ziel hin, und sie war ein Teil davon gewesen.
    Ganz anders war ihr Leben auf del Robles.
    Sicherlich leichter. Hier wurde sie von vorne bis hinten bedient, es wurden keine Ansprüche an sie gestellt, Hauptsache, sie lächelte immer damenhaft und unterhielt sich beim Abendessen höflich. Leider war sie nicht der Typ, der den ganzen Tag im sala sitzen und den Nachmittag verstreichen lassen konnte, wie ihr Onkel erwartete. Sie konnte sich nicht damit amüsieren, nur stundenlang auf dem Klavier zu spielen. Sie las gelegentlich ein wenig, aber in Wirklichkeit hatte Carly zu viele Jahre an frischer Luft verbracht. Sie arbeitete gern hart, freute sich über das Ergebnis, und obwohl auf Las Almas nicht von ihr erwartet wurde, daß sie bis zum Umfallen arbeitete, hatte selbst Ramon ihre Mitarbeit begrüßt.
    Vielleicht hatte er bemerkt, daß sie das brauchte, und sich ihrem Bedürfnis gebeugt - oder einfach angenommen, da sie nicht spanischer Herkunft war, also auch keine richtige Dame, wäre die Arbeit für eine gringa wie sie passend. Der Gedanke war nicht ermutigend, aber wie auch immer, sie hatte ein Teil des Ganzen auf der Ranch sein wollen.
    Es mochte auch daran liegen, daß sie ein eigenes Heim brauchte, wie ihr Onkel mal gesagt hatte.
    Bei dem Gedanken wurde ihr schwer ums Herz. Sie hatte schon mal ihr eigenes Heim gehabt. Ein richtiges Zuhause, wie sie geglaubt hatte. Sie hatte einen Ehemann gehabt, Menschen, die sie mochten, eine Schwiegermutter und eine Tante, die sie ins Herz geschlossen hatte. Glaubten sie dasselbe wie Ramon? Hielten sie sie für fähig, ihn zu betrügen? Was hatte er ihnen erzählt? Was hatte Angel seiner Schwester Maria erzählt?
    Tränen brannten ihr in den Augen, und sie ballte die Hände zu Fäusten. Ramon glaubte seinem Cousin, nur weil er ein de la Guerra war. Aber er war auch ein Lügner, obwohl sie es nicht beweisen konnte. Und selbst wenn sie es könnte, wäre sie immer noch eine gringa und nicht die Spanierin, die ihr Mann sich zur Frau gewünscht hatte.
    Carly seufzte. Was spielte es schon für eine Rolle? Ramon hatte sie aus seinem Leben verbannt, als hätte es sie nie gegeben, und daran würde sich nichts ändern. Er hatte eine Leere  hinterlassen, die sich nie wieder füllen ließ, aber

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