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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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daran, dass sie etwas erreicht hatte. Und dass sie der Liga angehörte.
    Sie schob die Finger zwischen die Roberts auf der Reling.
    »Es gibt Regeln; darüber, ob ein Fahrer mit jemandem aus der Liga zusammen sein darf«, sagte sie.
    »Manche Regeln sollten gebrochen werden.« Robert streichelte ihr sanft die Finger.

    Fiona entzog ihm ihre Hand und legte sie wieder auf die Reling, nahe bei ihm, ohne ihn weiterhin zu berühren.
    »Ich weiß nicht.«
    »Was meinst du damit?«, fragte er, plötzlich ernst.
    »Ich meine …«
    Fiona brachte die Worte nicht heraus. Sie hatte dem Tod, Göttern und Teufeln die Stirn geboten – aber das hier war schwerer. Doch es musste gesagt werden.
    »Ich würde gern jeden Tag so mit dir verbringen, sehr gern sogar. Aber das ist unmöglich. Die Liga wird immer in der Nähe sein, uns beobachten und dich meinetwegen in ihre politischen Spielchen verwickeln.«
    Robert drehte sich ihr zu; die Kränkung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Fiona wandte sich ab. »Ich sage nicht, dass es zwischen uns aus ist. Es ist der Beginn von etwas zwischen dir und mir … Ich bin mir nur nicht sicher, wovon. Ich muss mir ein bisschen Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, ob das alles funktionieren kann.«
    Robert hob ihr Kinn an, so dass sie ihm in die Augen sehen musste. »Schon kapiert. Du hast Angst, dass mir das Wasser bis zum Hals steht. Dass mir etwas zustoßen würde.«
    »Es steht dir wirklich bis zum Hals«, flüsterte Fiona.
    Ein Schatten huschte über Roberts Gesicht, so als würde er sich an etwas Unangenehmes erinnern, nur einen Moment lang – dann war es verschwunden. Er nickte und atmete aus. »Vielleicht hast du Recht.«
    Sie wandten sich wieder dem Ozean zu und beobachteten die Wellen; keiner von beiden sagte etwas.
    Was gab es schon zu sagen? Fiona wollte Robert, aber nicht, wenn er ihretwegen verletzt oder getötet werden würde.
    Es war einfach nicht fair.
    Das Ganze schien ihr wie ein großes Schachspiel mit Hunderten von Figuren – Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen – und Regeln, die Fiona gerade erst zu lernen begann. Es war aufregend, ja, aber zugleich verwirrend und gefährlich. Sie konnte Robert da nicht mit hineinziehen.

    Und was war mit Audrey? Wohin gehörte sie auf dem Schachbrett? Hatte sie Fiona und Eliot nur beschützt, weil es ihre Pflicht gewesen war? Oder war in ihrem Herzen doch noch ein bisschen Liebe für sie übrig?
    Fühlte es sich so an, eine Göttin zu sein? Völlig isoliert, abgeschnitten von den eigenen Gefühlen?
    Fiona versuchte, etwas zu fühlen.
    Das war schwer gewesen, seit sie ihren Appetit abgeschnitten hatte, ein wenig leichter, nachdem sie einen Bissen des Goldenen Apfels gegessen hatte – aber dennoch musste sie sich konzentrieren, um die Wärme zu spüren, die sie, wie sie wusste, für Robert empfand, und die Loyalität ihrem Bruder gegenüber. Und für Audrey? Da war ein Verlustgefühl … und ein klein wenig Hoffnung, dass doch noch irgendetwas zwischen ihrer Mutter und ihr bestehen könnte.
    All diese ambivalenten Gefühle galten der »guten« Seite ihrer Familie. Was war mit ihrem Vater, Louis, und all den anderen gefallenen Engeln?
    Fiona kniete sich hin und wühlte ihre Büchertasche durch. Darin befanden sich ihr Strohhut, Badeanzüge, eine wasserfeste Kamera, das Jo-Jo, das Onkel Aaron ihr geschenkt hatte – und da: ein Lederetui.
    Sie zog es hervor und nahm Beelzebubs Saphir heraus.
    Der Edelstein war auf Eigröße geschrumpft. Fiona ließ ihn an seinem Lederriemen baumeln und schwenkte ihn übers Wasser.
    Er war schön. Hypnotisierend und wunderbar. Sie starrte in seine Tiefen. Hunderte von Facetten waren auf seiner Oberfläche, jede einzelne präzise zugeschnitten, aber es war kein Muster erkennbar – eine Reihe willkürlicher Flächen und Winkel, die sich alle wie Puzzlestücke auf der Oberfläche des Steins zusammensetzten. Er blitzte im Blau flackernder Flammen, des offenen Himmels und des endlosen Ozeans.
    Tatsächlich war er viel mehr als nur ein unbezahlbares Juwel. Fiona trug ihn zur Erinnerung daran bei sich, dass eine Hälfte ihrer Familie immer noch da draußen war und ihr Leben komplizierter machte.

    Was würden sie Robert antun, wenn sie erfuhren, dass er und sie offiziell Freund und Freundin waren? Sein Leben wäre in ständiger Gefahr.
    »Was willst du mit dem Ding tun?«, fragte Robert.
    Fiona ließ den Edelstein ans Ende der Lederschnur sacken. »Ich könnte ihn einfach in den Ozean werfen. Damit die Fische

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