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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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Formalitäten überspringen und gleich zu Henrys Bericht kommen.«
    Es waren zu viele von ihnen, zu nahe beieinander. Henry wusste, was geschah, wenn man versuchte, so viel Macht und Politik in einem beengten Raum einzuzwängen.
    Er bemerkte, dass Gilbert weit entfernt von Lucia neben Dallas saß. Das war wahrscheinlich eine Folge der letzten Ratssitzung, in der er gegen Lucia gestimmt hatte. War die Politik auch in ihr Schlafzimmer eingesickert? Oder hatte Dallas es geschafft, sich zwischen die beiden zu drängen?
    Henry stand auf und verneigte sich. »Es gibt drei Gegenstände, die hinsichtlich der zweiten Heldenprüfung der Zwillinge von Interesse sind.«
    Er klickte auf eine Fernbedienung, und ein verborgener Projektor warf ein Lichtbild auf das Hauptsegel. Eine Fotografie von einem geschwärzten menschlichen Skelett auf einem Autopsietisch erschien.
    »Zunächst«, sagte er, »haben wir diesen Herrn hier. Eine DNA-Analyse bestätigt, dass es sich um unseren Mr. Perry Millhouse handelt. Beachtet die saubere, laserartige Durchtrennung von Rippen und Wirbelsäule.«
    »Also ist er endlich tot«, hauchte Cornelius. Er schlug die zerbrechliche Hand vor den Mund.
    Aaron murmelte: »Noch mehr unserer Fehler, die von den Kindern in Ordnung gebracht werden.«
    Lucia schaute auf. »Ich denke, wir sind uns alle über die Todesursache einig.«

    »Wartet mal kurz«, sagte Dallas. »Wenn er tot ist, was ist dann mit dem kleinen Mädchen passiert?«
    »Ein Happy End.« Henry ließ ein Lächeln aufblitzen. »Wieder mit ihren Eltern vereint. Traumatisiert, aber nichts, was hypnotische Suggestion nicht wieder richten könnte.«
    »Verlieren wir das Wichtigste nicht aus den Augen.« Kino stand auf und strich sich mit der Hand über den kahlen Kopf. Er trat an das Bild heran und zog eine Linie von der Schulter bis zum Beckenknochen. »Ein einziger Schnitt. Vollkommen gerade. Eines der Kinder hat das ohne Unterweisung fertiggebracht?«
    »Das steht noch nicht fest.« Lucia sah Aaron vielsagend an. »Zumindest, was die Unterweisung angeht.«
    Aaron nahm noch einen Schluck Weinbrand. »Das Mädchen ist eine geborene Kriegerin. Jeder Narr kann das sehen.«
    Lucia zog eine Augenbraue hoch. »Anscheinend.« Sie wandte sich Henry zu. »Hat Audrey das in ihrem Bericht erwähnt?«
    »Sie hat mir nur die allernötigsten Fakten mitgeteilt. Lakonisch wie immer, so leid es mir tut.«
    »Audrey sollte hier sein.« Gilbert zupfte nachdenklich an seinem Bart. »Schließlich reden wir über ihre Schützlinge.«
    »Nein, Audrey macht diese ganze Angelegenheit nur noch komplizierter«, sagte Lucia. »Je weniger sie beteiligt ist, desto besser. Was nun Fionas Fähigkeit zu schneiden angeht …«
    »Oh, wen kümmert es schon, wo sie das gelernt hat?«, sagte Dallas. »Das Wesentliche ist doch, dass sie es kann, und das beweist, dass Fiona eine von uns ist.«
    Cornelius stieß seinen Tablet-Computer an. »Da muss ich zustimmen. Molekulare Disjunktion ist eine genetische Eigenheit, die nur in eurem Familienstammbaum auftritt.«
    Lucia holte Luft und stieß dann einen Seufzer aus. »Nun gut, das gebe ich zu. Aber die Gene sind nur ein kleiner Teil bei dieser Angelegenheit, und es beweist wohl kaum, dass sie zur Liga gehört.«
    Alle nickten, bis auf Aaron, der einfach seine Flasche leerte und sie dann über Bord warf.
    Kino schürzte die Lippen, bis sie weiß waren. Er hatte viel
mehr zu sagen, das konnte Henry sehen, hielt sich aber zurück und wartete auf den rechten Augenblick.
    »Der nächste Gegenstand von Interesse«, sagte Henry und schaltete den Projektor weiter.
    Eine Spiegelscherbe erschien auf dem Segel. Die Oberfläche war sichtlich verzogen, die Ränder vor Hitze verkrümmt.
    »Mein Team hat das hier in den Überresten eines Spiegellabyrinths gefunden«, erklärte Henry. »Es ist bemerkenswert, weil es unter Ätherbestrahlung fluoresziert, was dafür spricht, dass es großer Macht ausgesetzt gewesen ist.« 49
    Das brachte sie zum Schweigen.
    So große Macht war die Obergrenze dessen, worüber Sterbliche verfügten. Sie deutete entweder darauf hin, dass ein besonders fähiger Beherrscher der Künste am Werke war … oder darauf, dass ein Unsterblicher eine neu entdeckte Fähigkeit ausprobierte.
    »Dieses Stück war extremer Hitze ausgesetzt«, fuhr Henry fort, »und wurde ähnlich wie ein Stück Stahl durch die Anwesenheit eines starken Magnetfelds geprägt. Als wir es mit Lasern gescannt haben, haben wir das Folgende

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