Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)
die Lymphgefäße und baut Schwellungen ab.
Viele Betroffene erleben die Unterstützung durch die Gruppe als sehr hilfreich, andere möchten jedoch schnell zurück zur Normalität und ziehen daher das Training zusammen mit Gesunden zum Beispiel im Sportverein oder im Fitnessstudio vor. Vielleicht können Sie Ihren Lebenspartner, einen Freund oder Bekannten gewinnen, gemeinsam mit Ihnen Sport zu treiben (möglichst an der frischen Luft).
Beispiele, die Mut machen
Die Krebstherapie ist ein sehr kräfteraubender Prozess, der sich über Monate und Jahre hinziehen kann. Nach der Therapiephase fällt es vielen Patienten schwer, mit dem Thema abzuschließen. Geprägt von der Angst, erneut zu erkranken, haben sie Probleme, den Alltag zu bewältigen. Es besteht auch die Gefahr, die eigene Leistungsfähigkeit zu unterschätzen und so in unnötiger Weise passiv zu bleiben. Die folgenden Beispiele sollen Ihnen Mut machen, auch mit der Diagnose Krebs sportlich aktiv zu bleiben:
Im Rahmen eines Projekts der Deutschen Sporthochschule Köln wanderten zwölf Brustkrebspatientinnen im April/Mai 2008 sieben Wochen lang den Jakobsweg von Saint-Jean Pied du Port in Frankreich nach Santiago de Compostela in Spanien entlang. Sie legten dabei eine Strecke von 815 Kilometern zurück. In dem Projekt »Transalp« überquerten 2009 sieben Essener Krebspatienten mit Bergführern zu Fuß die Alpen.
Der Frankfurter Ruder-Club Fechenheim (FRCF) betreut ein anderes innovatives Projekt: Mit Rudern kämpfen Krebspatienten gegen ihre Krankheit. »Sport tut gut und macht Mut«, erklärt die Hämatologin Elke Jäger, selbst Rudersportlerin, ihre Motivation, Tumorpatienten bereits während der Chemotherapie körperlich moderat zu fordern: »Wir konnten nachweisen, dass Bewegung sowohl die unmittelbar tumorbedingten Symptome lindert als auch Nebenwirkungen der Chemotherapie abschwächt.«
Den Leib stärken und nicht den Tumor
»Iss, dann wirst Du groß und stark«, sagten unsere Mütter oder Großmütter noch. Heute sind Fehl- und Überernährung bereits die Ursache für mehr Krankheiten, als Bakterien und Viren auslösen können. Und weltweit sterben inzwischen ebenso viele Menschen an den Folgen des Übergewichts wie an den Folgen des Hungers.
Falsche Ernährung kann nicht nur Krebs auslösen, sondern ihn auch fördern oder zumindest am Leben erhalten. Doch die Zusammenhänge sind komplex. Das Zusammenspiel von Stoffwechsel und Ernährung, die verschiedenen Einflüsse von Stress, Bewegung und Schlaf erlauben keine dogmatischen Schlussfolgerungen. Vieles hängt vom individuellen Lebensstil und vom genetischen Grundgerüst ab. Wenn man in den medizinischen Datenbanken nach den Stichwörtern »nutrition« (Ernährung) und »cancer« (Krebs) sucht, findet man mindestens 132 Metaanalysen und 17.000 Veröffentlichungen – und dennoch bleiben viele Fragen offen.
Auch wenn das die Wissenschaft vor einige Probleme stellt, Ernährung ist ein zentraler Faktor unserer Gesundheit. Deshalb wollen wir in diesem Kapitel untersuchen, welche Erkenntnisse als gesichert gelten und warum es keine Patentrezepte gegen Krebs gibt, also auch keine speziellen »Krebsdiäten«, wie sie oft beworben werden. Wichtig ist, dass Sie sich selbst stärken – und nicht den Tumor.
Potentes Obst und Gemüse gegen Krebs
Gesunde Ernährung schafft ein tumorfeindliches Milieu. Vor allem in Pflanzen gibt es eine Vielzahl von Substanzen, die nicht nur generell gesund sind, sondern auch auf mehreren Ebenen Krebs entgegenwirken. Sie sind zum Beispiel:
• antioxidativ (Radikalfänger),
• antibakteriell und antiviral,
• antihormonell,
• entzündungshemmend,
• abwehrstärkend,
• entgiftend,
• antiangiogenetisch (sie verhindern die Gefäßneubildung).
Eine besondere Rolle spielen dabei die »sekundären Pflanzenstoffe«, das sind chemische Verbindungen, die eigentlich nur Bruchteile der gesamten Biomasse ausmachen, aber umso potenter sind. Sie stecken nicht nur in Heilkräutern, sondern auch in Obst und Gemüse – zum Beispiel die Gerb- und Bitterstoffe (Polyphenole) in Trauben oder grünem Tee, die aromatischen Öle (Terpene) in Zitrusfrüchten oder die Schwefelverbindungen (Sulfide) in Kohl.
Weil Pflanzen so wirksam sind, können sie jedoch – während einer Tumorbehandlung – auch die onkologische Therapie beeinträchtigen. Sie finden deshalb hier bereits entsprechende Warnhinweise, während auf andere Aspekte der Ernährung bei Krebs im darauffolgenden
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