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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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verlieren.«
    Â»Das kann ich dir nicht antun. Nein, Kyla.«
    Â»Schau, ich kann damit umgehen.« Ich klemme ein Stück Metall in die Schraubzwinge und setze die Sicherheitsbrille auf. Dann schalte ich die Handkreissäge an und möchte am liebsten aufschreien, als das gleiche schreckliche Geräusch wie in meinem Traum einsetzt. Aber ich durchtrenne das Metall in einer einzigen Bewegung.
    Â»Ruhige Hände. Beeindruckend, aber …«
    Â»Kein Aber. Ich helfe dir, oder du versprichst mir, das Levo nicht anzurühren. Ich lasse nicht zu, dass du den Schnitt selbst machst und dass du allein stirbst.«
    Er sieht mir fest in die Augen und schüttelt leicht den Kopf.
    Â»Lass mich dir helfen. Du weißt, dass alles andere der pure Wahnsinn wäre.«
    Â»Das macht es noch lange nicht richtig.«
    Â»Dann lass es einfach sein!« Ein letzter Versuch, ihn zur Vernunft zu bringen, aber meine Worte prallen einfach an ihm ab.
    Bens Blick ist widerwillig. »Es hört sich vernünftig an. Aber bist du dir sicher, dass du es tun kannst? Bist du dir sicher, dass du es willst?«
    Â»Ja.«
    Er zögert. »Okay«, willigt er schließlich ein. Er hält Aidens Happy Pills hoch. »Aber nimm zumindest eine von diesen.«
    Â»Auf gar keinen Fall.«
    Â»Ich will nicht riskieren, dass du mittendrin ohnmächtig wirst.«
    Ich zögere, aber er hat recht. Was, wenn mein Level fällt und mir die Säge aus der Hand gleitet? »In Ordnung«, sage ich und schlucke eine Pille mit einem Glas Wasser. Ben schiebt sich gleich eine ganze Handvoll in den Mund. »Ist es sicher, so viele zu nehmen?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Besser zu viele als zu wenige, schätze ich.«
    Bald bildet sich ein feiner Schweißfilm auf seiner Haut und seine Pupillen weiten sich. Wie bei dem Jungen in meinem Traum.
    Mein Traum …
    Â»Hast du Whisky hier?«
    Â»Ich glaube schon. Warum?«
    Â»Er mildert den Schock.«
    Es gibt eine Verbindungstür zwischen Garage und Haus. Ben geht hindurch und kommt mit einer Flasche zurück, aus der er einen Schluck nimmt.
    Er hustet und verzieht das Gesicht. »Das ist ja ekelhaft.«
    Â»Blas das Ganze ab. Bitte. Es ist noch nicht zu spät, um es dir anders zu überlegen.«
    Â»Dann mach ich es allein. Geh nach Hause, Kyla.«
    Â»Nein! Wenn du es unbedingt durchziehen willst, helfe ich dir. Aber du musst dir über eine Sache im Klaren sein, Ben: Ich bin mir sicher, dass es kein Zurück mehr gibt, sobald das Levo angeschnitten ist. Haben wir einmal damit begonnen, muss es ganz entfernt werden, um den Schmerz zu stoppen.«
    Â»Verstanden. Egal, was ich sage, mach einfach weiter.«
    Â»Wenn du schreist, könnte uns jemand hören und die Lorder verständigen.«
    Â»Ich gebe keinen Laut von mir.«
    Â»Für wen hältst du dich eigentlich, Supermann oder was?«
    Â»Super-Ben!« Er lacht und setzt sich in den Stuhl neben der Werkbank, um sein Levo festzuklemmen. Als es zusammengedrückt wird, verzieht sich sein Gesicht vor Schmerz.
    Â»Kyla, falls irgendetwas schiefgeht, will ich, dass alles so aussieht, als hätte ich es ganz allein gemacht. Du musst von hier verschwinden, egal, was passiert. Und falls du geschnappt wirst, musst du sagen, dass du mich so gefunden hast. Versprich es!«
    Â»Versprochen.«
    Â»Zieh Handschuhe an«, meint er. »Sie liegen da drüben. Wisch den Griff und den Schalter ab und alles andere, was du angefasst hast.«
    Â»Bereit?«, flüstere ich.
    Â»Warte.«
    Â»Ja?« Trotz allem hoffe ich, dass er
Stopp: Ich hab es mir anders überlegt
sagt.
    Â»Kyla, was auch immer passiert: Ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben.«
    Ben hat genügend Happy Pills intus und Whisky obendrauf, um einen Lorder für freundlich zu halten. Er weiß kaum mehr, wo er ist, geschweige denn, was er sagt. Aber er sieht trotzdem aus, als würde er es wirklich so meinen.
    Ich schaue ihn an und will ihm auch sagen, dass ich ihn liebe, aber die Worte kommen nicht aus meiner zugeschnürten Kehle.
    Â»Tu es!«, sagt er.
    Es ist wie in meinem grauenhaften Traum. Ich bin nicht ich selbst. Ich bin dieses Albtraummädchen: ruhig, gesammelt, fähig, solche Dinge zu tun. Wo kommt sie her? Ich nehme die Flex in die Hand, löse die Sicherung und lege den Schalter um. Ein beherzter Schnitt. Er muss schnell gehen.
    Das Schneideblatt dreht sich und heult

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