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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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sich um das Böse kümmern, das darin eingeschlossen ist.«
    »Keine schlechte Idee.« Roberts Blick blieb an den funkelnden Facetten hängen.
    Wie leicht wäre es loszulassen. Und Louis und die anderen zu vergessen.
    Aber das würde auch bedeuten, einen Teil von sich zu vergessen. Louis war ihr Vater. Zur Hälfte pulsierte auch sein Blut durch ihre Adern. Auch die gefallenen Engel waren ihre Familie. Das würde sie nicht abstreiten, doch war sie auch noch nicht bereit, diese unerfreuliche Tatsache vollständig zu akzeptieren.
    Sie schnipste mit der Schnur, fing den Saphir mit einer geschmeidigen Bewegung auf und verstaute ihn wieder in ihrer Tasche.
    »Ich werde mir keine Gedanken darüber machen«, sagte sie. »Zumindest nicht heute.«
    Onkel Aaron wälzte sich aus der Hängematte und blickte zum Horizont. »Das Flugzeug wird bald hier sein«, verkündete er.
    Fiona seufzte. Ihr Urlaub war vorbei. Onkel Henrys Learjet würde in zwei Stunden auf dem privaten Rollfeld landen und sie zurück in die reale Welt entführen.
    Sie lehnte sich an Robert.
    Gemeinsam sahen sie zu, wie der Horizont sich rötete und im Licht des Sonnenaufgangs erstrahlte. Delphine reckten die Schnauzen aus dem Wasser und riefen ihnen etwas zu.
    »Wir haben noch Zeit, um ein letztes Mal zu schwimmen«, sagte sie.
    Robert streifte sich das Hemd ab und sprang ins Wasser. Fiona folgte ihm, spritzte und lachte und gab ihm einen langen Kuss.
    Audrey und Eliot, Unsterbliche und Höllische, Politik und
Intrigen – alle Realitäten der Außenwelt – würden ein Weilchen warten müssen.
    Fiona hatte das Gefühl, dass sich irgendwo da draußen Ärger zusammenbraute … und dass dieser Urlaub sehr lange würde vorhalten müssen.

78
    Mit Lügen leben
    Eliot schob den Karton auf den Stapel anderer Kisten voller Bücher. Er öffnete die Klappe und sah drei Bände aus St. Hawthorns gesammelten Quellen zum Gartenbau . Wo hatte er die anderen fünf Bände der Reihe hingelegt?
    Das Motelzimmer war von Wand zu Wand mit Kartons vollgestopft, und auf Frisiertisch, Bett und Nachttisch stapelten sich weitere.
    Er schob sich die neue Brille den Nasenrücken hoch. Vermutlich würde er sich nie daran gewöhnen, aber er musste zugeben, dass er wirklich nicht klar gesehen hatte.
    Eliot blinzelte sich in dem Spiegel über dem Frisiertisch an und seufzte. Das Drahtgestell ließ ihn noch jünger und streberhafter aussehen als zuvor. Sein Abstieg zum Sonderling war damit besiegelt.
    Cee kam in die Tür geschlurft. »Ich habe Zimmer 6 fertig katalogisiert«, sagte sie; in den zitternden Händen hielt sie ein Klemmbrett.
    Eliot schloss den Karton. »Das hier war der letzte. Ich glaube, wir sind für heute Abend fertig.«
    »Abend?« Cee warf einen Blick nach draußen. »Es ist fast Morgen, mein Schatz.«
    Eliot ging zu ihr und sah ins Freie. In der Ferne zeichneten sich die Umrisse der Gebäude der Innenstadt von Alameda, Kalifornien, vor dem heller werdenden östlichen Himmel ab.
Eliot war so beschäftigt gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie sie die ganze Nacht durchgearbeitet hatten.
    Niemand sonst war hier, um ihn abzulenken. Cee und Audrey hatten jedes einzelne Zimmer dieses kleinen Motels an der Landstraße gemietet. Sie hatten beschlossen, alle Gegenstände, die sie vor dem Feuer gerettet hatten, hier zu lagern.
    Wie es Cee gelungen war, das alles zu verpacken und herzubringen, hatte Eliot noch nicht herausbekommen. Es war, als sei der Auszug von langer Hand geplant gewesen.
    All ihre wichtigen Bücher waren sorgfältig katalogisiert, in Papier gewickelt und dann in farbcodierte Kartons gelegt worden. Eliot und Cee hatten gut fünf Tage gebraucht, um alles auszuladen, zu organisieren und sicher in zwei Dutzend Zimmern unterzubringen.
    »Ich glaube, wir haben uns ein bisschen Ruhe verdient.« Cee tätschelte ihm die Hand. »Warum machst du dich nicht frisch? Dann können wir im Diner frühstücken.«
    Eliot nickte. Einen Vorteil hatte die Tatsache, dass ihre alte Wohnung abgebrannt war: Cee kochte nicht mehr. Im Diner am Ende der Straße gab es Rührei, knusprig gebratene Speckscheiben und literweise frisch gepressten Orangensaft. Es war himmlisch.
    Eliot ging in sein schäbiges Zimmer, um sich den Staub und den Buchgeruch abzuwaschen – und blieb dann stehen.
    Es gefiel ihm nicht, herumkommandiert zu werden, selbst, wenn es von Cecilia kam. Seit er offiziell in die Liga aufgenommen worden war, gefiel es ihm nicht, wenn irgendjemand ihm irgendetwas

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