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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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denken wird, wenn Tony ihre Verlobung löst und
weiter in Tiri im Laden arbeitet. Sie wird bestimmt wütend sein. Sie war so
dankbar, als Tony sich entschlossen hatte, wieder standesgemäß zu leben.«
    »Ist
es wichtig, was Claudia sagt? Sie wird Tony nicht beeinflussen.«
    »Nein,
diesmal wird sie nichts beeinflussen — weder Alister noch wir. Sie wird ihren
eigenen Weg gehen.«
    »So
sollte es auch sein, es sei denn, Oliver wäre der richtige Mann, dann wird sie
seinen Weg gehen.«
    »Das
glaube ich nicht, und ich habe Angst, daß sie es später bereut.«
    »Das
glaube ich nicht, außerdem weißt du, daß Tony schon einmal ein gebrochenes Herz
hatte und ganz gut darüber hinweggekommen ist.«
    Ich
sagte hitzig: »Das ist etwas ganz anderes. Sie war ein romantisches kleines
Mädchen, als sie sich in Norman Craig verliebte.« (Das war der Pfarrer, der
doppelt so alt war wie sie, und den sie mit siebzehn angebetet hatte.) »Diesmal
hat sie sich entschlossen, einen Mann zu heiraten. Sie hat mit ihm gearbeitet,
ja fast sein Leben geteilt. Sie bewundert ihn sehr oder bewundert zumindest
seine Arbeit, und ich bin sicher, daß sie ihn liebt oder es sich einbildet.«
    »Na
ja, es ist ihre Entscheidung. Wenn sie ihn liebt, wird sie mit ihm gehen. Es
ist von einem Mädchen wirklich nicht zuviel verlangt, ein angenehmes Leben in
der Stadt, eine Menge Geld und viel Spaß. Ich glaube nicht, daß Tony das
ausschlägt.«
    Aber
er meinte nicht wirklich, was er sagte, denn insgeheim hatte Paul Tony sehr
gerne und spürte auch, daß ein so warmherziger und aufrichtiger Mensch, der
sich dem Glück anderer Leute verschrieb, nicht hätte getäuscht werden dürfen.
Natürlich war sie albern, sich einzubilden, daß sie ihren Hinterlanddoktor
gefunden hatte, aber sie würde auch sehr unglücklich sein.
    Unsere
letzten Worte an diesem Abend waren etwas fröhlicher: »Ist es nicht herrlich zu
wissen, daß Christopher im nächsten Jahr glücklich sein wird und wir uns nicht
von ihm trennen müssen?«
    »Ja,
aber sie dürfen sich nicht einbilden, daß ihre Streiche irgend etwas damit zu
tun haben. Es ist besser, wenn sie gar nicht erfahren, daß wir ihr kleines
Spiel durchschaut haben.«
    Aber
am nächsten Tag wurde dieser Entschluß zunichte, denn als Christopher und ich
zu Larry gingen, begannen er und Christina sofort ein geheimes Gespräch und
kehrten dann in das Zimmer zurück, wo Larry, Kate und ich uns über Kleider und
Gespräche mit den Lehrern unterhielten. Es war offensichtlich, daß irgend etwas
ihre Gedanken stark beschäftigte. Ihr Gewissen auch, vorausgesetzt, daß sie
eines hatten. Wie üblich, war Christopher der Sprecher. Mit ziemlich unsicherer
Stimme sagte er: »Wir haben etwas — etwas, was wir euch wohl erzählen müssen«,
dann stockte er.
    Christina
kam herein und unterstützte ihn, wie sie es immer tat. »Wir haben ein Problem«,
sagte sie mit ganz, unschuldiger Miene. Wir ahnten alle, was kam, aber ich
versuchte, es abzuwehren und sagte: »Was habt ihr denn jetzt angestellt? Irgend
etwas kaputt gemacht?«
    »Nein,
schlimmer.«
    Wieder
folgte eine lange Pause, und dann sah ich, daß Christopher mit sich kämpfte und
Christina jeden Augenblick in Tränen ausbrechen würde. Auch Larry sah das und
sagte aufmunternd: »Dann ’raus damit..., und fangt nicht an zu heulen, davon
habe ich genug.«
    Jetzt
war Kates Stunde gekommen, und sie sagte mit sanfter Stimme, mit der sie nur zu
Kindern sprach: »Na ja, sie hatten ja auch Grund dazu. Schließlich haben sie
einige böse Unfälle hinter sich. Ich glaube, ihr solltet diese Ponys weggeben.
Sie scheinen nicht zuverlässig zu sein.«
    Das
war der Auslöser. Ein Wort gegen ihre geliebten Ponys, und sie waren bereit,
alles zuzugeben. Christopher sagte: »Aber sie sind zuverlässig, Tante Kate,
völlig zuverlässig.«
    »Nun,
wenn sie zuverlässig sind, warum fallt ihr dann dauernd ’runter? Ich verstehe
natürlich nicht viel davon, aber ich hielt euch für gute Reiter.«
    Das
schlug ein, denn ihr Reiterstolz ging ihnen über alles. Diesmal legte Christina
los. »Sind wir auch«, stammelte sie.
    »Wir
sind gute Reiter. Wir waren noch Babies, da sind wir schon geritten« — eine
Übertreibung, die von ihrer Mutter hätte stammen können.
    »An
was lag es dann?«
    Christopher
sagte unnatürlich laut: »An uns lag es, Tante Kate. Christina — Christina ist
absichtlich ’runtergefallen.«
    Kate
gelang es, erstaunt auszusehen. »Warum habt ihr das getan?«
    »Wir
dachten, wenn

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