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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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brachte Carly die Nachricht über seinen Zustand. Sie rang die Hände und kämpfte tapfer mit den Tränen. Unruhig und besorgt lief sie auf und ab, aber sie wagte es nicht, die Ranch zu verlassen. Nicht solange Sheriff Jeremy Layton in dem Arbeitszimmer ihres Onkels auf sie wartete.
    Er sprang auf, als sie den Raum betrat, runzelte die Stirn bei dem leichten Humpeln, das sie krampfhaft zu verbergen suchte, und nickte ihr höflich zu.
    »Mein herzliches Beileid für Ihren Onkel, Ma’am.«
    »Danke, Sheriff Layton.«
    »Ich weiß, daß jetzt nicht der rechte Zeitpunkt ist, aber ich habe da noch ein paar Fragen, die ich Ihnen unbedingt stellen muß.«
    Sie setzte sich neben ihn und glättete ihre weiten schwarzen Bombazinröcke. »Natürlich. Ich bin Ihnen gern behilflich, wenn ich kann.« Sie richtete die knappe weiße Spitze ihrer Manschetten und versuchte, nicht so nervös zu erscheinen, wie sie sich fühlte. »Was wollen Sie denn wissen?«
    Der Sheriff nahm wieder Platz. »Ich will ganz ehrlich sein, Ma’am. Ihr Onkel hegte den starken Verdacht, daß Ihr Mann in gewisser Weise mit dem Verbrecher in Verbindung stand, der ihn umgebracht hat. Er glaubte, der Don gebe Informationen weiter und wäre möglicherweise bei den Überfällen mitgeritten. Ich dachte, das wäre auch mit ein Grund, daß Sie ihn verlassen hätten und hierher zurückgekommen wären.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen.«
    »Was ich sagen will, ist folgendes: Sollte der Don in etwas verwickelt sein, das Ihnen mißfällt, war das vielleicht auch der Grund, warum Sie die Ehe annullieren lassen wollten.«
    Also wußte er auch, daß ihr Onkel bereits die ersten Schritte dazu unternommen hatte. Andererseits schien Jeremy Layton sowieso alles zu wissen.
    Carly zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. »Tatsächlich hatte ich mich schon entschieden, zu meinem Mann zurückzukehren, bevor mein Onkel ermordet wurde. Ehrlich gesagt hätte ich ihn nie verlassen dürfen.«
    »Ich weiß, das geht mich nichts an, aber ich fände es beruhigend, wenn Sie mir sagen würden, warum Sie ihn dann verlassen haben.«
    Sie suchte angestrengt nach einer Antwort, die er ihr glauben würde - eine, die nichts mit Angel de la Guerra zu tun hatte. »Ich ... ich, also, Sheriff Layton, ich war eifersüchtig. Ich habe erfahren, daß mein Mann eine Geliebte hatte - ehe wir geheiratet haben, allerdings. Doch fühlte ich mich gekränkt. Nun, inzwischen haben wir die Angelegenheit geklärt. Die Frau spielt keine Rolle mehr im Leben meines Mannes, und er hat mich überzeugt, daß ich die einzige Frau bin, die er braucht.« Sie straffte ihre Schultern. »Es tut mir leid, daß ich Sie enttäuschen muß,  Sheriff, aber mein Mann hat weder früher noch jetzt etwas mit dem Banditen El Dragon zu tun gehabt.«
    Der Sheriff stand auf. Er war ein großer Mann. »Nun, dann ist die Angelegenheit damit erledigt... zumindest so lange, wie es keine weiteren Vorfälle gibt.«
    »Was wird aus den anderen? Werden Sie sie weiter mit dem Suchtrupp verfolgen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich schätze, die sind inzwischen meilenweit von hier entfernt. Ohne Anführer, glaube ich nicht, daß sie zurückkommen.« Er lächelte. »Es freut mich, daß Sie und der Don Ihre Schwierigkeiten bereinigen konnten. Wissen Sie, eigentlich habe ich ihn immer gemocht.«
    »Ich werde ihm Grüße von Ihnen ausrichten«, sagte sie und stand ebenfalls auf.
    Jeremy Layton nahm seinen breitkrempigen Hut von der Stuhllehne. »So wie es aussieht, werden wir den richtigen Namen des Kerls wohl nie erfahren.«
    »Sie meinen den des spanischen Dragon?«
    Er nickte. »Niemand hier scheint ihn zu kennen. Zumindest gibt es keiner zu. Andererseits ist es vielleicht besser so.« Er musterte sie durchdringend. Carly wagte kaum, Luft zu holen. Dann drehte er seinen Hut in den Händen und wandte sich zum Gehen. »Jetzt, da Fletcher nicht mehr lebt, denke ich, werden Sie und der Don wohl hier auf del Robles wohnen.«
    Carly schaute auf und sah ihn vollkommen reglos an. »Was haben Sie gesagt?«
    »Erscheint mir nur natürlich. Der Besitz gehört doch jetzt Ihnen.«
    »Rancho del Robles gehört mir?«
    Er nickte. »Sicher, Ma’am. Daran hat Fletcher Austin keine Zweifel gelassen. Er sagte, sollte ihm mal was zustoßen, gehöre del Robles selbstverständlich Ihnen. Er hat mir mehr als einmal gesagt, daß Sie seine einzige Verwandte sind.«
    »Ja... ich schätze, das ist der Fall. Es ging alles so schnell, daran habe ich

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