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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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Hände, bis sie sich verknoteten.
    Sie bemerkte Henry.
    Er nickte ihr zu, und seine geliebte Cousine verstand sofort, worauf er hinauswollte.
    Sie stand auf und schob ihre zarte Gestalt zwischen die beiden Giganten. Dallas lächelte Kino an – mit Grübchen und allem -, und seine panthergleiche Haltung entspannte sich.
    Dann wandte sie sich Aaron zu und hielt die Hände in einer kleinen, flehentlichen Geste ausgestreckt. Aaron trat einen Schritt zurück und lockerte die geballten Fäuste.
    »Ich bin ausgehungert«, verkündete sie und sah sich nach Lucia um. »Wie wär’s mit einer Mittagspause, Schwesterherz?«
    Die Spannung in der Luft ließ ein klein wenig nach.
    Kino atmete aus. »Ja, eine Pause. Das wäre vielleicht klug.«

    Aaron grummelte irgendetwas Unverständliches, aber er ließ zu, dass Dallas sich bei ihm unterhakte.
    »Wo kann ein Mädchen auf diesem Kahn hier was zu essen bekommen?«, fragte sie.
    »Ich habe eine kleine Anrichte in meiner Kajüte stehen«, antwortete Henry. »Da ist auch eine Flasche Lemon-Hart-Rum.«
    Aaron blieb stehen, als Dallas ihn an Lucia vorbeiführte. »Die Angelegenheit ist noch nicht erledigt«, sagte er zu ihr.
    »Natürlich nicht«, antwortete Lucia ungerührt. »Wir werden die Debatte in einer halben Stunde fortsetzen.«
    Dann zog Dallas Aaron unter Deck.
    Gilbert tat, als strecke er sich lässig. Doch er war kein guter Schauspieler, und Henry konnte sehen, dass der einstige König Gilgamesch leicht zitterte. War auch er bereit gewesen zu kämpfen?
    »Ich werde meinen Koch auf der Quastenflosser etwas zusammenrühren lassen«, sagte Gilbert. »Kommt bitte – ich lade euch alle zum Mittagessen an Bord ein.«
    Kino verneigte sich vor Lucia und entfernte sich.
    Cornelius flüsterte Henry zu: »Ich würde gern deine Molekularanalyse der Pralinen und des Spiegels sehen.«
    »Ich habe die Dateien auf den Ligacomputer geladen.«
    Cornelius öffnete die Dateien auf seinem Tablet-Computer, während er Kino und Gilbert an Bord der Quastenflosser folgte.
    Lucia wartete, bis das Deck sich geleert hatte, und sagte dann: »Ich weiß, dass du es genießt, am Rande des Abgrunds zu tanzen, Henry, aber war es wirklich notwendig, Aaron zu einem solchen Zeitpunkt noch mehr Alkohol anzubieten?«
    »Es war meine Pflicht als Gastgeber. Außerdem ist diese spezielle Flasche Rum mit genug Haloperidol versetzt, um einen Elefantenbullen zu betäuben. Unser kämpferischer Cousin sollte den Rest des Nachmittags verschlafen.«
    »Ah …« Sie entfernte das Band, das ihr seidiges rotes Haar zusammenhielt, und schüttelte es aus. Dann hielt sie Henry die Hand hin. »Darf ich?«
    »Natürlich.« Er reichte ihr die Fernbedienung.
    Lucia klickte durch eine Reihe von Fotos des zerstörten
Rummelplatzes, bis sie zu den Aufnahmen von Eliot und Fiona kamen, die sie schon gesehen hatten. »Was hältst du von ihnen?«
    »Ich mag sie.«
    »Du magst jeden. Was ich sagen will …« Sie suchte nach den rechten Worten. »Jenseits aller Politik und der Spiele, die du mit dem Rat spielst. Was, glaubst du, sind sie? Das ist nicht fürs Protokoll bestimmt. Unsere Angehörigen? Oder die der anderen?«
    Henry setzte sich neben sie. »Ich glaube, sie sind der aufziehende Sturm.«
    »Also glaubst du, dass Kino Recht hat? Sollten wir sie aus Sicherheitsgründen eliminieren?«
    »Das hätte ich vielleicht noch vor einer Woche gedacht, als das hier begonnen hat. Jetzt ist es zu spät dafür.«
    »So mächtig können sie doch sicher nicht sein. Selbst dann nicht, wenn Audrey ihnen als Beschützerin nicht von der Seite weicht.«
    »Audrey ist unsere geringste Sorge. Die Kinder sind noch schwach, da stimme ich zu … aber das ist ihre größte Stärke.«
    Lucia wandte sich ihm zu; sie hatte die Augenbrauen zusammengezogen. »Muss bei dir denn immer alles aus List und Zenrätseln bestehen?«
    Henry zuckte die Schultern. »Na gut, dann spreche ich dieses eine Mal offen. Aaron hat unsere Regeln gebeugt, um Fionas Fähigkeiten zu entfesseln. Jemand aus der anderen Familie hat dasselbe für Eliot und seine Musik getan. Mir liegt sogar ein Bericht vor, dass die liebe, kleine Dallas die Kinder besucht hat. Man kann nur ahnen, welchen Unfug sie ins Gewebe des Schicksals geflochten hat.«
    Lucia dachte darüber nach. »Sie scheinen einen gewissen Einfluss auf einige von uns zu haben. Ein Grund mehr, schnell zu handeln.«
    Henry legte eine Hand auf ihre – eine Geste, die teils tröstlich, teils verführerisch sein sollte. »Es gab

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