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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf befand.
    Dann griff er zu.
    Unter dem Laken brüllte Tabea auf. Ihr Schrei klang erstickt. Er erreichte nicht mal den Flur. Dann wurde er ihr praktisch wieder in den Mund hineingedrückt, denn durch das verdammte Laken hindurch spürte Tabea die Klaue auf ihrem Gesicht.
    Das war schlimm. Die Finger mit den spitzen Nägeln wanderten weiter.
    Sie kratzten über ihr Kinn, suchten den Hals, fanden ihn und krallten sich dort fest.
    Der Druck war stark, trotz des schützenden Stoffes, der sich um ihre Kehle gelegt hatte.
    Die Frau röchelte. Dabei wurde sie immer tiefer gedrückt, aber sie landete nicht auf dem Boden, sondern auf dem Bett, noch immer bedeckt von ihrem eigenen Laken.
    Der Killer nahm auch die andere Hand zu Hilfe. Sie preßte er gegen den Körper und erstickte somit die weiteren Befreiungsversuche der Frau.
    Tabea kam nicht gegen ihn an. Sie wurde auf den Rücken gedreht. Die Beine hingen noch über den Bettrand hinweg. Ihre Füße berührten den Boden. Sie schabten zuckend darüber hinweg. Längst kriegte sie keine Luft mehr. Die Klaue nahm ihr jeglichen Atem. Tabea fand auch nicht mehr die Kraft, die Arme zu heben, um die Decke von sich wegzustoßen.
    Tabea war nicht mehr als ein zappelndes Bündel, dessen Bewegungen schwächer und schwächer wurden.
    Von einer anderen Seite, von einer anderen Welt oder wovon auch immer drangen die finsteren Schatten auf sie zu. Sie waren anders als die Dunkelheit unter der Decke, und sie dachte daran, daß sie bereits die Vorboten des Todes erlebte.
    Wo sie die zweite Klaue erwischt hatte, bekam sie nicht mehr mit. Die normale Welt schwamm weg, die Ohnmacht und der folgende Tod drängten sich immer näher heran.
    Etwas piepte oder tutete.
    Sehr weit entfernt.
    Ein Signal aus dem Jenseits!
    Sie rang nach Luft. Sie strampelte wieder, und plötzlich bekam sie wieder Luft, auch wenn der Stoff noch dicht vor ihren Lippen lag, aber sie konnte etwas einsaugen.
    Schreie gelangen ihr nicht. Die Kehle schmerzte, der Hals auch, doch sie lebte noch. Leben!
    Atmen. Nicht sterben!
    Alles lief in ihrem Kopf durcheinander, und ihre Bewegungen waren nicht geplant. Sie hatte das Zeitgefühl verloren, aber sie schaffte es jetzt, die Decke von sich zu stoßen. Mit Armen und Beinen gleichzeitig.
    Tabea strampelte sich frei!
    Plötzlich lag sie ohne den trügerischen Schutz auf dem Bett. Sie sah über sich die Decke, sie sah die Schatten, sie sah das Licht, und das alles vermengte sich miteinander, weil Tabea einfach noch nicht in der Lage war, gewisse Dinge aufzunehmen.
    Den Killer aber sah sie.
    Er stand neben dem Bett, und sie hätte beinahe losgeschrien, als sie sah, was er tat.
    Er hielt ein Handy in der rechten Klaue und telefonierte. Dabei hatte er ihr den Rücken zugedreht, aber so, daß sie ihn auch im Halbprofil sah.
    Im Moment sprach er nicht, er hörte nur einer aufgeregt klingenden Frauenstimme zu, die hektisch auf ihn einsprach.
    Tabea richtete sich auf. Ihr Körper wollte ihr nicht mehr gehorchen. Sie fühlte sich völlig matt und schwer in den Gliedern. Atmen konnte sie kaum noch. Es war ein verzweifeltes Schnappen nach Luft. Sie kam sich dabei vor wie ein hilfloses Tier, und sie verfluchte innerlich die eigene Schwäche.
    Der Mann kümmerte sich nicht um sie.
    Er telefonierte weiter, nickte einige Male, gab flüsternd und fluchend Antworten, ging dabei zum Fenster und riß es auf.
    Er wollte weg.
    Das Handy ließ er verschwinden. Die kalte Luft erwischte auch die auf dem Bett sitzende Tabea. Sie versuchte vergeblich, wieder auf die Beine zu kommen.
    Die Unterlage war einfach zu weich, und Tabea fehlte im Augenblick die Kraft. Aber sie gab nicht auf.
    Auf allen vieren kroch sie dem unteren Rand entgegen. Von dort kam sie am schnellsten zur Tür. Der Killer sah es.
    Als hätte sie eine bestimmte Ahnung erwischt, so schaute sich auch Tabea um, und sie mußte mit ansehen, wie der Mann an seinen Gürtel griff und dort etwas hervorholte.
    Es war ein Messer, und die lange, blitzende Klinge sprang auf Knopfdruck hervor.
    Nicht eine Sekunde zögerte der Eindringling. Er huschte mit dem Messer in der Hand auf Tabea zu.
    Die schrie gellend auf.
    Die Klinge blitzte vor ihr auf, und sie riß beide Hände in die Höhe. Zu spät, das Messer war schneller. Es erwischte sie, und Tabea hatte das Gefühl, von einem heißen Strom an der rechten Brustseite durchbohrt zu werden.
    Sie kippte zurück. Der Schrei war längst erstickt, und wieder wuchtete die Dunkelheit in gewaltigen Wellen auf

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