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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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legte die Hand über die Muschel, damit Danielle nichts hören konnte. Dann sah sie Nick, Noah und Jo an. Ihre Stimme klang sanfter als sonst und beängstigend ruhig. „Er hat die Kinder eingesperrt“, erklärte sie ihnen. „Die Tür ist von außen abgeschlossen. Sie können nicht raus. Sie sitzen in der Falle.“ Ellie reichte Jo den Hörer, schnappte sich ihre Tasche und stürmte aus der Wohnung. Noah folgte ihr auf den Fersen und beeilte sich, um mit ihr Schritt zu halten.
    Als sie unten ankam, holte Noah sie ein. „Wow“, sagte er. „Soll ich fahren?“
    Ellie wich ihm aus, sprang förmlich hinter das Lenkrad ihres Wagens und suchte hektisch in der Handtasche nach den Autoschlüsseln. Noah öffnete die Beifahrertür und setzte sich schnell, weil sie bereits den Motor aufheulen ließ. „Ich bin mit diesen Bergstraßen groß geworden. Schnall dich an und halte dich fest!“
    Deputy Stan Pierce fuhr zu der Adresse, die man ihm gegeben hatte. Er näherte sich der Haustür mit finsterer Miene. Vom Straßenrand aus hatte er nicht bemerkt, was jetzt bei näherem Hinsehen sichtbar wurde: Die Außentür war mit einem Bolzen und einem Vorhängeschloss gesichert. Einem
Vorhängeschloss
. Als ob ein normales Schloss, das ein Feuerwehrmann hätte aufbrechen können, nicht gereicht hätte. Oder ein normales Schloss, das man von innen mit einem Schlüssel abschloss. Er rüttelte an der Tür und dem Vorhängeschloss und knurrte. Dann klopfte er an die Tür.
    Eine kleine dünne Stimme fragte: „Wer ist da, bitte?“
    „Ich bin ein Polizist. Sind deine Eltern zu Hause?“
    „Nein. Nur ich und Trevor. Arnie ist einkaufen.“
    „Gut. Ich werde jetzt diese Tür öffnen. Das wird vermutlich sehr laut, aber mach dir keine Sorgen, es dauert nicht lange.“
    Pierce ging zum Wagen zurück, öffnete den Kofferraum und holte eine Brechstange heraus. Er forderte bei seinem Wachhabenden eine Sozialarbeiterin vom Jugendamt an und meldete, dass er in der Zwischenzeit die Tür aufbrechen und sich im Haus umsehen würde. Er versuchte gar nicht erst, das Schloss zu knacken, sondern brach die ganze Konstruktion aus dem Türrahmen heraus. Schrauben fielen zu Boden; das Vorhängeschloss landete im Gebüsch.
    Er stieß vorsichtig die Tür auf. Im Haus war es dunkel, weil die Rollläden heruntergelassen und die Vorhänge zugezogen worden waren. Im Licht der jetzt offenen Diele entdeckte er zwei Kinder, die auf dem Sofa eines spartanisch eingerichteten Wohnzimmers saßen. „Hallo“, begrüßte er sie. „Ich bin Deputy Pierce vom Sheriff Department.“ Er ging vor ihnen in die Hocke, um ihnen in die Augen zu sehen. „Wie lange seid ihr denn schon alleine?“
    Das kleine Mädchen zuckte mit den Achseln. „Seit nach der Schule. Arnie ist der Leiter unserer Schule.“
    „Ach“, sagte Stan. „Du nennst deinen Papa Arnie?“
    „Er ist nicht unser Papa“, erklärte das Mädchen und legte ihrem Bruder schützend den Arm um die Schulter, um ihn an sich zu ziehen. „Er war für kurze Zeit unser Stiefvater.“
    „Ich verstehe. Weißt du, wo er jetzt ist?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Wie heißt du, meine Süße?“, fragte Pierce.
    „Danielle“, sagte sie und drückte ihren Bruder an sich. „Das ist Trevor.“
    „Es freut mich, euch kennenzulernen. Macht es euch etwas aus, wenn ich mich ein bisschen umsehe?“
    Danielle schüttelte erneut den Kopf.
    Stan nutzte die Gelegenheit für eine kleine Inventur. In den meisten ähnlichen Fällen war es leicht, sich vorzustellen, was los war. Wenn das Haus schmutzig, die Kinder dünn und hungrig und die Schränke leer waren, war der Fall klar. Hier lag die Sache jedoch etwas anders. Irgendwie war es sonderbar. Das Haus war makellos, und selbst die Betten der Kinder waren gemacht. Aber es war dunkel im Haus, alle Jalousien heruntergelassen, im Kühlschrank gab es nur wenig zu essen … Doch nirgendwo herrschte Unordnung. Bei zwei kleinen Kindern? Nirgendwo Unordnung? Er kontrollierte die Hintertür – ein weiteres Vorhängeschloss. Die ganze Sache war einfach nur unheimlich.
    Er ging in die Küche, um seinen Chef anzurufen und ihm die Situation zu schildern. „Die Kinder wirken ganz okay, aber ich habe ein echt blödes Gefühl. Es wirkt alles zu kontrolliert, die Jalousien sind unten, die Türen von außen verschlossen, und es ist überall gruselig sauber – nirgendwo liegt auch nur ein Spielzeug oder irgendwas herum. Die Kinder wirken merkwürdig und sitzen nebeneinander auf der Couch,

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