Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

machen ein Nickerchen.“
    „Und du backst?“
    „Ich backe den Stress weg“, sagte sie. „Und endlich ist es kühler geworden – ich mag es, wenn sich die Blätter verfärben und ich endlich wieder den Kamin anmachen kann. Es ist einfach wunderschön hier.“
    „Welchen Stress backst du denn weg?“, fragte er. „War dir unser Besuch mit zwei kleinen Kindern doch ein bisschen zu viel?“
    „Jetzt werde nicht komisch, ich habe die Babys sehr gerne bei mir.“ Sie widmete sich wieder dem Teig. „Ich möchte einfach, dass du, Vanni und die Kinder euch hier wohlfühlt. Ich möchte, dass Hannah glücklich ist. Und …“ Sie hielt einen Augenblick inne. „Und ich möchte, dass du und Vanni noch ein eigenes Kind bekommt, wie ihr es vorhattet. Aber ich will nicht, dass es Vanni zu viel wird. Was ihr euch da aufgeladen habt, ist eine große Verantwortung. Ich bin so stolz auf euch beide.“
    Er grinste seine Mutter an. „Wir haben das Haus doch schon voll. Und Vanni und ich sind nicht mehr die Allerjüngsten. Jedenfalls nicht so jung wie du und Dad damals.“
    „Ja, aber wir waren jung und dumm und arm. Du bist wenigstens nicht arm. Du hättest mal sehen sollen, wie wir am Anfang lebten. Und ich bin jedes Mal schwanger geworden, sobald dein Vater auch nur am Schlafzimmer vorbeiging.“
    Paul lachte in sich hinein und zog seine Mutter in eine Umarmung, obwohl ihre Hände völlig bemehlt waren. „Danke für deine Hilfe, Mama. Ich hatte zwar bemerkt, dass Vanni sich langsam an Hannah gewöhnte, aber ihr Entschluss, diese Reise zu unternehmen, kam für mich völlig überraschend.“
    Marianne lächelte ihn an. „Sie hätte dich bestimmt am liebsten umgebracht, als du mit dem Baby deiner Exfreundin nach Hause gekommen bist.“
    „Vermutlich“, erwiderte Paul. „Mama, ich habe Terry gemocht, aber ich habe Hannah nicht wegen einer alten Liebe mit nach Hause gebracht. Hast du die Kleine mal im Arm gehalten? Und erlebt, wenn sie dir die Ärmchen um den Hals schlingt? Welcher halbwegs normal tickende Mensch hätte sie da nicht mitgenommen?“
    Marianne strich Paul über die Wange und hinterließ eine feine Mehlspur auf seiner Haut. „Du bist ein guter Junge, Paul. Ich weiß nicht, von wem du das hast, aber du bist ein guter Junge.“
    Er lachte sie an. „Ich weiß, woher ich das habe. Wenn du nichts dagegen hast, sehe ich jetzt mal nach meiner Familie.“
    „Sie machen oben einen Mittagsschlaf. Die Kinder waren etwas übermüdet und ziemlich überdreht, deshalb wollte Vanni lieber bei ihnen bleiben.“
    „Ich bin gleich zurück.“
    Er ging die Treppe hoch und zum größten der Gästezimmer, das er mit seiner Frau teilte. Nebenan gab es noch einen kleineren Raum mit Kinderbettchen, in denen die Kinder schliefen. Die Schlafzimmertür stand einen Spalt offen. Paul stieß sie leise auf. Vanni lag mit den Kindern in ihrem Bett. Sie lag auf dem Rücken. Matt hatte sich auf der einen Seite an sie gekuschelt und Hannah auf der anderen. Beide schliefen mit offenen Mündern. Vanni schlief ebenfalls tief und fest, aber auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein feines Lächeln ab. Sie hatte ihre Arme um die Kinder gelegt und hielt sie fest an sich gedrückt.
    Und Paul verliebte sich auf der Stelle noch einmal Hals über Kopf in seine Frau.

17. KAPITEL
    M it dem ersten Oktober begann eine hektische Zeit für die Presbyterianische Kirche in Virgin River. Es ging los mit der Lieferung der Küchengeräte. Als Nächstes trafen Noahs Sachen ein, die im neu renovierten Souterrain verstaut wurden. Dazu gehörte auch Noahs Klavier, das neu gestimmt werden musste, obwohl Ellie es nicht abwarten konnte, es auszuprobieren. Ihre ersten Versuche wurden, weil sie etwas aus der Übung war, von den üblichen leise gemurmelten Flüchen begleitet, die dennoch in der ganzen Kirche zu hören waren, was Noah zum Lachen brachte.
    Die Zeit war auf ihrer Seite. Paul war gerade rechtzeitig mit dem Altarraum fertig geworden, als die Kirchenbänke geliefert wurden. Nachdem sie aufgestellt worden waren, trafen die neuen Schreibtische, ein Konferenztisch, Stühle, Bücherregale und Schränke für die oberen Büroräume ein. Das bedeutete eine Menge Arbeit beim Aufstellen, Einräumen und Sortieren. Ellie schaffte gerne Ordnung. Trotzdem würde diese Arbeit vermutlich kaum vor der MacIntyre-Riordan-Hochzeit fertig werden, sondern wohl erst eine Woche später.
    Überflüssig zu erwähnen, dass Noah und Ellie extrem viel zu tun hatten. Und mittendrin teilte