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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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hatte Irenes Drohne vor dem Start auf sie und Sequoyah geschossen. Direkt getroffen wurde sie aber scheinbar nicht, nach direkten Treffern gab es keine medizinischen Optionen mehr, die überlebte nämlich niemand. Das konnte also nur ein Querschläger gewesen sein. Sie war schon ein Glückskind. Hoffentlich hatte es auch Sequoyah geschafft.
    Anna versuchte sich aufzurichten, langsam, ihre Arme zitterten, wie eine alte Frau war sie kaum noch in der Lage, sich aus eigener Kraft aufzustützen.
    »Eine Schaltung zur Kommandozentrale! SOFORT!« Dafür war Anna hellwach.
    »Schaltung nicht möglich, primäre Protokolle nicht verfügbar, Fehlercode A82F, Eingriff eines Supervisors erforderlich.«
    »Fehlercode A82F?« Als ob Anna die Systemfehlermeldungen einer AMENS Einheit oder der Kommunikation an Bord der Horizon kennen würde. Nur, wenn eine KI schon einen binären Fehlercode meldete und hilflos nach dem Administrator rief, war das sicherlich kein gutes Zeichen. Verdammt! Sie war Ärztin! Das war nicht ihr Job!
    »Warum wurde ich aus dem Kryoschlaf geholt? Wer hat das veranlasst?« Anna atmete langsam, ihr Verstand übernahm wieder die Kontrolle über die Situation.
    »Sie wurden wegen einer Notfallmeldung des Navigationssystems reanimiert. Gefahrenstufe Eins. T - 23 Stunden 42 Minuten, Major Sanders-Robinson, Sie sind der kommandierende Offizier der Horizon. Ihr Eingreifen ist erforderlich. Bitte begeben Sie sich umgehend in die Kommandozentrale.«
    Annas Herzschlag beschleunigte sich. Das Navigationssystem hatte sie gerufen? Ein Notfall der Stufe Eins? Ihr Eingreifen erforderlich? Und sie kommandierte das Schiff? Wie sollte sie bei diesen Ereignissen Ruhe bewahren. Mit dem Finger am Hals aktivierte sie ihren eigenen Kommunikations-Chip, der allerdings nur rauschend den Dienst verweigerte. Verdammte Technik!
    »Bin ich die Letzte?« Mühevoll richtete sich Anna auf, ihr gelang es sogar, die Beine zu bewegen, von solchen Problemen hatte früher keiner der Probanden der Kryotechnik berichtet. Die waren alle während der Präsentationen des Herstellers stets frisch und munter aus den Betten gesprungen.
    »Die Letzte? Leider kann ich diese Frage nicht beantworten. Bitte spezifizieren Sie Ihr medizinisches Anliegen?« AMENS schaffte es mühelos, sich verrückte Dinge einfallen zu lassen, um ihr grausame Qualen zufügen zu wollen.
    »Lebt an Bord noch jemand außer mir?« Anna korrigierte ihre zuvor gestellte Frage.
    Stille.
    »T - 23 Stunden 40 Minuten, Major Sanders-Robinson, Sie sind der kommandierende Offizier der Horizon. Ihr Eingreifen ist erforderlich. Bitte begeben Sie sich umgehend in die Kommandozentrale« , antworte AMENS, ähnlich teilnahmslos wie bereits zuvor.
    »Danke für das Gespräch.« Anna schüttelte den Kopf, während sie sich auf die Beine stellte. Ein Fehler, sie sackte sofort hilflos zu Boden, der zudem noch eiskalt war. Die Kälte, der Schmerz, die Angst, die Welt hatte sie zurück. Sie schrie, lauter, wütender, der Sturz pumpte Adrenalin in ihren Körper. Niemals würde sie am Boden bleiben. Das bläuliche Licht in dem knapp vier Quadratmeter großen Raum reichte gerade, um die Tür zu erkennen. Und genau diese Tür würde sie nun passieren, mit oder ohne die Unterstützung ihrer Beine.
    »Brauchen Sie medizinische Hilfe?«, fragte AMENS hilfsbereit.
    »NEIN!« Anna tobte. Ein Jammer, dass sie gerade keine Waffe zur Hand hatte. Mühsam zog sie sich am Kryobett wieder nach oben. Sie stöhnte vor Anstrengung. Schritt für Schritt, bloß eine Frage des Willens, sie musste nur die Schmerzen ignorieren und ihren Beinen beibringen, was sie zu tun hatten. In der Hölle würden Sünder garantiert komfortabler empfangen werden.
     
    »Das ist keine Übung. T - 23 Stunden 22 Minuten. Begeben Sie sich sofort zu Ihren Notausstiegspositionen. Das ist keine Übung!« , tönte es sachlich aus einem der zahlreichen Lautsprecher. Auch wenn die Stimme wie AMENS klang, war es diesmal nur ein ähnlich talentiertes automatisches Meldesystem. Wer sich allerdings auf dem anscheinend menschenleeren Raumschiff selbst evakuieren sollte, wusste sie auch nicht.
    Anna sah sich um, die lebenserhaltenden Systeme waren zum Glück noch aktiv. Atemluft, Schwerkraft und Licht, was machte es schon, dass das gesamte Interieur ziemlich heruntergekommen aussah und die Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt lag. Mit den Armen vor der Brust verschränkt, humpelte sie frierend weiter. Sie brauchte dringend einen Kaffee.
    Irritiert

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