Geliebter Teufel
mit der Hand durch das verschwitzte, zerzauste schwarze Haar. Er schaute zu seiner Frau hinüber und bemerkte, daß sie sich die Bluse etwas aufgeknöpft hatte. Ihre Brustansätze lugten hervor. Sofort regte sich sein Körper. Er zog das Laken über sich.
Ja, er war eindeutig auf dem Weg der Besserung.
Dennoch wollte er sie nicht wecken. Sie brauchte ihren Schlaf, und es gefiel ihm, so neben ihr zu sitzen. Er freute sich, wie ihr kupferfarbenes Haar in der frühmorgendlichen Sonne leuchtete, und hätte ihr am liebsten die Haarnadeln aus dem Knoten im Nacken gezogen, um es mit seinen Fingern durchzukämmen. Wie lange würde sie ihn wohl leiden lassen, bis sie ihn für gesund genug erklärte, daß sie wieder mit ihm schlafen würde?
Bei dem Gedanken mußte er lachen. Jedenfalls nicht so lange, wie sie vermutlich verlangen würde.
Sie rührte sich auf dem Stuhl neben ihm. Langsam öffnete sie ihre großen, grünen Augen, und ihr Blick erfaßte ihn. »Ra mon?«
» Buenos días, querida. «
»Ramon!« Sie sprang auf und konnte sich gerade noch zurückhalten, sich ihm nicht um den Hals zu werfen. Statt dessen faßte sie nach seiner Stirn und überprüfte mit der Hand, wie warm sie war. »Dein Fieber ist gesunken!«
» Si, mi amor. Ich bin eindeutig auf dem Weg der Besserung.« Er blickte auf die rosigen Lippen seiner Frau, und sein Glied richtete sich unter den Laken auf. Er grinste verschmitzt. »Ich fühle mich fast schon so wie sonst.«
Carly musterte ihn von Kopf bis Fuß. Das schwarze Haar fiel ihm verführerisch in die Stirn, und kaum daß er sich bewegte, war das Spiel seiner Brustmuskeln zu sehen. »Wie kann ein Mann, der so schwer verletzt war wie du, so gut aussehen?«
Er lachte nur. Doch dann zuckte er unwillkürlich zusammen, als ihm ein heftiger Schmerz durch die Schulter fuhr. »Freut mich, daß du das findest, da ich bereits deine Verführung plane.«
Carly lachte. »Nun, dann fühlst du dich aber wirklich besser.« Das Lächeln verschwand jedoch wieder. Sie griff nach seiner Hand und setzte sich zu ihm auf das Bett. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Es tut mir leid, daß ich nicht eher kommen konnte.«
»Es war besser, daß du gewartet hast. Ist alles in Ordnung auf Rancho del Robles?«
Carly schüttelte den Kopf. »Es ist so viel passiert, was ich dir erzählen muß.«
»Sag mir, daß du auf Las Almas bleibst. Mehr will ich gar nicht wissen.«
Ihr Griff verstärkte sich. »Bist du sicher, daß du es verkraften kannst? Vielleicht solltest du dich noch etwas ausruhen. Ich möchte nicht, daß du dich gleich überanstrengst.«
»Erzähl es mir, chica . Ich möchte die Neuigkeiten hören.«
»Mein Onkel ist tot. Er ist bei den Kämpfen außerhalb von San Juan Bautista angeschossen worden und erlag diesen Verletzungen. Angel ist ebenfalls umgekommen.«
»Angel ist tot?«
Sie nickte. »Alle haben ihn für El Dragon gehalten. Es ist vorbei, Ramon. Der Sheriff sagt, er werde die anderen nicht weiter verfolgen, außer es käme wieder zu Überfällen.«
Er sank in das Kissen zurück. Erleichterung durchflutete ihn. Doch plötzlich fühlte er sich auch erschöpft.
»Du hattest recht, was du über meinen Onkel gesagt hast«, berichtete Carly weiter. »Am Tag seiner Beerdigung war der Sheriff da. Er hat mir geraten, mir die Papiere meines Onkels anzusehen. Ich fand ein Schlüsselbund in seinem Schreibtisch, mit dem ich eine Reihe von Schubladen öffnen konnte. In einer davon fand ich eine Akte, in der Abschriften von Bankeinzahlungen aus dem Jahre 1851 lagen. Eine davon war auf den Namen Henry Cheevers ausgestellt. Der Betrag belief sich auf zweitausend Dollar. Ich hätte mir nichts dabei gedacht, außer daß der angegebene Monat April 1853 war und Onkel Fletcher den Titel zu Rancho del Robles weniger als dreißig Tage später erworben hat. Aus einer anderen Akte ging hervor, daß Henry Cheevers im Vorstand der Landkommission war.«
Schweigend hörte er ihr zu, aber man sah ihm eine leichte Spannung an.
»Ich glaube, mein Onkel hat Henry Cheevers bestochen, damit er den Anspruch deiner Familie zurückweist. Statt dessen wurde der Besitz an einen Thomas Garrison für eine kaum nennenswerte Summe verkauft. Es gab auch einen Nachweis von Garrison und einen über den Kauf der Ranch. Selbst mit den Bestechungsgeldern hat Onkel Fletcher den Besitz für ein Zehntel vom tatsächlichen Wert erhalten.« Tränen standen ihr in den Augen. »Mein Onkel hat euch den Grund und Boden gestohlen, Ramon, genau
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