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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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mit den Schultern. »Ich denke, Ben ist in Ordnung. Machst du dir wirklich Sorgen um ihn?«
    Ich nicke.
    Jazz überlegt einen Moment. »Weißt du, was? Wir schwänzen heute Nachmittag die Schule und fahren bei ihm vorbei, okay? Nachsehen, ob es ihm gut geht.«
    Ich willige erleichtert ein. Wir verabreden, uns in ein paar Minuten bei seinem Auto zu treffen, und Jazz geht zurück, um seine Tasche zu holen.
    Schlechte Idee.
    Ich versuche, diesen Gedanken zu vertreiben, während ich über das Gelände zum Schülerparkplatz gehe und die Augen nach Lehrern offen halte. Heute blauzumachen, werde ich schlecht rechtfertigen können, vor allem weil Mrs Ali mich sowieso schon genau beobachtet. Und es ist nicht so, als würde niemand unser Fehlen bemerken.
Ganz schlechte Idee.
    Jazz braucht länger als ein paar Minuten, und ich fange an, mir Sorgen zu machen. Hat er es sich anders überlegt? Nein. Dann hätte er mir Bescheid gegeben.
    Aber dann schießt er plötzlich mit einem Grinsen im Gesicht um die Ecke. »Ben ist auf einem Schulausflug.«
    Â»Echt?«
    Â»Ich habe nachgeschaut; die Ausflüge sind immer am Schwarzen Brett beim Büro vermerkt. Seine Landwirtschaftsklasse verbringt den Tag auf einer Farm. Wundert mich, dass er dir das nicht erzählt hat.«
    Meine Knie werden weich vor Erleichterung und mir wird schwindlig. Ich fühle mich fast so, als müsste ich mich übergeben.
    Â»Ja. Ich muss nur einfach dringend mit Ben reden.«
    Â»Wir könnten doch nach der Schule bei ihm vorbeifahren. Ich bring dich hin und wieder heim, ehe Amy oder der Drachen irgendwas mitbekommen.«
    Â»Ehrlich?«
    Â»Klar. Warum nicht?«
    Â»Danke.«
    Jazz zuckt mit den Schultern und grinst. »Kein Ding. Wir treffen uns dann nach der Schule wieder hier, okay?«
    Â»Einverstanden.«
    Das Gefühl der Erleichterung begleitet mich den ganzen Nachmittag. Warum hat mir Ben nichts von seinem Ausflug erzählt? Andererseits hatten wir gestern natürlich Wichtigeres zu besprechen.
Obwohl wir eher gestritten als gesprochen haben.
    Als ich Jazz bei seinem Auto treffe, sind die Wolken verschwunden und die Sonne scheint.
    Ich sitze zum ersten Mal vorn und mir wird plötzlich mulmig dabei. Was wird Amy denken, wenn sie davon erfährt?
    Â»Ich sage Amy, dass dich im Bus jemand belästigt hat und ich dich deswegen nach Hause gefahren habe. Okay?«, fragt Jazz, als hätte er meine Gedanken gelesen.
    Â»Klar.«
    Ich lehne mich im Auto zurück und genieße die Sonnenstrahlen. Obwohl ich angeschnallt bin, halte ich mich mit einer Hand an der Tür fest. Doch ich habe mich mittlerweile an Jazz’ Fahrstil gewöhnt und bemerke es kaum mehr, wenn er bei einer Ampel abrupt auf die Bremse steigt und dann viel zu rasant anfährt, nur um das Ganze an der nächsten Kreuzung zu wiederholen. Er pfeift die Musik aus dem Radio mit.
    Der Traum von letzter Nacht läuft wieder in Endlosschleife vor meinem inneren Auge ab. Mein Kopf ist voller Schreie und erfüllt vom Geruch nach Angstschweiß, Whisky und Blut – alle diese Empfindungen und Eindrücke sind miteinander vermischt, sodass ich mich zusammenreißen muss, um nicht zu würgen.
    Ich muss unbedingt Ben aufhalten. Aber was, wenn er nicht auf mich hört?
    Jazz hält vor einer Einfahrt, die vier Häuser von Bens Zuhause entfernt ist.
    Â»Mein Freund Ian wohnt hier. Sag mir Bescheid, wenn du wieder loswillst.«
    Als ich bei Bens Haus ankomme, sehe ich Skye im Vorgarten. Er rennt ganz aufgeregt zu mir und wirft mich halb um, weil er an mir hochspringen und mein Gesicht ablecken will. Ben hat erzählt, dass man fast annehmen könnte, er sei geslated worden, weil er immer so glücklich ist.
    Â»Ruhig, Skye«, mahne ich und streichle über sein Fell.
    Ich klopfe an der Tür und warte – keine Reaktion.
    Ist Ben noch nicht von dem Klassenausflug zurück?
    Ich laufe durch den Garten zur Garage und klopfe.
    Keine Reaktion.
Da!
War das ein leises Geräusch?
    Ich drücke die Klinke herunter – verschlossen. »Ben?«
    Diesmal höre ich Schritte und wie sich ein Schlüssel dreht. Die Tür geht auf.
    Â»Kyla? Was machst du denn hier?« Ben schaut in beide Richtungen und zieht mich zu sich in die Garage. Skye versucht, uns zu folgen, aber Ben schiebt ihn raus und macht die Tür zu.
    Ben trägt keine Schuluniform. Seine Augen leuchten ungewöhnlich

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