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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können. Noch heute fällt es ihm schwer, darüber zu sprechen, aber er ist sich auch seiner Verantwortung bewußt, andere Menschen warnen zu müssen, sollte ihnen das gleiche widerfahren. Es klingt unglaublich, was Mehmet widerfahren ist, aber wie sicherlich einige von Ihnen wissen, hat es in der letzten Zeit Berichte gegeben, die auf ein Phänomen hinweisen, das wir uns alle nicht erklären können.« Die Moderatorin legte eine Kunstpause ein, bevor sie sagte: »Ist das Phänomen des Monsters, des Außerirdischen, des Alien, wie immer man es auch nennen mag…«
    Ich verdrehte die Augen, hörte erst gar nicht hin, aber ich schaute Bill von der Seite her an, der dies wohl erwartet und bereits den Kopf gedreht hatte.
    »Bevor du mich etwas fragst, John, gebe ich dir schon die Antwort. Ja, wir sollten uns die Sendung anschauen.«
    »Ist ja schon gut. Ich habe nichts gesagt.«
    »Ich habe es dir aber angesehen.«
    »Okay, vergiß es.«
    »Und hier ist unser Gast – Mehmet!« Tabea drehte sich zur Seite und streckte ihren Arm aus.
    Mehmet kam. Er lief etwas schüchtern in die Scheinwerferlanzen hinein.
    Sein Lächeln sah gequält aus, und Tabea half ihm so gut wie möglich.
    Sie ging ihm entgegen, begrüßte ihn herzlich, legte auch einen Arm um seine Schultern und brachte ihn zum Platz.
    Mehmet lächelte noch immer schüchtern. Er trug eine dunkle Hose, ein helles Hemd und darüber eine schwarze Weste. Vom Äußeren her machte er nicht unbedingt den Eindruck eines bangen Menschen. Der dunkle Bart ließ ihn älter erscheinen und gab ihm auch einen etwas düsteren Touch. Noch immer schüchtern nahm er auf dem Gaststuhl Platz, bevor er die Beine ausstreckte und die Arme vor seiner Brust verschränkte.
    »Entspannen Sie sich bitte, Mehmet. Denken Sie immer daran, daß Sie hier unter Freunden sind, die gern hören möchten, was Ihnen widerfahren ist.«
    Er nickte.
    Tabea Torny wandte sich an das Publikum. Sie sprach dabei mit einer sehr leisen, allerdings auch intensiven Stimme, so daß jedes Wort genau verstanden werden konnte.
    Noch einmal wies sie auf die besondere Lage ihres Gastes hin und erhöhte natürlich geschickt die Spannung, denn jetzt wollte jeder wissen, was mit ihm los war.
    Sie kam auch auf die Artikel zu sprechen, von denen Bill ebenfalls mir gegenüber berichtet hatte, und ihre Einführungsrede endete mit der bezeichnenden Frage: »Sind die Monster unter uns?«
    Mehmet nickte.
    Es war so etwas wie ein stummes Stichwort gewesen, denn nun sprach ihn die Moderatorin darauf an. »Bitte, Mehmet, sagen Sie uns, was Sie erlebt haben?«
    Mehmet mußte erst einen Schluck Wasser trinken, bevor er sich äußern konnte. Er sprach mit leiser Stimme, die hin und wieder absackte, so daß sich die Moderatorin gezwungen sah, ihn durch Fragen wieder in die entsprechende Richtung zu bringen.
    Sie machte es sehr geschickt, und so erfuhren wir Zuschauer von seiner Begegnung mit dem Monster.
    Diesmal hörte auch ich sehr genau zu. Und ich merkte, wie ich allmählich gespannter wurde. Wenn sich dieser Mann den Vorgang eingebildet hatte, dann war er ein verdammt guter Schauspieler, das mußte ich schon zugeben, und das Kribbeln in meiner Magengegend nahm zu.
    Erklären konnte ich es nicht so recht. Höchstens mit dem Eindruck, daß dieser Mehmet doch ziemlich glaubwürdig war und mich allmählich in seinen Bann zog, obwohl er ziemlich unappetitliche Dinge erzählte, vielleicht auch etwas übertrieb, aber das Monstrum hatte er auf seinem mit blutigen Fleischresten gefüllten Wagen gesehen. Das fremde Wesen hatte gefressen, geschmatzt, es hatte alles in sich hineingestopft, was hineinzustopfen ging und war schließlich gesättigt verschwunden.
    Bill Conolly wollte wissen, was ich davon hielt. Er sah das Anheben meiner Schultern. »Abwarten.«
    »Aber du bist ihm doch nicht negativ gegenüber eingestellt – oder?«
    »Wir reden gleich darüber.«
    Tabea hatte noch Fragen.
    Sie wollte wissen, wie sich der Mann jetzt fühlte, und Mehmet gab zu, daß er Angst hatte, auf der anderen Seite aber erleichtert war.
    »Ja, das glaube ich Ihnen. – Nur, was sagten die anderen Menschen, mit denen Sie darüber sprachen?«
    »Sie wollten es nicht glauben.«
    »Obwohl schon einige Berichte darüber erschienen sind?« Tabea hielt ein paar Zeitungsausschnitte in die Kamera. Fotos waren nicht zu sehen, aber die Überschriften ließen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß es hier um unheimliche und unerklärliche Dinge ging.
    Mehmet

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