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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Wenn du wirklich an irgendein Ekel gerätst, packst du einfach deine Papiere in die Tasche und gehst. Aber das ist mir in all den Jahren erst einmal passiert.«
    »Wo müßten wir denn hingehen? Wenn wir unsere Freunde fragen könnten, wäre es ja gut.«
    »Das könnt ihr nicht machen. Man gibt euch eine Straße, und dort besucht ihr zwanzig Häuser, normalerweise wird immer eine Hausnummer übersprungen. Die anderen zwanzig befinden sich auf dem Land, der Bezirk wird euch vorgeschrieben. Man braucht keine weiten Strecken zurückzulegen. Sie sind der Auffassung«, und dann erzählte sie mir, daß, wenn wir uns entschlössen, es zu versuchen, wir an einem Tag der nächsten Woche auf einer Zusammenkunft kurz informiert und eingewiesen würden. Ich zögerte noch immer, bis sie mir erzählte, wieviel Geld man bekam, und da dachte ich: Damit könnte ich Christopher alle Schuhe für die Schule kaufen und vielleicht noch andere Sachen.
    Ich sagte: »Ich werde das mit Larry besprechen. Vielen Dank, Agnes, daß du an uns gedacht hast. Ich hoffe, daß wir dich nicht enttäuschen, denn das viele Geld könnte ich brauchen. Du weißt, daß die Kinder nächstes Jahr zur Schule kommen, und es ist furchtbar, was wir alles dafür anschaffen müssen.«
    »Oh, das weiß ich wohl! Ich war völlig pleite, als Jane im Internat war. Nun ja, viel Glück!«
    Larry war begeistert. »Man muß alles probieren. Was für ein Segen, Susan, einmal das Haus und die fürchterlichen Kinder zu verlassen. Sie machen mich rein wahnsinnig.«
    Mir ging es genauso. Von welchem bösen Geist Christopher und Christina auch immer besessen sein mochten, er war natürlich auf die jüngeren Kinder übergegangen, und man wurde wirklich nur noch schwer mit ihnen fertig. Sie waren schon zu Hause sehr schlimm. Sie kamen immer wieder auf neue, dumme Gedanken, und manche davon waren richtig gefährlich. Die beiden älteren Kinder waren schon immer waghalsig. Christopher war von Natur aus furchtlos, und Christina mußte mithalten. Ihre Mutter sagte sogar, sie sei so dumm, daß sie nicht einmal wisse, was das Wort Gefahr bedeute. So suchten wir sie immer draußen im Busch, geplagt von schrecklichen Gedanken an Kinder, die sich im Kreise drehten und tagelang verschollen blieben, oder wir fürchteten, sie von Stacheldraht zerfleischt aufzustöbern oder sie aus der Bucht zu fischen, in die sie gefallen waren, weil sie an einem tiefen verbotenen Wasser gespielt hatten. Ein Abenteuer folgte dem anderen, und sie schienen entschlossen, so ungezogen wie möglich zu sein.
    In der Schule war es natürlich noch schlimmer. Hier wurde ihr Benehmen immer schlechter, und Mr. Marshall ließ Larry und mich kommen und nahm kein Blatt vor den Mund.
    »Ich bin froh, daß sie im nächsten Jahr auf eine andere Schule gehen. Um ehrlich zu sein, es ist höchste Zeit. Ich weiß nicht, was mit ihnen los ist, aber sie scheinen alles zu zerstören. Sie waren zwar schon immer die Anführer einer Art von Bande, aber jetzt scheinen sie ihren ganzen Einfluß nur noch zu Übeltaten und schlechtem Benehmen auszunutzen.«
    Wir ahnten ein bißchen, was mit ihnen los war. Sie wurden älter und merkten nun, daß ihr Lehrer sich überhaupt nicht für sie interessierte. Vielleicht wollten sie sich auch ein letztes Mal austoben, weil sie dachten: »Na ja, das ist unser letztes Jahr hier, daraus wollen wir das Beste machen.« Aber ich glaube eigentlich nicht, daß sie so vorgingen oder viel über die Schule im nächsten Jahr nachdachten, außer, wenn sie erwähnt wurde. Dann setzten sie eine finstere Miene auf und gaben dem nächsten Möbelstück einen Fußtritt. Obwohl wir James Marshall nicht sehr gerne mochten, wußten wir, daß er Grund zur Klage hatte, und es war nicht gerade schön, das zu hören. Die Männer gaben ihm recht, und eigentlich legte außer Tante Kate niemand ein gutes Wort für Christopher und Christina ein. Diese Frau wurde mit allen ihren Ungezogenheiten fertig und fand immer neue Entschuldigungen für sie. Wenn sie mit ihr allein waren, gab es keine Szenen, keine Tränen, keine Missetaten. Das brachte mich auf. Was hatte diese alte Frau nur, was mir fehlte? Jedenfalls gibt niemand gerne zu, daß er scheitert, und ich freute mich, die Kinder und alle Klagen zurücklassen zu können.
    Wir gingen zu der Einweisung und kehrten leicht entsetzt über die Aufgabe, die wir übernommen hatten, zurück. Wir kamen mit großen teuren Formularen beladen nach Hause, die um jeden Preis gehütet werden

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