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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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Ostküstenton den Typus der höheren Ränge der CIA, mit denen er in Washington zu tun gehabt hatte. Bret hielt Frank für einen nur mäßig erfolgreichen, wenngleich angenehmen Opportunisten von der Sorte, mit der der britische Landadel den Staatsdienst seit den Tagen des Empire versorgte. Diese Charakteristiken hätten – mit passenden Retuschen – beide Männer gelten lassen, und auf diese Weise hatten sie denn auch einen Modus vivendi gefunden.
»Deutsche, die in der Nähe der Grenze zu Hause sind, kriegen einen besonderen Passierschein und können neunmal im Jahr über die Grenze Freunde und Verwandte besuchen«, sagte Frank, der plötzlich das Gefühl hatte, daß es die guten Manieren von ihm forderten, Bret in die Unterhaltung einzubeziehen. »Einer von diesen kam gestern abend hier durch – sie dürfen nicht über Nacht bleiben – und erzählte uns, daß alles normal aussähe. Die Arbeiten an der Mauer und so …« Bret nickte. Das Summen der Klimaanlage schien laut in der Stille.
»Jedenfalls haben sie sich eine gute Stelle ausgesucht«, setzte Frank hinzu.
»Es gibt keine guten Stellen«, sagte der Bundesgrenzschutzoffizier. Wie ein Schurke sah er aus mit seinem vernarbten Gesicht und seinem Bierbauch, dachte Frank. Entsprach das vielleicht dem Berufsbild dieser Polizeitruppe, zu deren Aufgaben ja auch die Unterdrückung von inneren Unruhen gehört? Da keiner der seltsamen Ausländer etwas auf seine Bemerkung erwiderte, trank der deutsche Offizier den Rest seines Whiskys, wischte sich den Mund, rülpste, nickte seinen Abschied und ging. Das Telefon im nächsten Raum klingelte, und sie lauschten, während der Telefonist grunzte, auflegte und dann laut rief: »Hundegebell und irgendwelche Bewegung jetzt da drüben.« Bret sah Frank an. Frank blinzelte, bewegte sich sonst aber nicht. Der englische Führer trank hastig sein Glas aus und glitt von der Schreibtischecke. »Ich sollte auch gehen«, sagte er. »Vielleicht werde ich gebraucht. Wie ich höre, wollen vielleicht zwei von Ihren Freibeutern rüber und helfen.«
»Vielleicht«, sagte Frank.
»Das kann nicht gutgehen«, sagte der Engländer. »Tatsächlich ist’s ja eine Invasion ihres Territoriums.«
Frank starrte ihn an und antwortete nicht. Er hatte es gar nicht gern, wenn seine Leute als Freibeuter bezeichnet wurden, und erst recht nicht, wenn sich Fremde unterstanden, sie so zu bezeichnen. Der Führer, der vergessen zu haben schien, daß sein Glas schon leer war, wollte noch einen Schluck daraus nehmen. Dann stellte er’s auf den Schreibtisch, wo er gesessen hatte, und ging hinaus.
Als sie allein waren, sagte Bret: »Wenn der junge Samson diese Sache hinkriegt, werde ich empfehlen, ihm die Deutschland-Abteilung zu geben.« Er saß bequem in seinen Sessel gelehnt, die Ellbogen auf dessen Armstützen, die Hände aneinandergelegt, wie ein Tutor, der einem auf Irrwegen wandelnden Studenten eine Moralpredigt hält.
»Ja, das sagtest du schon.«
»Ist er dazu befähigt, Frank?« Obwohl das als Frage formuliert war, schien doch Bret damit weniger Franks guten Rat zu erbitten als ihn vielmehr zu examinieren.
»Er ist nicht dumm.«
»Nur eigensinnig«, fügte Bret hinzu. »Wolltest du das sagen?«
»Bist du sicher, daß du nicht doch was zu trinken willst?« fragte Frank und hob eine Flasche Scotch hoch, die neben seinem Stuhl auf dem Boden gestanden hatte. Bret hatte sie zollfrei auf dem Londoner Flughafen gekauft, aber bisher keinen Tropfen davon getrunken. Bret schüttelte den Kopf.
»Und die Gattin?« sagte Bret und fuhr fort in einem halb spaßenden, halb ernsthaften Ton: »Wird Mrs. Samson vielleicht der erste weibliche Director-General?«
»Zu festgelegt in ihren Anschauungen. Das sind alle Frauen. Sie ist nicht flexibel genug für das, was der Alte macht, oder?«
»Ein Bleirohr ist flexibel«, sagte Bret. »Ich meine federnd.«
»Elastisch«, sagte Bret, »dieses Wort bezeichnet die Fähigkeit, zu früherer Gestalt und früherem Zustand zurückzukehren, meines Erachtens am besten.«
»Aha, und diese Fähigkeit braucht also ein D-G vor allem?« fragte Frank kalt. Er war zusammen mit Sir Henry Clevemore während des Krieges ausgebildet worden und seitdem persönlich mit ihm befreundet. Er war nicht scharf darauf, mögliche Nachfolger mit Bret zu diskutieren.
»Sie wird für eine Menge Aufgaben gebraucht«, sagte Bret abschließend. Er wollte nicht reden, setzte aber hinzu: »Zu viele Leute verkrüppeln bei diesem Geschäft auf die Dauer.«
»Aber

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