Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)
nämlich, dass es schön gewesen wäre, eine richtige Familie zu haben. Eine Mutter und einen Vater. Paul, ich will, dass Hannah eine Mutter und einen Vater hat, die sie lieben. Ich muss unbedingt dafür sorgen!“
Paul spürte, wie ihm die Augen zu tränen begannen. „Wir behalten sie?“, fragte er leise.
„Wie meine Freundin Ellie es ausdrücken würde: Du bist verdammt clever!“
Paul schluckte und befürchtete, gleich ganz in Tränen auszubrechen. Er trank einen großen Schluck Bier und setzte das Glas ab. Dann räusperte er sich. „Ich nehme mir ein paar Tage Urlaub und bringe dich nach Grants Pass …“
Sie schaute Paul in die Augen. „Bist du sicher? Ich weiß, dass du dich nur schlecht von der Arbeit trennen kannst. Du hast so viele Projekte auf dem Tisch. Und wenn wir ein Haus voller Kinder haben, wirst du noch mehr arbeiten müssen, um uns ein angenehmes Leben ermöglichen zu können.“
„Ich rufe Dan Brady an“, erklärte Paul. „Er trägt gerne Verantwortung. Ich will nicht, dass du dich alleine um alles kümmern musst.“
Jetzt wurde Vanni ein wenig rührselig zumute. „Ich habe mir diese Fotos angesehen, Paul. Und ich habe festgestellt, wenn ich nicht schnell reagiere, könnte ein wichtiger Teil von Hannahs Leben verloren gehen. Ich will nicht, dass sie noch einen weiteren Monat ihres Lebens ohne Mutter und Vater auskommen muss, die sie abgöttisch lieben. Wenn wir in Grants Pass sind, könnten wir Mr Hanson anrufen und ihn bitten, den Papierkram für uns vorzubereiten. Es sei denn, du hast Einwände.“
Paul schüttelte den Kopf. „Nein. Mir gefällt die Idee.“
„Naja, ich hatte einiges zu bedenken. Aber ich habe ein bisschen zu lange dafür gebraucht. Hannah nennt mich Mama. Sie wird nicht
noch eine
Mama verlieren. Dieses wunderbare kleine Mädchen. Wir müssen gleich morgen früh losfahren.“
Paul versuchte seine Rührung zu verbergen. „Klar. Machen wir.“ Er spürte eine große Erleichterung. Sein Herz wollte vor Stolz auf seine Frau beinahe bersten. Er bewunderte ihre Großzügigkeit und ihr Mitgefühl und wusste sich nicht anders zu äußern, als sich von seinem Stuhl zu erheben, um ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn zu drücken. „Soll ich die beiden baden, während du dich um die Lasagne kümmerst?“
„Das wäre schön“, antwortete sie. „Und bitte, vergiss nicht die schwer zugänglichen Stellen – Hals, hinter den Ohren, zwischen den Zehen. Deine Mutter überprüft solche Sachen.“
Er lachte, ein bisschen von seinen Gefühlen überwältigt. „Tut sie das, hm?“ Und dann dachte er, wie glücklich er sich schätzen konnte, dass er eine solche Mutter hatte. Und nun würden Hannah und Matt ebenfalls eine solche Mutter haben. Pingelig und sorgfältig.
Noah recherchierte noch einmal Arnold Gunterson. Abgesehen vom Alter und seiner aktuellen Adresse hatte Ellie ihm nur noch gesagt, dass er in Südkalifornien aufgewachsen war. Noah fand aber nichts Entsprechendes. Nichts.
Nirgendwo
. Das Haus, in dem Arnold wohnte, gehörte einer Frau – er hatte es wohl gemietet. Noah biss sogar in den sauren Apfel und gab seine Kreditkartennummer an, um ein paar Online-Suchdienste zu beauftragen, aber dabei kam immer noch nichts heraus. Lustigerweise fand er, wenn er sich und George bei Google eingab, beinahe schon zu viele Informationen über zwei ziemlich langweilig wirkende presbyterianische Pfarrer.
Das Einzige, das er über Arnold Gunterson fand, war ein weniger als zwei Jahre alter Eintrag über seine Heirat und die anschließende Scheidung von Ellie Baldwin. Noah war nicht mal in der Lage, Arnolds aktuelle Adresse oder seinen Arbeitsplatz herauszufinden. Die Brightway Elementary School hatte zwar die Lebensläufe ihrer Direktoren ins Internet gestellt, aber von Lehrern und Schulleiter nur die Namen.
Die Schlösser an der äußeren Haustür waren unheimlich und Angst einflößend gewesen. Und auch die Tatsache, dass Arnold sie im Auto verfolgt hatte. Noah hatte das Gefühl, dass hinter Arnie eine Menge mehr steckte, als auf den ersten Blick zu sehen war. Und bei der Recherche war tatsächlich weit weniger herausgekommen, als er erwartet hatte.
Doch über den Leiter einer privaten Schule mussten für die Eltern zukünftiger Schüler weit mehr Informationen aufzutreiben sein, ganz zu schweigen von den Fingerabdrücken, die in den meisten Bundesstaaten erforderlich waren. Er musste einen Lebenslauf haben, Referenzen, Abschlüsse von den Universitäten, an denen
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