Geliebter Teufel
wie du gesagt hast.«
*
Ich bin dazu bestimmt, dich zu lieben, und das will ich dir zeigen.
Was ist das schwer für einen Mann, wenn er so verliebt ist.
Welches harte Los trifft den, der sich verliebt auf den ersten Blick?
Er ist so trunken, als hätte er Wein genossen und geht zu Bett ohne einen Bissen.
Töte mich nicht, töte mich nicht mit einer Pistole oder einem Messer.
Töte mich lieber mit deinen Blicken, meine Liebe, und mit deinen roten Lippen, nimm mir das Leben.
Alte spanische Ballade »El Capotin« (»Das Regenlied«)
*
Epilog
Sie gaben eine fandango. Es war ein besonderer Abend, den Ramon geplant hatte, obwohl er seltsamerweise sehr wenig darüber gesagt hatte. Er hatte nur erwähnt, daß sie aus besonderem Anlaß eine große Fiesta halten würden. Carly war nicht sicher, aus welchem Anlaß, aber das interessierte sie auch nicht. Sie hatte eine eigene Überraschung für Ramon.
Die Musik wehte zu ihr herüber. Draußen vor dem Fenster spielten die Musikanten auf Gitarren und Geigen, unterhielten die Gäste, die bereits angekommen waren, während Carly ungeduldig auf einem Stuhl vor ihrem Spiegel saß und sich wünschte, Candelaria möge sich etwas mehr beeilen.
»Könnten Sie vielleicht mal ruhig sitzenbleiben?« erkundigte sich das Mädchen verärgert. »Wenn Sie wollen, daß ich mich beeile, dürfen Sie nicht so rumzappeln.«
»Ich kann nichts dafür. Ich hätte schon längst fertig sein sollen. Ramon wird sich sicher Sorgen machen, wo ich bleibe.«
»Sie hätten Rita die Vorbereitungen überlassen sollen, wie der Don vorgeschlagen hat, anstatt selbst noch so viel zu tun.«
Das junge Dienstmädchen runzelte die Stirn, bis Carly ihre Nervosität tief seufzend unterdrückte. Sechs Monate waren vergangen seit dem Tod ihres Onkels. Ein paar Wochen später war sein Testament verlesen worden, nach dem sie die Ranch erbte, wie der Sheriff gesagt hatte. Aber die Papiere mußten erst ausgestellt und die Konten auf ihren Namen übertragen werden. Jede Menge Unterlagen mußten unterschrieben werden. Zwei Monate nach Onkel Fletchers Tod waren sie und Ramon auf Rancho del Robles eingezogen, und Ramón hatte die Leitung der Ranch übernommen.
Seine Mutter und seine Tante entschieden sich, in dem kleinen Landhaus auf Las Almas zu bleiben. Es war nur einen kurzen Ritt von ihnen entfernt, und für die beiden älteren Frauen war es inzwischen ein vertrautes Zuhause.
»Auf Rancho del Robles möchte ich nicht mehr wohnen«, hatte seine Mutter gesagt. »Dort sehe ich in allem, was ich tue, die Hand deines Vaters. Die Erinnerung ist für mich zu schmerzlich. Hier habe ich meinen Frieden.« Mariano blieb bei ihnen, wie auch Blue Blanket und ein paar der anderen Vaqueros. Die übrigen Männer, einschließlich Pedro Sánchez, kehrten nach Rancho del Robles zurück.
Mehrmals in den vergangenen Monaten hatte Carly mit Ramón über die Eigentümerverhältnisse der Ranch sprechen wollen, doch er weigerte sich, mit ihr darüber zu reden. Rechtlich gehörte die Ranch ihr, beharrte er. Ihm reiche es, dorthin mit seinen Leuten zurückkehren zu können.
Carly reichte das nicht. Sie wollte das Unrecht beseitigen, das angerichtet worden war, und heute abend war die passende Gelegenheit dazu.
»Wir sind fast fertig, Señora.« Als Candelaria zurücktrat, um ihre Arbeit zu betrachten, stand Carly auf und trat vor den Drehspiegel.
Sie glättete ihre dunkelgrünen Seidenröcke und betrachtete eingehend ihr Spiegelbild. Zufrieden musterte sie ihr gerüschtes Oberteil, dessen Ausschnitt tief genug, aber nicht zu tief war, und freute sich, daß ihre Taille so zierlich wirkte. Üppig umrahmten die kupferfarbenen Locken ihr zartes Gesicht. Candelaria hatte sie zu Schillerlocken gedreht, die kunstvoll auf ihre bloßen Schultern herabhingen. »Das ist eine schöne Farbe, finden Sie nicht?«
»Si, Señora. Sie paßt zu der Farbe Ihrer Augen.« »Ich hoffe, Ramon wird es gefallen.«
Candelaria lächelte. »Ihrem Mann gefällt alles, was Sie tun. Ich wünschte nur, ich könnte auch einen Mann finden, der mich nur halb so liebt wie der Don Sie.«
Carly stieg Hitze in die Wangen. »Ich hoffe, er weiß, wie sehr ich ihn liebe.«
Das dunkelhaarige Dienstmädchen lächelte nur. Sie hob eine wunderschöne, schwarze mantilla aus Spitze an, die zum Besatz ihres Kleides paßte, und half Caralee, sie über die Steckkämme zu streifen, die mit Perlen besetzt waren und die Ramon ihr vorhin noch geschenkt hatte.
»Ich weiß, es ist albern,
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