Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
Shakespeare nach meiner Schulzeit hinter mir gelassen zu haben«, erklärte General Hennessy.
»Sie sind ein gebildeter Mensch ... unser weiblicher Alien trägt auf der Schulter eine Tätowierung mit diesem Zitat«, sagte Kira.
»Sequoyah?! Stimmt das?«, fragte er hektisch. »Das kann doch nicht sein! Wie soll das denn funktionieren?«
»Es stimmt«, sagte Sequoyah überwältigt. »Kira, erzähl uns deine ganze Theorie?«
»Wir haben uns in Carchuna immer gefragt, wo wir gelandet sind ... ich meine, wir haben eine ziemlich lange Reise gemacht ... und verflogen haben wir uns auch ... vielleicht hätten wir uns trotzdem besser fragen sollen, wann wir gelandet sind?«
»Kleine! Willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass wir uns in der Zukunft befinden?«
»Schon vergessen, dass unsere Reise auf der Erde länger dauert, als für uns ... was wäre, wenn die Horizon näher an die Lichtgeschwindigkeit herangekommen wäre, als wir es geplant hatten?« Für Kira ergab jetzt alles einen Sinn.
»Wir wären in einer weiter entfernten Zukunft angekommen. Und scheinbar haben wir uns auch mehr als nur ein paar Jahre verflogen«, erklärte Sequoyah und nickte ihr zu.
»Die Horizon ist auf der Erde im Jahr 2268 gestartet und wir befinden uns seit sieben Jahren auf Proxima. Kennen wir die Zeit, die wir nahe der Lichtgeschwindigkeit unterwegs gewesen sind?«, fragte Kira, ihrer Sache sicher.
»Nein«, antwortete der General nüchtern. »Die kennen wir nicht. Und die erreichte maximale Reisegeschwindigkeit kennen wir auch nicht. Wir könnten uns theoretisch 20.000 Jahre in der Zukunft befinden ... und wüssten es nicht.«
»Diese Prämisse würde eine anatomische Veränderung der Menschen erklären ... größer und schlanker ... warum nicht.« Sequoyah zuckte mit den Schultern. »Und die technische Entwicklung könnte Reisen mit Warpgeschwindigkeit ohne Warp-Marker ermöglicht haben ... damit wären die tausende Jahre später losgeflogen und trotzdem tausende Jahre früher angekommen.«
»In Ordnung. Die Aliens sind Menschen. Menschen, die uns nicht mehr kennen und daher aus dem Weg räumen wollen. Gekauft. Wie hilft uns jetzt diese Erkenntnis, um nicht von diesen Arschgeigen abgekocht zu werden?«
»Ich habe keine Ahnung.« Dazu hatte Kira leider keine Idee.
»Na Klasse ...«
Kira sah Sequoyah konzentriert an. »Jeder der Replikanten hatte andere Fähigkeiten. Gemeinsam können wir mehr erreichen. Bringt mich mit meinen Geschwistern zusammen!«
»Was soll das bringen?«, fragte der General aufgeschreckt.
»Tun Sie es einfach ... ich möchte helfen!«
»Jetzt komm Peter, lass die Spielchen! Schick eines der Shuttles zu Aysegül und den Replikanten. Die soll die Kettenfahrzeuge stehen lassen, sobald sie den Polarkreis verlassen haben und zurück fliegen. Die Drohnen können die Landung sichern!«, erklärte Sequoyah unmissverständlich.
»Das wird nicht funktionieren.«
»Warum? Was ist passiert?«, fragte Kira unruhig. Wobei sie noch nicht einschätzen konnte, ob ihr die Antwort, die Tonlage oder beides nicht gefiel.
»Ich denke nicht, dass die Replikanten noch leben.«
***
Delta Phase
XXXI. T - 24 Aufwachen
Anna schreckte auf. Wo war sie? Es war dunkel, sie hatte Kopfschmerzen und ihre Zunge schmeckte wie ein Fetzen altes Leder. Als ob ihr jemand eine Eisenstange durch den Schädel gerammt hätte und nun genüsslich das Hirn daran aufwickelte. Ihr wurde schlecht. Panik stieg in ihr auf. Nein, das würde sie nicht zulassen, sie atmete tief ein und wieder aus. Sie war Herr über ihre Gedanken, sonst niemand. Anna dachte nach: Was waren die Fakten? Sie lebte, was bedeutete, dass auch die Horizon noch existierte. Das sollte ein Anfang sein, weit mehr, als nach dem chaotischen Start zu erwarten war.
»Bitte nennen Sie Ihren Namen und Rang?«, fragte eine synthetisierte weibliche Stimme, das war AMENS, das autonome medizinische Notfallsystem an Bord der Horizon. Im Moment freute sich Anna sogar, diese leidenschaftslose Computerstimme zu hören.
»Anna Sanders-Robinson, Major ... ich möchte ...«
»Bestätigt. Major Sanders-Robinson, bitte folgen Sie dem Protokoll und schließen Sie die kognitive Revitalisierung ab«, erklärte AMENS sachlich, ohne Anna mehr sagen zu lassen als nötig. Emphatisch war diese Software ein Totallausfall, alles, was sie jetzt brauchte, war eine Tasse Kaffee, eine Kopfschmerztablette und eine heiße Dusche.
»Ja, ja ...« Aber warum sollte sich Anna auch darüber
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