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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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ruhig, sag nichts.
    »Ben. Ben Nix ist nicht da.« Die Worte brechen aus mir heraus. Irgendein Drang lässt mich seinen Namen laut aussprechen. Um Ben wieder real zu machen und ihn nicht wie jemanden zu behandeln, der nie existiert hat, der nicht zählt.
    »Wo ist er?«, fragt Hatten. Er sieht mich an – und da ist irgendetwas. Ein amüsiertes Leuchten, wie bei einem Katz-und-Maus-Spiel.
Er weiß es
.
    »Ich habe keine Ahnung«, sage ich wahrheitsgemäß.
    »Weiß es dann jemand anders?«, fragt er in den Raum hinein. Stille. »Nein? Vielleicht ist er einfach krank.«
    Und damit fährt er mit dem Unterricht fort.
    »Kyla, warte. Ich möchte noch mit dir sprechen.« Hatten lächelt und hält den letzten Mädchen die Tür auf, die auffallend lange bei ihm stehen geblieben sind. Sie werfen mir einen abfälligen Blick zu und stolzieren hinaus.
    Hatten folgt ihnen, sieht nach links und rechts in den Flur, kommt dann wieder zurück und schließt die Tür. Er lehnt sich dagegen.
    Ich sage nichts.
    Er lächelt, aber es wirkt eher wie ein irres Grinsen. »Du bist es«, sagt er.
    »Was? Was meinen Sie?«
    »Du bist es. Ich war mir sicher, dass du es schaffen würdest.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    Er geht auf mich zu, doch ich weiche aus, aber in die falsche Richtung – in die Zimmerecke. Er kommt näher und ich sitze in der Falle. Er legt eine Hand an die Wand über meiner Schulter. Er berührt mich nicht, aber er ist mir so nah, dass ich die Wärme seines Körpers spüren kann.
    Er beugt sich vor. »Hörst du die Stimmen, Kyla – oder wie du auch immer heißt? Die Stimmen in deinem Kopf?«, flüstert er.
    Mein Herzschlag dröhnt in meinen Ohren.
    »Hör auf die Stimmen. Was sagen sie dir in diesem Augenblick?«
    Lauf!
    Ich mache mich los und renne zur Tür.
    »Wie fühlt es sich an?«
    Ich drehe mich um, damit ich ihn anschauen kann. »Wie fühlt sich
was
an?«
    »Zu wissen, dass du Ben umgebracht hast. Dass er tot ist und dass es deine Schuld ist?«
    »Das habe ich nicht! Ich …« Hitze steigt in meinen Kopf. »Ist er wirklich tot?«
    Hatten lächelt. »Was denkst du?«
    Lauf!
    Ich schieße durch die Tür, den Flur hinunter und renne dann quer über das Schulgelände.
Zur Laufbahn
.
    Meine Füße tragen mich 20-Mal um das Sportfeld, bis es mir wieder einfällt: Mrs Ali hat mir verboten, mittags zu rennen. Ich konzentriere mich. Nein, das stimmt nicht ganz. Sie hat mir verboten, mittags mit Ben zu laufen, und Ben ist nicht hier, oder? Aber ich höre früh genug auf, damit ich noch duschen kann.
    Ich muss nach der Schule etwas erledigen.

Nach dem Unterricht warte ich bei Jazz’ Auto.
    »Hi«, begrüßt er mich. »Hätte nicht gedacht, dass du immer noch mitkommen willst.«
    Ich zwinge mich zu lächeln. »Ist das okay?«, frage ich so beiläufig wie möglich, so als ob es keine große Sache wäre, jetzt zu Mac zu fahren. Aber für mich ist es eine Riesensache. Mich auf meine Konfrontation mit Aiden und auf meine Wut zu konzentrieren, ist das Einzige, was mich bislang davon abgehalten hat, mich in ein heulendes Elend aufzulösen.
Er ist tot und es ist alles deine Schuld
. Nein! Wenn jemand Schuld trägt, dann Aiden: Aiden und Mac.
    »Natürlich«, sagt Jazz. »Ich hatte gehofft, dass du dich dazu entscheiden würdest. Also los.«
    Wir sind schon ein ganzes Stück von der Schule entfernt, ehe ich mich zu fragen traue: »Jazz, hat Ian herausgefunden, was mit Ben passiert ist?«
    Er neigt den Kopf von einer Seite zur anderen und sieht dabei aus, als wolle er nicht antworten.
    »Was weißt du? Bitte, ich muss es wissen.«
    »Es gibt nicht viel zu erzählen. Nichts, was wir nicht schon wüssten oder uns gedacht haben.«
    »Sag’s mir trotzdem.«
    »Ians Mutter ist mit Bens Mutter befreundet. Sie hat ihr berichtet, dass die Sanitäter Ben wiederbelebt haben, aber dass er nicht selbstständig atmen konnte. Vielleicht war er zu lange bewusstlos, bis sie bei ihm waren. Aber sie weiß es nicht, denn sie wurde von den Lordern rausgeworfen. Als die Krankenwagen abfuhren, folgten ihnen die Lorder, und sie hatten es scheinbar nicht eilig, ins Krankenhaus zu kommen – keine Blaulichter oder Sirenen –, also befürchtet sie das Schlimmste. Aber sie weiß nicht, wohin sie Ben gebracht haben oder was mit ihm passiert ist.«
    Ich muss die Tränen wegzwinkern und starre wortlos aus dem Fenster. Ob tot oder lebendig, die Lorder haben ihn mitgenommen. Was gibt es da noch zu sagen?
    Jazz fährt um die letzte Biegung und bald

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