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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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Blätter von Büschen und Bäumen suchen, um sie später zu bestimmen. Die Gespräche der anderen scheinen weit entfernt zu sein und die Stimmen werden immer leiser.
    Ben hält an und dreht sich zu mir um. Ich bin plötzlich nervös und mache einen Schritt zurück. »Sollten wir nicht ein paar Blätter sammeln? Wie wäre es mit denen …«
    »Ich muss mit dir reden.« Bens Lächeln verblasst. Heute Morgen im Bus hat er ziemlich abwesend gewirkt. Ich habe ihn fragend angesehen und er hat
später
geantwortet.
    Jetzt ist offenbar
später.
Er wollte also nur mit mir allein sein, um offen sprechen zu können. Ein Teil von mir ist durcheinander. Erleichtert, dann ärgerlich. Und verwirrt.
    »Über was?«
    »Tori.«
    Ich drehe mein Gesicht weg, damit er nicht merkt, wie eifersüchtig ich bin, als er ihren Namen ausspricht. Ich hätte es wissen müssen.
    »Nach unserem Gespräch habe ich mir Sorgen gemacht, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte, also bin ich gestern nach der Gruppe zu ihr gegangen.« Er zögert. Der Regen wird stärker und Ben lehnt sich an einen Baum. Aus den Nebeltröpfchen ist ein schweres Platschen geworden, das Platschen der größeren Regentropfen, die sich ihren Weg durch die Blätter bahnen.
    Ben nimmt meine Hand und zieht mich näher zu sich unter einen dicken Ast.
    »Sie ist nicht mehr da.« Er flüstert beinahe, als wären die Bäume um uns Spione.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich habe mit ihrer Mutter gesprochen. Es war wirklich seltsam. Zuerst hat sie gesagt, dass Tori nicht mehr bei ihr wohnt. Ich habe nach dem Grund gefragt und ob sie stattdessen bei ihrem Vater in London sei. Da wurde sie irgendwie merkwürdig. Sie meinte, dass es nicht geklappt habe und dass Tori
zurückgegeben
worden sei. Sie hatte dabei so einen merkwürdigen Ausdruck in den Augen, schüttelte ihn dann aber ab und meinte, dass ich gar nicht dort sein sollte und keine weiteren Fragen stellen dürfe. Sie hat mich mehr oder weniger rausgeworfen.«
    »Zurückgegeben?« Ich reiße ungläubig die Augen auf, als ich versuche, das zu verstehen. »So was können die machen?«
    Er nickt. » Dieses Wort hat sie benutzt. Als würde sie über ein Paar Stiefel sprechen, die zu klein sind und die man umtauschen muss.«
    »Aber zurückgegeben – wohin?«, frage ich, doch im selben Augenblick trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Tori ist 17 – und man kann nur bis 16 geslated werden. Also konnten sie es nicht einfach
noch einmal
mit ihr machen. Haben sie Tori in eine andere Familie gesteckt? Und wenn nicht, was haben sie dann mit ihr gemacht?
    Ich höre ein Geräusch und bemerke eine kleine Vibration.
    »Lass mal sehen«, sage ich und greife nach seiner Hand. Ich schiebe den Ärmel hoch und schaue auf sein Levo: 4,3. »Was kann ich tun?«
    Er zuckt ein wenig hilflos mit den Schultern. »Ich sollte laufen gehen«, sagt er, bewegt sich aber nicht. Seine andere Hand fasst meine Schulter fester und sein Levo vibriert wieder: 4,1.
    Ich lege meine Arme um ihn und er drückt sich an mich. Der Regen wird immer stärker, doch Ben ist viel größer als ich und beugt sich vor, sodass ich geschützt bin. Selbst durch seine Schuluniform und die dicke Jacke kann ich das Pochen seines Herzens hören. Mein eigener Puls rast, und Wärme steigt in mir auf, als ich mein Gesicht in seiner feuchten Jacke vergrabe. Doch er ist allein wegen Tori so aufgebracht und durcheinander. Ich bin nicht diejenige, die er im Arm halten will.
    Ein Pfiff ertönt und wir beide schießen auseinander.
    »Das ist Miss Fern, die alle zusammenruft. Wahrscheinlich regnet es zu stark«, sagt Ben.
    »Wollen wir laufen?«, frage ich.
    Also rennen wir los, gleiten über nasses Laub den Pfad entlang, bis wir nach ein paar Minuten die Gruppe erreichen, gerade als Miss Fern anfängt durchzuzählen.
    Da unsere Exkursion buchstäblich ins Wasser gefallen ist, verteilt Miss Fern Fragebögen.
    Aber ich kann mich nicht konzentrieren. Was ist mit Tori geschehen? In meinem Bauch breitet sich ein schlimmes Gefühl aus, das deutlich sagt
Nichts
Gutes. Ich kannte Tori nicht lang, doch sie hat sich getraut, Dinge laut auszusprechen, die ich nur zu denken wage. Mum hat sie bei der Ausstellung zurechtgewiesen, sie solle besser aufpassen, was sie sagt. Vielleicht hat Mum es, entgegen allem Anschein, nur gut gemeint. Vielleicht hat sie versucht, Tori zu warnen.
    Bens Levo legt einen derartigen Zickzackkurs hin, dass Miss Fern ihn schließlich vom Unterricht befreit und mit dem Betreuungslehrer

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