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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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»Okay. Nur einer.«
    Um uns herum verstummt in dem Nebel die ganze Welt, als wäre sie verschwunden.
Was man nicht sehen kann, ist gefährlicher.
    Aber in dem Moment, als ich meinen Kopf nach oben strecke, Ben mich anlächelt und sich zu mir beugt, höre ich ein leises Geräusch. Ein Knacken.
    Â»So, so, wen haben wir denn hier?«
    Wir fahren herum. Wayne Best.
    Â»Das ist doch Kyla«, sagt er und grinst.
    Ich weiche einen Schritt zurück. »Woher kennen Sie meinen Namen?«
    Â»Na ja, du warst ja bei meinem Bruder zu Besuch und hast seinen Hund Brutus kennengelernt, wie ich gehört habe.« Er lacht. »Willst du mich nicht deinem Freund vorstellen?«
    Â»Ich bin Ben«, antwortet Ben. Er bemerkt den sarkastischen Unterton nicht.
    Â»Hallo, Ben«, sagt Wayne und hält ihm seine Hand entgegen.
Nein, Ben!
Aber es ist zu spät. Ben streckt ebenfalls die Hand aus und Wayne sieht sein Levo. Er lässt seine Hand wieder fallen, ohne Bens zu schütteln.
    Â»Noch ein Slater! Ihr wachst hier wohl auf den Bäumen.« Er spuckt auf den Boden. »Und ich wollte dich schon davor warnen, mit so einer kleinen Slater-Schlampe herumzuhängen.«
    Â»Moment mal«, sagt Ben, als er endlich kapiert, dass Wayne nicht Mr Nice ist.
    Â»Halt’s Maul!«, knurrt Wayne und schiebt Ben rückwärts Richtung Stamm. »Setz dich und sei still. Ich will mit Kyla ein
Schwätzchen
halten.«
    Ben steht wieder auf, sein Gesicht schwankt zwischen Verwirrung und Wut. Ich schüttle leicht den Kopf. »Alles okay, Ben.«
    Â»Ãœber was wollen Sie mit mir sprechen?«, frage ich Wayne.
    Â»Ich glaube, mein Bruder hat dich zu früh gehen lassen. Warum wolltest du mit Phoebes Mutter sprechen?«
    Also wissen sie nicht, dass ich mit ihr geredet habe.
Sie wissen nicht, dass Phoebe geslated worden ist.
    Ich antworte nicht. Mein Kopf ist leer, aber ich bin überzeugt, dass ich ihm Phoebes Schicksal nicht verraten sollte. Ihre Mutter hat sicher gute Gründe dafür, nicht darüber zu sprechen, und ich werde ihm auch nichts sagen.
Ben, sei still,
flehe ich im Stillen.
    Â»Ich kenne Mittel, um dich zum Sprechen zu bringen. Vielleicht gefallen sie dir ja. Vielleicht aber auch nicht.« Er kommt auf mich zu.
    Ben steht auf und stellt sich zwischen uns. Sein Levo vibriert laut. »Gehen Sie«, befiehlt er Wayne. Aber sein Gesicht ist weiß und schmerzverzerrt.
Nein, Ben!
    Wayne lacht. »Was willst du jetzt dagegen tun, Slater? Kannst dich genauso gut hinsetzen und zusehen.« Er schubst Ben, der in diesem Moment ausholt. Sein Levo vibriert stärker. Ben zuckt zusammen und fällt zu Boden.
    Â»Lass ihn in Ruhe!«, schreie ich und will Wayne treten. Aber er weicht aus, ich verfehle mein Ziel und erwische ihn nur am Bein.
    Â»Aua, Schlampe! Das wird ja lustiger, als ich dachte.« Er geht auf mich los, aber ich kann nicht weglaufen und Ben zurücklassen. Ich habe Angst und in mir brodelt die Wut. Irgendetwas in meinem Inneren zittert und will nur noch aus mir heraus.
    Aber dann sieht Wayne über meine Schulter, weicht zurück und rennt weg.
    Â»Kyla? Kyla!«
    Jazz rennt den Pfad herauf, dicht gefolgt von Amy.
    Â»Wir haben dich schreien gehört. Was ist passiert?«, ruft er atemlos.
    Sag’s ihnen nicht.
    Â»Ben«, antworte ich nur und knie mich neben ihn. »Sein Levo. Ben? Ben, bist du in Ordnung?« Das Gerät vibriert wieder.
    Â»Was ist mit ihm?«, fragt Amy keuchend.
    Ich halte seine Hand und schaue auf sein Levo. »3,2.« Mir zittern vor Angst die Hände.
    Â»Oh, Gott«, flüstert Amy.
    Ben stöhnt. »In meinem Rucksack. Schnell. Die Pillen.«
    Pillen? Ich krame in seinem Rucksack, aber ich finde nur eine Wasserflasche und Ersatzsocken. Doch dann stoße ich auf eine kleine Dose, die ich herausziehe. Auf dem Etikett steht ›Kopfschmerztabletten‹. Sind das die richtigen Pillen?
    Ich sehe Amy an, aber sie zuckt nur mit den Schultern. »Kann nicht schaden.«
    Â»Gib mir eine«, stößt Ben hervor.
    Ich lege sie ihm in den Mund und er schluckt sie trocken. Ich nehme ihn in den Arm und flehe innerlich, dass es ihm gleich wieder besser geht. Amy sitzt auf dem Boden neben uns und streichelt abwechselnd Bens Hand und meine. Jazz sieht aus, als wolle er direkt losstürzen, um einen Sanitäter zu holen. Doch schnell hört Ben zu zittern auf und in sein Gesicht kommt wieder ein bisschen Farbe.

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