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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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saß Maureen wie auf glühenden Kohlen. Sie hatte den Kerl unterschätzt. Und er war wieder nicht allein. An seiner Seite hielt sich ein Chinese auf, den die Frau nicht kannte, den sie aber ebenfalls in die Schublade Bullen einsortierte.
    Sie spürte den Haß, die Wut und den Zorn. Es stieg wie eine heiße Woge in ihr hoch, als wären die Kohlen in ihren Körper hineingewandert.
    Regungslos saß sie auf dem Fleck, wartete noch und bewegte sich dann schnell, als der Dunkelblonde sich so umschaute, als hätte er etwas bemerkt. Das konnte nicht der Fall sein. Er hatte in eine andere Richtung geschaut, dennoch blieb die Frau unten. Sie schielte vorsichtig über den Rand der Scheibe hinweg und wartete ab, bis die beiden Männer auf die Haustür zugingen. Dann erst richtete sie sich auf.
    Selbst vor der Tür drehte sich der Blondhaarige noch einmal um, als hätte er etwas vergessen.
    Maureen bewegte sich nicht. Eine hektische Bewegung in einem parkenden Wagen wäre aufgefallen, so aber gingen die beiden ins Haus.
    Und ihr Lover befand sich noch oben!
    Ein Lover, der zum Killer werden sollte.
    Wieder schössen ihr die Gedanken heiß durch den Kopf. Sie durfte nicht untätig sein. Sie mußte etwas tun! ER sollte nicht gesehen werden.
    Maureen öffnete das Handschuhfach und holte ihr Handy hervor. Auch ihr Lover war mit einem derartigen Gerät ausgestattet. Viel zu lange dauerte die Wählerei der Nummer, und die Kohlen auf dem Sitz glühten wieder.
    »Heb ab!« zischte sie. »Verdammt, heb ab!«
    Es tutete noch durch. Dann aber hörte sie das scharfe Atmen und den Schrei.
    »Weg, du mußt weg!« schrie sie nur…
    ***
    Hände?
    Nein, das waren keine Hände. So sahen die Klauen eines Monstrums aus, und Tabea mußte plötzlich an die Erzählungen des Zeugen Mehmet denken. Er hatte dem Monstrum lange genug gegenübergestanden, um es auch beschreiben zu können. Sogar ziemlich detailgetreu, und da hatte er auch die Hände oder Klauen beschrieben.
    Wie nach unten gebogene, starre Hühnerpfoten sahen sie aus. Nur eben länger und mit sehr scharfen Krallen versehen. Aber sie waren auch nicht schlapp, denn der Mann streckte seine Arme aus. Er bewegte dabei die knotigen, braunen Finger, als wären es Zweige. Tabea hätte sich nicht darüber gewundert, wenn sie plötzlich zerbrochen und abgefallen wären.
    »Wer sind Sie?« keuchte die Frau. »Verdammt noch mal, was wollen Sie denn von mir?«
    »Ich werde dich töten!« Der Mann hatte diesen schrecklichen Satz mit ruhiger Stimme gesprochen, sogar noch genickt und dabei eisig gelächelt. Kann so der Tod lächeln? Fragte sich Tabea.
    Er ging weiter.
    Er war locker, er war sich seiner Sache sicher. Ein wenig erinnerte er Tabea an den Schauspieler Steven Seagal. Sie waren sich von der Größe, vom Haarschnitt und auch vom Gesicht her ähnlich. Nur war der Eindringling bestimmt nicht der Koch, wie Seagal es gesagt hatte.
    Scheiße! Schimpfte sie in Gedanken. Was geht mir hier durch den Kopf?
    Der andere war inzwischen am Bettende stehengeblieben und hielt den Kopf gesenkt, als müßte er über etwas nachdenken. Dann streckte er den rechten Arm aus, und die braunen Klauenfinger krümmten sich, kaum daß sie das Laken berührt hatten.
    Noch blieben sie in der Haltung, dann aber griffen sie härter zu. Der Mann zog das Laken hoch. Er lachte dabei.
    Tabea hatte sich gegen den Schrank gedrückt und dabei breitbeinig hingestellt. Sie suchte nach der Lücke, nach dem Ausweg, um dem Mann zu entkommen.
    Und der war schneller.
    Aber noch schneller war das Laken, das er blitzartig in die Höhe gerissen und auf Tabea zugeschleudert hatte. So schnell, daß die Frau nicht mehr ausweichen konnte. Sie verhielt sich falsch, denn sie duckte sich, anstatt zur Seite auszuweichen.
    Das breite Laken wirbelte auf sie zu und fiel über Tabea zusammen.
    Um sie herum wurde es dunkel. So furchtbar finster, daß die Angst in ihr hochpeitschte. Die Dunkelheit bedeutete auch Hilflosigkeit und Panik.
    Sie kam nicht mehr zurecht. Sie sackte in die Knie, und erst nach einigen Sekunden bewegte sie hektisch die Arme, weil sie sich von dem Laken befreien wollte.
    Sie schaffte es nicht. Der Stoff war einfach zu schwer und auch zu groß.
    Für den Killer war sie eine leichte Beute. Der hatte sie längst erreicht und war neben ihr stehengeblieben. Er schaute schon leicht amüsiert zu. Die Befreiungsversuche interessierten ihn allerdings nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Außerdem hatte er herausfinden wollen, wo sich Tabeas

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