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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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Henry heran. »Und was ist mit deinem entflohenen Fahrer? Er muss bestraft werden.«
    »Darum habe ich mich gekümmert«, erklärte Onkel Henry ihr. »Ich versichere dir, dass Robert Farmingtons Buße für seine Missetaten in der Geschichte der Folter ihresgleichen sucht.«
    Eliot und Fiona wechselten einen entsetzten Blick.

77
    Das Ende des Sommers
    Fiona lehnte sich an Robert, und er schlang die Arme um sie.
    Sie standen an der Reling der Auf Abwegen und sahen die Karibische See vorübergleiten. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber Fiona war schon schwimmen gewesen, hatte mit den Delphinen gespielt und gefrühstückt. Es würde wieder ein schöner Tag voll Müßiggang auf Onkel Henrys Segelboot zwischen den Bahamas werden.
    »Muss das zu Ende gehen?«, fragte sie.

    »Nein«, antwortete Robert. »Schließ einfach die Augen. Wir werden hier für immer zusammen sein.«
    Fiona neigte nicht zu Tagträumen, aber in dem Fall würde sie eine Ausnahme machen. Sie schloss die Augen.
    »Erinnerst du dich, wie wir den Strand abgesucht haben?«, flüsterte er ihr ins Ohr. »An all die Seeglasstücke, die du gefunden hast?«
    »An den Mitternachtsspaziergang«, flüsterte sie zurück, »als die Schildkröten an Land gekommen sind.«
    »Das Schnorcheln am Riff.«
    »Den Strand mit dem roten Sand. Ich glaube nicht, dass dort schon jemand vor uns war.«
    Sie hatte Dinge getan, von denen sie bisher nur gelesen hatte. Es war das Leben, das sie sich immer gewünscht hatte: Reisen, Abenteuer … und natürlich war da Robert gewesen, stark, sonnengebräunt, kantig, gut aussehend und immer cool.
    So würde sie diese Woche in Erinnerung behalten.
    Es gab nur eines, das sie gern geändert hätte. Sie warf einen Blick aufs Achterdeck. Onkel Aaron schnarchte leise und schaukelte in einer Hängematte zwischen dem Besan- und Hauptmast hin und her.
    Fiona war sich sicher, dass er sie beobachtete. Das tat er immer. So stellte Onkel Henry sich einen Anstandswauwau vor.
    Aaron hatte die ganze Woche über nicht viel gesagt. Er schien die meiste Zeit zu schlafen, hatte aber ein unheimliches Talent dafür, hinter der nächsten Ecke oder gleich jenseits der nächsten Sanddüne zu stehen, zu warten und darauf zu achten, dass Robert und sie nicht in Schwierigkeiten gerieten.
    Nach allem, was geschehen war, hatte Fiona begriffen, dass Schwierigkeiten mit der Familie eine sehr ernste Angelegenheit sein konnten, besonders für die Leute in ihrer Umgebung.
    Del Sombra war niedergebrannt. Es war niemand gestorben, aber Dutzende von Menschen waren verletzt und viele Wohn- und Geschäftshäuser zerstört worden.
    Doch das war nicht die Art von Schwierigkeiten, die Onkel Aaron durch seine Anwesenheit verhindern sollte.

    Fiona und Robert waren im Mondlicht in der Bucht geschwommen, hatten einander heimlich geküsst und waren Hand in Hand spazieren gegangen. Aber nicht mehr als das, obwohl Fiona sich verzweifelt nach mehr sehnte.
    Andererseits war eine verlangsamte und beschützte Liebesbeziehung vielleicht nicht das Schlechteste. Zwischen ihr und Robert könnte es … kompliziert werden.
    Fiona nahm Roberts Hand und zog ihn herum, so dass sie sich beide über die Reling beugten. »Wirst du weiter als Fahrer für Onkel Henry arbeiten?«
    »Ich glaube schon. Wenn Mr. Mimes das irgendwie am Rat vorbeischummeln kann …« Robert deutete auf das Schiff. »Ich soll ja eigentlich bestraft werden.«
    »Vielleicht solltest du eine Weile wegbleiben.«
    Robert lächelte. »Was? Hier im Paradies Fett ansetzen? Wohl kaum! Hier gibt es keine Straßen, und ich bin zum Fahren geboren.« Er tätschelte ihr die Hand. »Mach dir keine Sorgen, Mr. Mimes wird nicht zulassen, dass mir etwas zustößt.«
    Fiona war sich dessen nicht so sicher, aber sie verstand, dass er sich nie von irgendjemandem einsperren lassen würde. Niemand schrieb ihm vor, wie er sein Leben zu führen hatte. Das war eines der Dinge, die sie an ihm bewunderte.
    Geistesabwesend berührte sie die Rose, die um den Träger ihres Bikinioberteils geschlungen war. Fiona war sich nicht sicher, ob es sich um eine echte Pflanze oder um ein Schmuckstück handelte. Die Rose fühlte sich metallisch an, wie Silber, und doch zugleich natürlich. Sie hatte Fiona überallhin begleitet, unempfindlich gegen Sonne, Wasser und Wind und noch immer so duftend wie in dem Augenblick, als Tante Lucia sie ihr überreicht hatte. Jedes Mal, wenn Fiona den Duft der Rose einsog, brachte sie das zum Lächeln, erinnerte sie sich

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