Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)
Stammzelltransplantation, so das Ergebnis einer weiteren Untersuchung, besserte sich über die gesamte stationäre Phase signifikant. 47
Körperliche Belastbarkeit abklären
Wann Sie mit Aktivitäten beginnen können, welche Bewegungsform geeignet ist und wie oft sie erfolgen sollte, lässt sich leider nicht allgemeingültig beantworten. Denn wie auch bei anderen chronischen Erkrankungen müssen die Bewegungsempfehlungen abhängig von der individuellen Konstitution und der Erkrankung (einschließlich der Begleiterkrankungen), dem Therapieverlauf und den bisherigen Erfahrungen mit Sport und Bewegung gegeben werden. Klären Sie deshalb Ihre körperliche Belastbarkeit vor Beginn des Trainings zunächst mit Ihrem Arzt ab.
Gehen Sie es langsam an
Bei Tumoroperationen kann es durch Wunden, Schwellungen oder Narben zu Bewegungseinschränkungen kommen. Deshalb beginnt während der Phase der akuten onkologischen Therapie häufig ein Krankengymnast oder Physiotherapeut mit gezielten passiven und aktiven Übungen. Sie sollen die Beweglichkeit fördern und Ödemen vorbeugen. Zusätzlich können Hockergymnastik und Gangschule für eine verbesserte Haltung und Koordination sorgen.
Wenn Sie sich sicher fühlen, sollten Sie sich schon im Krankenhaus so viel wie möglich bewegen, am besten täglich. Treppensteigen, das Krankenhaus von außen anschauen – Bewegung und frische Luft tun in jedem Fall gut.
Was Sie beachten sollten
Wichtig ist, dass das Training bei Patienten, die eine Chemotherapie oder Bestrahlung erhalten, sensibel auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist, der zudem engmaschig betreut werden muss. So können Medikamente das Immunsystem verändern und die Blutgerinnung einschränken. In diesem Fall ist das Training im Freien, vor allem während der Wintermonate, nicht ratsam. Am Tag der Chemotherapie sollte nicht trainiert werden, aber an den behandlungsfreien Tagen ist das durchaus möglich und sinnvoll. Nach Operation und Bestrahlung sollte allerdings fünf bis sechs Wochen keine Bewegung im Wasser ausgeübt werden. Bewegungstraining ist hingegen für Patienten, bei denen die weißen Blutkörperchen erniedrigt sind, unter Beachtung der ihnen empfohlenen hygienischen Schutzmaßnahmen möglich.
Als generelle Richtlinie gilt, dass das Training eine Kombination aus gezielter Kräftigungsgymnastik und Dehnungen sein sollte sowie ein Ausdauertraining zur Förderung der Leistungsfähigkeit enthalten sollte. Grundsätzlich sollte langsam begonnen werden, um Überforderung zu vermeiden. Empfehlenswert für ein ausgewogenes Trainingsprogramm sind auch Koordinationsübungen, die gerade in einem frühen Stadium der Therapie dazu beitragen, den Alltag besser zu bewältigen. Sie verbessern Gleichgewicht und Reaktionsfähigkeit, machen Spaß und lassen sich gut in der Gruppe durchführen, was die Motivation erhöht.
Ausdauer aufbauen
Prinzipiell gelten für das Ausdauertraining in der Behandlungsphase dieselben Trainingsempfehlungen, die zu Beginn des Kapitels für moderate Aktivität gegeben wurden: Das Training sollte drei- bis fünfmal pro Woche und vor allem regelmäßig stattfinden. Ziel ist eine Dauer von 30 bis 60 Minuten pro Einheit (mindestens 10 Minuten am Stück trainieren!). Dabei gilt: Trainieren Sie lieber 10 Minuten intensiv (d. h. in dem vorgegebenen Herzfrequenzbereich für aerobes Training) als 20 Minuten mit halber Kraft. Sonst treten keine Trainingseffekte auf.
Eine sinnvolle Orientierungshilfe dabei ist, dass Sie sich nur so sehr anstrengen, dass Sie sich dabei noch mit jemandem unterhalten können.
Wenn man zu Beginn des Trainings noch so geschwächt ist, dass man nicht längere Zeit mit der berechneten Intensität trainieren kann, hat sich als Einstieg ein Intervalltraining unter therapeutischer Anleitung bewährt. Die Belastung sollte am Anfang 1 bis 2 Minuten nicht überschreiten. Danach halten Sie eine ebenso lange Pause ein, bevor Sie das Training wieder aufnehmen – insgesamt fünf bis sechs Runden. Je nach körperlicher Fitness wird die Belastungsdauer langsam gesteigert, dann kann die Zahl der Wiederholungen reduziert werden. Die Gesamtdauer des Intervalltrainings sollte 30 bis 40 Minuten nicht überschreiten. Doch haben Sie Geduld mit sich: Vier bis sechs Wochen sind nötig, bis Untrainierte ein Training durchgehend ausüben können.
Der Blutdruck sollte unter Belastung die Grenze von 160/100 mmHg nicht dauerhaft überschreiten – kurzfristige Anstiege sind nicht zu verhindern und
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