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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechnen Sie mit seiner Rückkehr?«
    Sheila fror. Sie trug nur den dünnen Pullover und die bequeme Hausjeans. Sie wollte die Person loswerden, auf der anderen Seite aber fragte sie sich, was diese doch sehr hübsche Frau mit ihrem Mann zu tun haben konnte.
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Pardon, daß ich vergessen habe, mich vorzustellen. Ich heiße Maureen Wilder.«
    »Und Sie sind einfach hergekommen, um…?«
    »Das Tor unten stand offen. Ich konnte hochfahren. Sie entschuldigen mich hoffentlich…«
    Sheila starrte die Person an, und sie dachte daran, was ihr Bill über die vergangene Nacht berichtet hatte. Er hatte von einer Frau in einem Bentley gesprochen, sie aber nicht beschreiben können, weil es zu dunkel gewesen war. Jetzt stand eine fremde Frau vor ihr, aber die war nicht in einem Bentley gekommen, sondern in einem Jeep, und deshalb reagierte Sheila verunsichert. Außerdem saß keine andere Person mehr im Wagen, so daß die Furcht vor einem Monstrum schrumpfte.
    »Darf ich noch einmal fragen, was Sie von meinem Mann wollen?« erkundigte sich Sheila.
    Maureen Wilder lächelte breit und erstaunt. »Hat er Ihnen nie von mir erzählt?«
    »Nein, das hat er nicht.«
    »Das ist schon seltsam.«
    »Warum?«
    Maureen Wilder wirkte etwas verlegen und hob die Schultern. »Weil er mir sagte, daß er viel mit seiner Frau bespricht.«
    »Geht es um berufliche Dinge?« fragte Sheila.
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Welche sind es?«
    Maureen wiegte den Kopf. »Es ist ein wenig diffizil, wenn ich Ihnen das sage.«
    »Dann kommen Sie wieder, wenn mein Mann zurück ist.«
    »Das werde ich wohl müssen.« Maureen drehte sich um, was nur eine Täuschung war, denn sie hatte die Bewegung kaum zur Hälfte durchgeführt, als sie wieder herumfuhr. Diesmal schleuderte sie beide Arme und traf Sheila am Hals.
    Der Schlag trieb die Frau zurück in das Haus, wo sie große Mühe mit dem Gleichgewicht hatte. Sie stützte sich an der Wand ab, hatte sich wieder gefangen, aber es war zu spät, denn Maureen hatte das Haus bereits betreten.
    Und nicht allein.
    Wo der dunkelhaarige Typ so plötzlich hergekommen war, wußte Sheila nicht. Er mußte sich im toten Winkel versteckt gehalten haben. Jetzt aber war er da, und Sheila merkte sofort den Hauch einer finsteren Drohung oder Kälte, den er ausströmte. Es war eine böse Aura, die nach Gewalt und Tod roch. Er drehte ihr den Rücken zu und schloß die Tür. Dann war Sheila mit den beiden allein.
    Sie hatte sich etwas zurückgezogen und stand so, daß der einzige Fluchtweg ins Wohnzimmer führte. Niemand sprach. Die Frau lächelte nur siegessicher, und ihr Begleiter an der Tür drehte sich langsam um, bevor er näher kam.
    Sheila starrte ihn an. Sie konnte es, weil Maureen zur Seite getreten war, und sie schaute einzig und allein auf die Hände, die nicht die eines Menschen waren.
    Es waren Klauen!
    Häßliche, braune, widerliche Pranken. Mit Krallen spitz und lang wie Messer!
    Jetzt erst dachte Sheila an das Monster. An diese Mischung aus Affen und Werwolf, wie ihr Bill gesagt hatte. Er hatte auch von den Händen gesprochen, von dem braunen Fell, das sich jedoch noch nicht zeigte, denn das unbekannte Wesen befand sich wohl noch in der ersten Phase der Verwandlung. Aber es kam näher.
    Seine Schritte waren nicht zu hören. Er glitt auf Sheila zu, die nichts tat und einfach nur auf dem Fleck stand, den Blick auf die Klauen gerichtet.
    »Hol sie dir!« sagte Maureen.
    Beau handelte sofort. Er war so schnell, daß Sheila ihm nicht ausweichen konnte. Ein Sprung reichte aus, um an die Frau heranzukommen, und plötzlich spürte Sheila seine langen Finger an ihrem Hals. Wie kalte, dünne, aber durchaus kräftige und dehnbare Baumwurzeln. Die Luft wurde ihr knapp. Sie konnte kaum atmen, als sie der Mann nach hinten drückte, und Sheila ihre Beine automatisch in Bewegung setzte, weil sie nicht fallen und einfach nur durch ihre Wohnung geschleift werden wollte.
    Der Mann zerrte sie in den Wohnraum. Sheila hatte dabei immer sein Gesicht vor ihren Augen. Eine glatte Maske, aber böse, sehr böse, denn diese Aura wich nicht.
    Sie wurde in einen Sessel gestoßen, federte noch nach und schnappte nach Luft.
    Vor ihr blieb der Mann stehen und starrte auf sie nieder. Sein Blick war ebenso grausam und kalt wie der seiner Begleiterin. Sie hatte sich neben ihm aufgebaut, einen Arm angewinkelt und die linke Hand in die Hüfte gestützt.
    Maureen Wilder sprach kein Wort und wartete so lange, bis sich Sheila

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