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Geliebter Vampir (German Edition)

Geliebter Vampir (German Edition)

Titel: Geliebter Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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versuch, mich zu verstehen. «
    » Nein « , sagte Helen herb. Im Reitkostüm starrte sie Allan an. » Du hast mich getäuscht, als ein Spie l zeug benutzt. «
    » Das ist nicht wahr. Ich bin fest überzeugt gewesen, dass ich dich wirklich liebe. Doch dann ist es wie ein Wirbelsturm über mich gekommen. Mein Herz ist entflammt. «
    » Und was ist mit mir? Was ist mit der Liebe, die du mir g e schworen hast? Wenn wir uns aneinander schmiegten, wenn unsere Körper eins wurden? Wir stehen kurz vor der Verlobung. Du hast mir die Ehe versprochen. «
    » Das ist ein Irrtum gewesen. Ich bedaure es sehr. Ich kann dich nicht heiraten. Bitte, entbinde mich von diesem Verspr e chen. «
    Helen war es, als ob sie sterben würde. Die letzte Hoffnung, an die sie sich verzweifelt geklammert hatte, ve r flog.
    » Ein Irrtum, soso « , sagte sie herb. » Du bedauerst es. Bereust du die Stunden mit mir? «
    » Nein, so habe ich es nicht gemeint. Jede einzelne davon ist wie ein kostbares Juwel für mich. «
    » Jetzt hast du andere Kostbarkeiten. « Helen schluchzte, es ze r riss ihr das Herz. Sie schämte sich, dass sie weinte. » Wer ist sie? Ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren. «
    Allan schluckte. Es fiel ihm schwer, die drei Worte zu s a gen.
    » Blanche, deine Schwester. «
    » Ich glaube, ich höre nicht recht. Hast du Blanche gesagt? «
    » Ja. «
    Da fing Helen zu schreien an, was sonst nicht ihre Art war.
    » Du bist der größte Schuft, der mir jemals begegnet ist. Ich will dich nie wiedersehen. - Geh mir aus den Augen. Verschwinde für immer aus meinem Leben. - Ich wünsche dir die Pest an den Hals. Und Blanche ebenfalls. «
    Allan antwortete: » Ich kann dich verstehen, Lady Feuerkopf. «
    So hatte er sie in Stunden der Zärtlichkeit genannt. Das brac h te bei Helen das Faß zum Überlaufen. Sie hob die Reitpei t sche, um sie Allan durchs Gesicht zu ziehen. Mit einem reflex h haften, blitzschnellen Griff fing er ihren Hieb ab. Sie scha u ten sich an. Er nahm ihr die Peitsche weg und warf sie weit in den See hinau s .
    » Beherrsche dich bitte « , sagte Allan ruhig. » Das ändert nichts mehr. «
    Allans schlanke Gestalt verschwamm vor Helens Augen. Für sie ging die Welt unter. Der Schmerz in ihrem Herzen war schlimmer als alles, was sie jemals erlebt hatte. Dazu kam die maßlose En t täuschung, dass die beiden Menschen, denen sie völlig vertraute, sie derart hintergangen hatten. Helen trieb ihre Stute an und preschte los wie eine Irre. Sie wollte nur weg und Allan und ni e mand mehr sehen.
    Die junge Ärztin galoppierte am Seeufer dahin. Allan rief hi n ter ihr her. Helen preschte auf den Damm, der wie eine Br ü cke quer über den Lake Pontchartrain führte. Tränenblind, in ihrem erregten Zustand, übersah sie die Absperrung. Die Hufe der Stute hämmerten auf die Hol z planken.
    Allan rief ihr vom Ufer nach: » Kehre um, Helen! Der Damm ist morsch! Du brichst ein. Willst du dich umbringen? «
    Helen verstand seine Worte nicht. Das Hufgetrappel übertönte sie. Sie merkte erst, dass etwas nicht stimmte, als die Hufe von ihrer Stute nach der Damm m itte durch die morschen Planken br a chen.
    Qualvoll wieherte die Stute auf, als sie einbrach und sich d a bei beide Vorderbeine brach. Helen wurde abgeworfen und flog ins Wasser. Sie klatschte in der Nähe von einer schilfbestandenen I n sel ins dunkelgrüne, sumpfig riechende Wasser.
    Ihre Reitstiefel liefen voll und ihr Kostüm sog sich voll und wurde schwer wie ein Panzer. Helen zog ihre Reitstiefel aus und hielt sich schwimmend über Wasser. Da sah sie zu ihrem Entsetzen ins Wasser gleitende Alligatoren und auf sie zulaufende, dreieck i ge Linien. Helen schrie ge l lend auf.
    Im Lake Pontchartrain wimmelte es von Alligatoren. Mindestens ein Dutzend schwamm auf sie zu und wollte sie fressen. Helen ve r suchte verzweifelt, den mit Holzplanken belegten Knüppeldamm zu erre i chen und sich hochzuziehen.
    Sie hätte es nicht mehr geschafft. Doch da erschien Allan. Er war auf den Damm gelaufen. Rasch zog er seinen großkalibrigen R e volver und zielte sorgfältig. Die Schüsse krachten. Allan war ein ausgezeichneter Schütze. Er traf vier Alligatoren und tötete sie oder verletzte sie schwer. Die getroffenen Tiere peitschten das Wasser zu Schaum.
    Ihr Blut lockte ihre Artgenossen an, die über sie herfielen. Allan hatte Zeit, Helen aus dem Wasser zu ziehen. Er bot alle Kraft auf und hievte sie hoch. Das geschah im letzten Moment. Zwei zähnestarrende Rachen klafften

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