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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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überhaupt nicht gedacht.«
    »Bestimmt hat er das auch alles schriftlich geregelt. Mag sein, daß Sie etwas in seinem Schreibtisch darüber finden. Wenn Sie Zeit haben, sollten Sie die Papiere durchsehen. Sicher wird einer seiner Anwälte in San Francisco die Angelegenheit regeln. Wie auch immer, ich möchte wetten, daß er Ihnen den Besitz vermacht hat.«
    Carly starrte ihn nur an. Sie konnte das Ausmaß der Bedeutung noch nicht ganz begreifen. »Danke, Sheriff Layton. Ich werde mich darum kümmern.«
    Rancho del Robles gehörte vermutlich tatsächlich jetzt ihr. Lieber Himmel, sie konnte es nicht glauben. Und doch wollte sie es - mehr mit jeder Sekunde, die verging.
    Spät am Nachmittag fand die Beerdigung für Fletcher Austin statt. Er hätte sich bestimmt eine aufwendigere Begräbnisfeier gewünscht und es gern gesehen, wenn seine reichen Freunde aus San Francisco hätten kommen können. Dafür war jedoch keine Zeit, und was Carly betraf, änderte das nichts daran, daß ihr Onkel tot war. Ihre Sorge galt jetzt den Lebenden.
    Während der Schreiner, der auf del Robles arbeitete, einen stabilen Eichensarg zimmerte, wurde der Leichnam ihres Onkels gewaschen und vorbereitet. Er trug seinen feinsten schwarzen Anzug. Carly, Rita Salazar, Cleve Sanders und ein Dutzend weiterer Leute, die auf der Ranch arbeiteten, hatten sich oben auf dem Berg unter einer alten Eiche versammelt, von der aus man die Hazienda sehen konnte. Es war ein herrlicher Fleck, um die Reise in die Ewigkeit anzutreten. Zumindest wußte sie, daß ihm sein letzter Ruheplatz gefallen hätte.
    Mehr schuldete ihm das schöne Tal nicht. Eigentlich bekam er schon zu viel, gestand sie sich ein - nach der häßlichen Wahrheit, die sie erst heute morgen entdeckt hatte.
    Dennoch, er war ihr Onkel. So rücksichtslos, wie er gewesen war, sie hatte ihn gemocht und weinte um ihn, als Riley Wilkins Verse aus der Bibel vorlas. Wenn es doch nur hätte anders sein können! Als die Zeremonie vorüber war, kehrten alle zum Haus zurück, wo ein großes Büfett hergerichtet worden war: Hühnchen und frisch gebackene Tortillas, Teller mit dampfendem Mais, gebratenen Kartoffeln und gebratenem Fleisch. Ein junger Stier drehte sich am Spieß über dem Feuer. Es gab Wein und Sangria zu trinken sowie selbstgebackene Kuchen und Schokolade in Tortillas.
    Nachdem sie die Beileidswünsche entgegengenommen hatte, verschwand Carly auf ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Sie hatte lange genug gewartet. Sie würde nach Las Almas reiten und zu ihrem Mann zurückkehren, hatte sie den anderen gesagt. Sie brauchte ihn, jetzt, wo ihr Onkel nicht mehr lebte. Und sie liebte ihn.
    Das war die Wahrheit.
    Sie ließ jedoch nicht durchblicken, welche Sorgen sie sich um ihn machte, daß ihr schwer ums Herz war, mit jedem Schritt, den ihre kleine Stute in Richtung Las Almas machte.
    Ramon regte sich auf dem Bett und öffnete die Augen. Seine Schulter pochte, und die Haut um die Wunde brannte wie Feuer. Aber sein Kopf machte ihm nicht mehr zu schaffen. Seine Haut war kühler, nicht mehr verschwitzt und feucht. In der Nacht hatte er die Decke weggetreten und sich in seiner gewohnten Art auf dem weißen Laken ausgestreckt.
    Im ersten Moment sagte er nichts, freute sich nur, daß er auf dem Weg der Besserung war, beobachten konnte, wie sich der Himmel draußen vor dem Fenster von der Morgenröte zu seiner üblichen Bläue verfärbte. Auch hörte er das leise Atmen der Frau, die in dem Stuhl neben seinem Bett schlief.
    Er wußte, daß sie gekommen war, hatte es sofort gespürt, als sie den Raum betreten hatte. Doch hatte er sie nicht gesehen. Seine Haut war so heiß gewesen, daß er glaubte, sie müsse aufspringen wie bei einer gekochten Kartoffel. Er hatte nicht die Kraft gehabt, die Augen zu öffnen und vermochte nicht, seinen Kopf zu heben.
    Dann hatte er etwas Kühles auf seiner Stirn gespürt, die wunderbare Stimme seiner Frau gehört, die versuchte, ihn in seinen Fieberträumen zu trösten. Sie würde ihn nie wieder verlassen, das wußte er wohl. Caralee war gekommen, um bei ihm zu bleiben.
    Danach hatte er besser schlafen können. Das Feuer in seinem Körper ließ nach. Er kam zur Ruhe, und danach begannen seine Kräfte zurückzukehren.
    So leise wie er konnte, da er sie nicht wecken wollte, richtete er sich zum Sitzen auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen das Kopfteil des Bettes und griff nach dem Wasserglas auf seinem Nachttisch. Er spülte sich den Mund aus und trank den Rest, dann fuhr er sich

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