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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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ich nicht verraten. Aber ist es auch ein Geheimnis, wenn Amy in seinem Auto mitfährt? Mum sollte noch gar nicht zu Hause sein, doch sie ist heute früher von der Arbeit gekommen. Sie muss eine Art Drachenradar haben …
    »Sie konnte mich nicht auffangen«, sage ich schließlich. Was irgendwie stimmt – sie war ja nicht da.
    »Und wo ist sie jetzt?«
    »Ich glaube, bei einer Freundin«, antworte ich möglichst vage.
    »Sie ist nicht mit dir nach Hause gegangen, nachdem du gestürzt bist?«
    »Äääh …?«
    Mums Mund verzieht sich zu einer schmalen Linie. »Geh dich umziehen.«
    Ich bleibe in meinem Zimmer und drücke mir Eis an die Lippe.
    Ich hätte dieses Mädchen im Bus geschlagen. Ich weiß, dass ich es getan hätte. Das war kein bewusster Gedanke oder Plan – meine Muskeln haben sich wie von selbst angespannt und meine Hände sich zu Fäusten geballt. Mein Körper hat instinktiv reagiert.
    Aber ich dürfte eigentlich gar nicht in der Lage sein, so etwas zu tun. Mein Levo hätte mich aufhalten müssen. Beim kleinsten körperlichen Anzeichen von Aggression hätte es mich ausschalten sollen.
    Doch nichts ist passiert. Irgendwie ist es mir gelungen, die ganze Zeit über mehr oder weniger bei 5 zu bleiben.
    Ben und die anderen hatten nach dem Vorfall einfach nur lächelnd beieinandergesessen, als sei nichts geschehen, obwohl sie alle wussten, dass einer von ihnen absichtlich verletzt worden war. Trotzdem schien es nicht so, als hätte es ihnen nichts ausgemacht. Ben hat mir schließlich geholfen, oder etwa nicht? Aber das Ganze war offenkundig nicht genug, um in ihren glücklichen, kleinen geslateten Gehirnen eine wirkliche Reaktion hervorzurufen.
    Ich bin nicht wie sie.
    Ich kann es nicht verstehen.
    Unten wird die Haustür geöffnet. Ich höre Stimmen.
    Laute Stimmen.
    Minuten vergehen, dann nähern sich Schritte. Die Tür öffnet sich: Amy.
    »Geht’s dir gut?« Sie durchquert den Raum und hebt mein Kinn nach oben, um sich meine aufgeplatzte Lippe anzusehen. »Das tut bestimmt weh.«
    Ich zucke mit den Schultern. »Ein bisschen.«
    »Gut.«
    Amy nimmt ihr Buch vom freien Bett, ihren Bademantel vom Haken an der Tür – ihren ganzen Kram, der im Zimmer herumfliegt, seit sie bei mir übernachtet, damit ich nachts nicht allein bin. Sie geht durch den Flur in ihr eigenes Zimmer und schmeißt die Tür mit einem lauten Knall hinter sich ins Schloss.
    Als würde er durch eine Art katzeneigene Empathie spüren, dass er gebraucht wird, schaut Sebastian in den Raum, miaut und springt neben mich aufs Bett. Er reibt seinen Kopf an meinem Arm, bis ich ihn streichle. Eine Träne rollt meine Wange hinab und bleibt auf meiner Lippe hängen. Es brennt, deswegen lecke ich sie ab.
    Grüne Bäume, blauer Himmel, weiße Wolken, grüne Bäume, blauer Himmel, weiße Wolken …
    »Abendessen!«, ruft Mum die Treppe hinauf.
    Ich hebe den schlafenden Sebastian von meinen Knien aufs Bett und gehe in die Küche hinunter.
    »Ich habe Suppe für dich gemacht. Isst sich leichter mit deiner Lippe.«
    »Danke.«
    Ich setze mich.
    Mum stellt meine Suppenschüssel und zwei Teller mit Pasta auf den Tisch und läuft dann noch einmal zur Treppe.
    »Abendessen, Amy!«, ruft sie und kommt dann zurück in die Küche. »Also gut, wenn Madame keine Lust hat, sich zu uns zu gesellen, bekommt sie eben nichts.« Sie lässt sich auf den Stuhl sinken.
    Ich starre auf meine Suppe.
    »Na los, probier mal. Ich habe sie extra für dich gemacht.«
    Ich nehme den Löffel in die Hand.
    »Ist mit dir alles in Ordnung, Kyla?« Mum fasst mir ans Handgelenk – genau in dem Augenblick, als mein Levo vibriert: 4,3. Sie seufzt. »Du bist im Bus nicht einfach nur gestolpert, oder?«
    Sie ist ein Gedankenlesedrachen.
    »Antworte mir.«
    »Das ist es nicht.«
    »Was ist es dann?«
    Ich sage nichts, sondern rühre nur in der Suppe.
    »Es hat etwas mit Amy zu tun, oder? Was hat sie gesagt?«
    Ich lasse den Löffel sinken und lehne mich zurück. »Sie ist sauer auf mich und ich verstehe nicht, warum.«
    »Mädchen im Teenageralter sind ein Albtraum! Jungs sind so viel einfacher. Warte hier.«
    Sie stürmt die Treppe hinauf und zieht wenige Augenblicke später Amy hinter sich her in die Küche.
    »Setz dich! Und nun hör mir mal zu, Madame. Kyla hat mir überhaupt nichts erzählt, okay? Weder etwas über deinen dummen kleinen Freund oder dass du in seinem bescheuerten Auto mitfährst oder irgendetwas anderes. Ich habe mir das alles selbst zusammengereimt. Den Rest könnt ihr

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