Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)
Intensität lässt sich leicht steuern.
Walking ist sanft und dennoch wirksam und gesundheitsfördernd, ein ideales aerobes Ausdauertraining und risikoarm. Besonders geeignet ist Nordic Walking durch den Stockeinsatz, der wie eine Pumpe auf die Lymphgefäße wirkt und Schwellungen abbaut. Falls die Bewegungen dennoch als unangenehm empfunden werden, alle 5 bis 10 Minuten die Arme über den Kopf heben und ausschütteln. Joggen erfordert bessere Fitness und beansprucht die Gelenke und Knochen mehr. Es gibt jedoch einen Gürtel, der Sie im Wasser trägt und Ihnen sanftes Aquajogging ermöglicht, falls Sie diese Art der Bewegung nicht missen mögen.
Daneben empfehlen wir auch Tai-Chi , Qigong , Yoga und Pilates . Diese Bewegungsformen integrieren verschiedene Aspekte wie Kräftigung, Flexibilität und Entspannung. Vor allem frisch operierte Patienten und/oder Patienten, die in ihren körperlichen Möglichkeiten eingeschränkt sind, können hiervon gut profitieren. Die Verbindung von Bewegung und Atmung und der Fokus auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers sind in allen Therapiephasen äußerst sinnvoll und wohltuend.
Sport in der Rehabilitation und Nachsorge
Die Rehabilitation sorgt für eine schnelle Wiedereingliederung in das Berufsleben, in die Gesellschaft und in den Alltag. Sporttherapie gehört zum Standardangebot in fast allen Reha-Kliniken. Es kümmern sich erfahrene Therapeuten und Ärzte um die Patienten und führen sie an verschiedene Trainingsformen heran. Hier sollte auch der erste Kontakt zu den Nachsorge-Krebssportgruppen in Wohnortnähe geknüpft werden.
Zu Hause angekommen, fühlen sich viele Patienten zunächst erleichtert. Andererseits ist die Rückkehr in das Leben außerhalb des Krankenhauses nicht selten auch mit Unsicherheit und Ängsten behaftet, die es zu bewältigen gilt. Bewegung kann in diesem Zusammenhang helfen, Ängste abzubauen, depressive Verstimmungen zu vermeiden, soziale Kontakte zu knüpfen und die chronische Erschöpfung (Fatigue), unter der viele Patienten weiterhin leiden, zu mindern. Wichtig dabei ist, dass nur regelmäßige Bewegung den weiteren Genesungsprozess fördert.
Es kann natürlich Tage geben, an denen Sie sich einfach nicht motivieren können, sich nennenswert zu bewegen, weil Sie vielleicht körperliche Beschwerden haben. Die Erkrankung fordert auf vielen Ebenen viel Energie und Überwindung von Ihnen, und es ist völlig normal und mehr als verständlich, dass Sie auch immer wieder Einbrüche haben, was Ihre Motivation angeht. Wichtig ist, dass Sie immer wieder versuchen, einen Einstieg zu finden, sich selbst aufs Neue zu motivieren und dass Sie keine Angst davor haben, sich zu belasten. Im Mittelpunkt sollten dabei nicht die tumor- und therapiebedingten Defizite stehen, sondern das, was für Sie weiterhin möglich ist.
Wählen Sie für die Zeit nach dem Krankenhaus etwas, was Ihnen Spaß macht und bei dem Ihre persönlichen Barrieren relativ gering sind (Wenn Sie also beispielsweise nie gerne Krafttraining an Geräten gemacht haben oder Sie dafür weit fahren müssten, werden Sie sich schlechter dazu motivieren können, regelmäßig zu trainieren).
Offizielle Rehabilitationsprogramme
Manchmal kann es auch reizvoll sein, etwas Neues auszuprobieren oder sich einer Gruppe anzuschließen. Diese Gruppen für Sport in der Krebsnachsorge gibt es fast überall. Anfang der 80er-Jahre startete die erste Rehabilitationssportgruppe unter Leitung der Deutschen Sporthochschule in Köln. Inzwischen gibt es in Deutschland rund 850 davon. Die von den Landessportbünden oder dem Behindertensportverband zertifizierten Angebote für Krebspatienten werden von den Krankenkassen als Einstieg in ein neues Leben einige Monate lang finanziert. Die Gruppen sind in der Regel Sportvereinen angeschlossen und werden von besonders geschulten Übungsleitern betreut. Sport in der Krebsnachsorge ist als Rehabilitationssport anerkannt und kann vom Arzt verordnet werden. Nach §44 Sozialgesetzbuch IX wird der Rehabilitationssport in der Krebssportgruppe bezuschusst, und damit hat jeder Patient das Recht, diese finanziellen Zuwendungen zu erhalten. Zusätzlich gibt es seit 2007 Bewegungsprogramme innerhalb der Disease-Management-Programme (DMP) für Brustkrebspatientinnen. Diese haben zum Ziel, den Übergang von Reha-Sport zu wohnortnahen Sport-und Bewegungsangeboten für Krebspatienten zu erleichtern.
Besonders empfehlenswert ist Nordic Walking. Der Stockeinsatz wirkt wie eine Pumpe auf
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