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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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es jetzt tut. »Weißt du, was – ich fahre nachher bei ihr vorbei und sehe nach, ob alles in Ordnung ist.«
    Die Gruppe geht weiter, doch ich muss immer noch an Tori denken und an Bens Reaktion auf ihr grundloses Verschwinden. Sie ist seine Freundin – dachte ich zumindest. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass er, wenn ich nicht nachgefragt hätte, von sich aus nie auf die Idee gekommen wäre, sich Sorgen um sie zu machen. Doch es ist nicht so, als ob sie ihm egal wäre – er hat einfach nicht drüber nachgedacht. Allerdings bin ich auch keine Spur besser. Mir ist zwar aufgefallen, dass sie nicht in der Schule war, aber ich habe nichts gesagt. Es gab einfach so viele andere Dinge, über die ich mir den Kopf zerbrechen musste.
    Würde es Ben wohl auffallen, wenn ich eines Tages gegen zu viele Regeln verstoßen hätte und plötzlich nicht mehr da wäre? Würde er dann in Bio neben einem anderen Mädchen sitzen und sich gar nicht weiter darüber wundern?
    Penny hält mich am Ende der Stunde zurück. »Was ist mit deinem Gesicht passiert, Liebes?«, fragt sie besorgt.
    »Ich bin im Bus gestolpert und gefallen.«
    »Verstehe. War es ein Unfall?«
    Ich zögere.
    »Erzähl mir alles, Kyla. Ich werde es für mich behalten.«
    Ich schüttle den Kopf. »Es war kein Unfall. Jemand hat mir ein Bein gestellt.«
    »Oh, wie schrecklich. Es tut mir sehr leid, dass das passiert ist. Du musst aufpassen. Manche Menschen sind nicht besonders nett. Und wie geht es dir jetzt?«
    »Ganz okay. Ich weiß, auf wen ich ein Auge haben muss.«
    »Es ist ein großer Schritt zu verstehen, dass du bei manchen Menschen vorsichtig sein musst. Gib mir Bescheid, wenn ich dir irgendwie helfen kann«, sagt sie und drückt meine Hand.
    Ich sehe sie an und muss denken, dass ich alle falsch eingeschätzt habe. Mrs Ali hat am Anfang so nett gewirkt und war es dann überhaupt nicht. Und Penny hat mich zu Beginn schrecklich genervt, doch jetzt habe ich das Gefühl, dass sie auf meiner Seite ist.
    »Danke.« Ich lächle sie an – und zwar mit einem echten Lächeln.
    Dann stehe ich auf.
    »Warte mal, Kyla«, stoppt sie mich. »Ich habe deine Mum gebeten, noch kurz reinzukommen.«
    Wie aufs Stichwort erscheint Mum hinten im Flur und schüttelt ihren Schirm aus. »Was für ein Mistwetter!«, sagt sie mürrisch und stapft in den Gruppenraum.
    Mum ist noch so jemand, der mich verwirrt. Ist sie auf meiner Seite oder nicht? Ist sie ein Drachen oder eine richtige Mutter, die mir Suppe kocht, wenn ich verletzt bin? Ich weiß es einfach nicht.
    Mum spricht mit Penny über mich, aber diesmal unterbreche ich nicht ihre Unterhaltung. Penny sagt, dass ich bereit sei, ein klein wenig mehr Freiraum zu bekommen und eigenständig Dinge zu unternehmen, um etwas unabhängiger zu werden. Mum ist anderer Meinung, aber irgendwann lenkt sie ein.
    Ein Abend voller Überraschungen.

Ich drehe mein Gesicht zum Himmel. Winzige Tröpfchen fallen herab, die so klein sind, dass man sie nicht einzeln wahrnimmt. Aber die Tropfen finden sich und ein paar kleine Rinnsale laufen kalt mein Gesicht hinab. Sie fühlen sich nicht an wie Tränen.
    »Du solltest deine Kapuze aufsetzen, anstatt sie auszubreiten wie einen Regenfänger«, schimpft Ben, greift mit den Händen an meinem Gesicht vorbei und zieht meine Kapuze hoch. Dann steckt er mir an den Seiten meine Haare rein. Seine Hände sind warm.
    Unsere Blicke treffen sich und er hält inne, seine Hände liegen immer noch an meinen Wangen. Der Regen und der Wald verblassen. Seine goldgefleckten Augen sind viel tiefer, als man denkt, und halten meinen Blick.
    Aber dann lässt er seine Hände fallen und schaut sich um. Es ist niemand zu sehen, aber nicht weit hinter uns sind Stimmen zu hören.
    »Los, komm«, sagt er und läuft in die andere Richtung. Dann kommt er zu mir zurück. Soll ich folgen? Er hält seine rechte Hand hoch, den kleinen Finger ausgestreckt, die anderen sind geschlossen.
    Ich schaue ihn an und er blickt kurz auf meine linke Hand, dann wieder in meine Augen. Ich hebe meine Hand und er hakt meinen kleinen Finger in seinen ein. Er dreht sich um, geht tiefer ins Dickicht und zieht mich mit. Seinen Arm hält er dabei die ganze Zeit hoch. Es ist so dämlich, dass ich anfange zu kichern.
    Zuerst fällt mir gar nicht auf, dass Ben mich immer weiter von den anderen wegführt. Was hat er vor? Trotz der Kälte spüre ich, wie meine Wangen brennen. Unser Bio-Kurs ist im Wald unterwegs. Wir sollen Wasserproben aus einem Bach entnehmen und

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