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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Christina. Einen Augenblick lang dachte
ich, Christopher hätte recht gehabt.
    Aber
das war natürlich Unsinn. Christina war vom Pferd gefallen und hatte das
Bewußtsein verloren. Sie öffnete schon wieder die Augen, als Tony und Oliver
herbeigeeilt kamen. Sam trug seine kleine Tochter ins Haus, und Larry begann
sehr blaß, aber bewußt ruhig, ihren Kopf mit kaltem Wasser zu behandeln. Die
Diagnose dauerte nur eine Minute. Christina hatte nichts gebrochen, aber sie
war bewußtlos gewesen, und wahrscheinlich hatte sie eine Gehirnerschütterung.
Sie mußte eine Weile ruhig im Bett bleiben, es gab keinen Grund zur Panik.
    Irgendwie
kehrten wir zu unserem friedlichen Neujahrstag zurück und machten schnell Tee,
um die Geister wieder zu beleben. Als wir allein waren, sprach Larry aus, was
mich die ganze Zeit bewegt hatte.
    »Susan,
wie konnte das nur passieren? Ich habe Christopher gefragt, aber er war
verschlossen und barsch. Er sagte, jeder würde mal ’runterfallen, und
vermutlich sei Jill gestolpert. Aber wie ist das möglich auf einer absolut
ebenen Koppel, und wie hätte Christina selbst dann ’runterfallen sollen?«
    »Christopher
hat vielleicht recht. Sie kann gestolpert sein.«
    »Das
tut sie nie, und ich habe die Zwillinge einzeln gefragt, was passiert ist. Sie
haben beide gesagt, daß Christina Jill galoppieren ließ und dann ’runtersprang.
Aber warum? Was sollte so ein wahnsinniges Spiel? Aber Mark hat dasselbe
erzählt. >Wir haben nicht gespielt. Jill ist schnell galoppiert, und
plötzlich ist Christina ’runtergesprungen und hart auf dem Boden
aufgekommen.<«
    »Das
kann man wohl sagen, das arme Kind.«
    Die
Kinder gingen mit den Pferden normalerweise vernünftig um; so etwas
Wahnsinniges hätte sie nicht getan. Ich sagte nichts von meinem Verdacht; es
war Unsinn und würde Larry nur aufregen.
    Aber
Larry selbst stolperte über die Wahrheit. Sie war in das Zimmer gegangen, wo
Christopher Christina für ein paar Minuten besuchen durfte, und sie kam mit bestürztem
Gesicht zurück und winkte Kate und mich in die Küche.
    »Susan,
weißt du, was ich Christopher sagen hörte, als ich in das Zimmer kam? >Du
hast ja dein Bestes getan, aber eine Gehirnerschütterung nützt nichts. Beim nächstenmal müssen wir uns etwas brechen. Diesmal bin ich
dran.<«
    Wir
starrten einander an und ich merkte, daß Christinas Einfall diesmal Wahrheit
geworden war. Kate ergriff jetzt entschlossen das Wort: »Ihr seht, was die
Schule aus ihnen macht! Ich weiß, es ist sehr ungezogen, aber sie sind
entschlossen alles zu tun, um nicht hingehen zu müssen. Weil ihr die Kleider
gekauft habt, haben sie gemerkt, daß sie wirklich von zu Hause weggeschickt
werden, die armen Kleinen.«
    Larry
und ich schwiegen einen Moment, dann sagte sie ruhig: »Es ist wirklich
gräßlich, aber was können wir tun? Sie müssen gehen.«
    »Warum?
Warum muß man zwei kleine Kinder von zu Hause losreißen und sie in Internate
einschließen?«
    In
ihrem Mund klang es wie ein richtiger Vorwurf, als hätten wir uns absichtlich
der Grausamkeit schuldig gemacht. Das konnte ich nicht verkraften und platzte
böse los: »Was hätten wir sonst tun können? So geht es nicht weiter. Sie waren
in letzter Zeit in der Schule schrecklich ungezogen und ungehorsam. Mr.
Marshall hat es uns gesagt und er will, daß sie gehen. Natürlich interessiert
er sich überhaupt nicht für sie und er wird bleiben, weil es seiner Frau gut
bekommt. Und selbst wenn er geht, würde etwas Besseres nachkommen? Gute Lehrer
kommen nicht hierher. Sie sind ehrgeizig.« Wie gute Ärzte, dachte ich
verzweifelt. Für mich wurde das Leben zu kompliziert, und es war Neujahr.
    Tante
Kate sagte ruhig: »Ihr könnt etwas anderes tun.«
    Larry
wurde ungeduldig. »Oh, Tante Kate, jetzt fang nicht wieder damit an, daß Lernen
unwichtig ist, daß sie aus ihrer Ungezogenheit herauswachsen und wir sie noch
ein oder zwei Jahre wild herumlaufen lassen sollen. Das können wir nicht tun.
Darin sind wir uns einig.«
    »Ich
wünschte, ihr würdet mir nicht einfach irgend etwas in den Mund legen, dazu
noch so etwas Albernes. Natürlich ist Lernen wichtig, allerdings nicht so
wichtig, wie manche Leute meinen. Aber wichtig ist, daß man lernt, mit allen
möglichen Menschen zusammenzuleben, und das haben eure Kinder nicht gelernt.
Sie haben wie in einem Treibhaus gelebt.«
    »So
ein Unsinn!« Jetzt konnte ich mich nicht beherrschen. »Nichts könnte einem
Treibhaus weniger ähnlich sein. Vielleicht laufen sie wild

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