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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die junge Moderatorin zu.
    Daß der Killer aus dem Fenster kletterte, bekam sie nicht mehr mit…
    ***
    Die Tür hielt!
    Zumindest beim ersten Ansturm. Sie war ziemlich stabil. Ich hörte Suko fluchen und sah ihn vor der Tür zusammensacken, bevor er sich wieder aufrichtete. »Wir müssen es gemeinsam machen, John.«
    Ich nickte nur und dachte dabei an den Schrei.
    Er hatte sich so furchtbar angehört. So schrie nur ein Mensch in höchster Not, da kannten wir uns schon aus. Es ging jetzt um Sekunden, wenn wir etwas retten wollten.
    Suko schaute mich an. »Fertig?«
    »Wir können!«
    Nebeneinander standen wir. Viel Platz, um einen Anlauf zu nehmen, gab es leider nicht. So mußte unsere geballte Kraft dafür sorgen, daß die Tür aufflog.
    »Jetzt, John!«
    Suko war der Mann für die Kommandos. Ich folgte ihnen, und ich spürte dann, wie ich gegen die Tür wuchtete und sich mein Körper leicht krümmte. Es war schon hart. In meinem Innern schien alles durcheinandergeraten zu sein.
    Wie hatten es nicht geschafft! Es war nicht wie im Kino gewesen. Die Tür hatte zwar gewackelt, aber sie war in ihren Angeln geblieben, und so mußten wir einen erneuten Versuch starten.
    Zeit, um sich um irgendwelche Blessuren zu kümmern, hatten wir nicht.
    Es zählte einzig und allein der Weg nach vorn. Neben mir schimpfte Suko vor sich hin, aber wir hatten auch keine Reaktion aus der Wohnung erlebt. Niemand war dort aufmerksam gewesen, um nachzuschauen, was passierte.
    »Noch einmal!«
    »Gelobt sei, was hart macht!« flüsterte ich, bevor wir wieder zu menschlichen Kanonenkugeln wurden.
    Abermals rannten wir mit großer Wucht gegen die Tür. Wir hörten den Aufprall, wir sahen auch, daß sie wackelte. Irgendwo in der Nähe des Schlosses knackte etwas, und Suko trat zurück, um einige Male gegen die Stelle zu treten.
    Sie flog nach innen. Endlich freie Bahn!
    Auf die schmerzenden Knochen achtete ich nicht. Auch nicht auf die Stimmen aus dem Haus, denn unsere Aktion war nun doch gehört worden. Jetzt zählte einzig und allein der Erfolg.
    Wir huschten mit gezogenen Waffen durch die Wohnung. Es war schon wie in der letzten Nacht. Diesmal stand das Fenster in einem Schlafzimmer offen und hatte wieder als Fluchtweg gedient.
    Ich rannte hin, schaute hinaus und hörte, wie ein Motor angelassen wurde. Danach knallte eine Tür so laut wie ein Schuß. Dann raste der dunkle Jeep weg, in dem ich eine Gestalt hinter dem Steuer hatte sitzen sehen.
    Auch diese Chance war vertan. Wir würden nicht schnell genug sein, um den Wagen verfolgen und stoppen zu können. Eine Fahndung würde auch keinen Sinn ergeben.
    Ich drehte mich vom Fenster weg. Das Bild war schlimm. Suko kniete neben dem Bett, auf dem die Moderatorin Tabea Torny lag. Sie war bleich wie ein Leichentuch. Rot dagegen schimmerte das Blut in Brusthöhe.
    »Ist sie tot?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Noch lebt sie. Aber es geht wohl um Minuten.«
    Ich hielt das Handy bereits in der Hand, um den Notarzt anzurufen. Ein Krankenhaus lag nicht weit entfernt, wir waren kurz vor Erreichen des Ziels noch daran vorbeigefahren.
    Mit einem Stück Tuch versuchte Suko die Blutung zu stoppen. Er sah angespannt aus, als er zu mir hochschaute. »Wir hätten ihn beinahe gehabt, nicht?«
    »Ja. Er hatte noch einen Helfer, der im Jeep saß. Vor Eintritt in dieses Haus habe ich die Gestalt noch gesehen. Konnte sie allerdings nicht genau erkennen.«
    »Dann muß das Monster hier in der Wohnung gewesen sein, John.«
    Suko konnte es nicht fassen. »Überleg mal, John, ein Monster. Eine Bestie, die durch das Haus schleicht und jemanden so schwer verletzt, daß er vielleicht sterben wird. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Mittlerweile schon.«
    »Ich aber nicht. Deshalb glaube ich auch nicht, daß es ein Monster gewesen ist.«
    »Sondern?«
    »Es ist viel zu riskant, am hellichten Tag in einer derartigen Gestalt durch die Gegend zu laufen. Entweder war es ein normal aussehender Mensch, der sich in der Nacht nur als Monstrum verkleidet hat, oder wir haben mit etwas Ähnlichem zu tun wie Dr. Jekyll oder Mr. Hyde. Das jedenfalls ist meine Meinung, aber ich weiß nicht, wie du dazu stehst.«
    »Alles ist möglich.« Ich war ziemlich sauer, auch auf mich.
    Man kann es ja hinnehmen, wenn einmal jemand entwischt, aber dieser Doppelschlag innerhalb weniger Stunden war so leicht nicht zu verdauen. Da war einiges schiefgegangen, und wir liefen wieder einmal hinterher. Aber unserer Folgerungen waren schon richtig gewesen. Das

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