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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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sollte.
    »Jeremie, haben wir bereits Messdaten über die beiden Sonnen?«, fragte Anna.
    »Etwas kleiner als unsere Heimatsonne. Dafür sind es zwei. Ich habe dazu ebenfalls eine Auswertung zusammengestellt« , antwortete er und schickte ihr die Daten.
    »Die Werte passen.«, stellte Anna freudig fest. Auch die Sonnen mussten die richtige Größe haben, falls die Sonnenmasse um ein Vielfaches über der der Erdensonne liegen würde, musste man davon ausgehen, dass den Sternen nur noch eine kurze und folglich sehr lebensfeindliche Zukunft bevorstand.
    »Hat Proxima Monde?«, fragte Anna, das wäre der letzte große Baustein für einen perfekten blauen Planeten. »Jeremie, ich möchte eine Simulation der Tage und Nächte haben.« Hoffentlich würden die beiden Sonnen diesen hoffnungsvollen Planeten mit ihrem Gravitationseinfluss nicht über Gebühr durchschütteln. Proxima umkreiste die Sterne auf keiner gleichförmigen Umlaufbahn. Das sah auf der Übersicht eher wie eine Acht aus, die unter die Räder gekommen war.
    »Wir haben einen Mond ausmachen können, der die Eigenrotation Proximas drastisch verlangsamt. Die Tage und Nächte liegen wegen der beiden Sonnen zwischen 8 - 126 Stunden, was wiederum globale Oberflächentemperaturen zwischen minus 108 Grad und plus 75 Grad Celsius zur Folge haben kann. Die Temperaturberechnungen können aber aufgrund regionaler Besonderheiten eine weitere Varianz von neun Prozent aufweisen«, erklärte die KI Jeremie.
    »Was für ein Wetter.« Anna staunte, es blieben trotz aller positiven Vorzeichen deutlich schroffere Lebensbedingungen als auf der Erde. »Wie ist die Zusammensetzung der Atmosphäre?«
    »Die Homosphäre [26] besteht aus circa 77 % Stickstoff, 22 % Sauerstoff und 1 % Argon. Weitere Aerosole, Spurengase und Kohlenstoffdioxide sind nur in minimalen Mengen messbar. Die Luftfeuchtigkeit schwankt. Regional sind Unterschiede zwischen null und vier Prozent feststellbar. Die Albedo-Werte [27] der Oberfläche entsprechen ebenfalls den Referenzwerten der Erde.«
    »Fast wie Zuhause. Das höre ich gerne. Leben wird es dort bestimmt in Hülle und Fülle geben. Sind Anzeichen von kulturell höher entwickelter Spezies zu erkennen?«, fragte Anna, beinahe schon euphorisch. Von solchen Entdeckungen hatte sie immer geträumt.
    »Es gibt keine Zeichen vorindustrieller oder bereits digitaler Kulturen. Grundsätzlich liegt die Wahrscheinlichkeit für organisches Leben allerdings bei über 94 %. Ich rechne auf Proxima mit Pflanzen und einfachen Lebensformen.«
    »Die ersten Aliens, die wir Menschen zu sehen bekommen.« Anna lächelte verhalten, denn sie würde nicht dabei sein. Der besondere Witz war, dass noch nicht einmal die Vorabmessungen des eigentlichen Zielplaneten im Proxima Centauri System eine derart hohe Übereinstimmung mit den Referenzwerten der Erde hatten.
     
    ***
     
     

XXXIV. T - 18 Suchen
    Der Aufenthalt in ihrem alten Laborkomplex brachte Anna wenig. Kämpfe hatten hier anscheinend nicht stattgefunden, weswegen allerdings der Großteil der Ausrüstung trotzdem nicht mehr einsatzfähig war. Knapp 200 Jahre waren einfach zu viel. Das ganze Equipment wirkte blass und nutzlos, als ob es zu lange in der Sonne gestanden hätte. Auch als sie versuchte, einige Systeme neu zu starten, tat sich nichts.
    »Was suche ich überhaupt?«, fragte sie laut, obwohl es eigentlich ein Gedanke war. Die Situation erschien unklar. Sie würde sterben. Das war sicher. Aber das war es nicht. Die Replikanten? Elias? Sie könnte zu seinem Kryobett gehen. Nur, was würde ihr das bringen? Jeremie hatte keine Motivation, sie zu belügen? Oder doch? Der Eingang zum Habitat befand sich im Nebenraum.
    Ein Schott und ein paar Stufen weiter, Anna stand vor dem Eingang des Habitats, voller Sehnsucht, einen Menschen zu berühren, aber wissend, dass sie jeden töten würde, den sie aus dem Frostschlaf erweckte. Die Tür war noch verschlossen.
    »Nein!«, fügte sie ihrem inneren Zwist hinzu und schlug mit der flachen Hand gegen die Tür.
    »Zweifel?«, fragte sie eine Stimme, nicht sonderlich laut, aber auch nicht zu überhören. Anna horchte auf. Das Identifikationsmodul des Habitats hatte sie erfasst.
    »Pierre?«, fragte Anna instinktiv, die Tränen standen ihr bereits in den Augen. Diese Frage hätte nur er stellen können.
    »Die Frage ist richtig. Ich bin eine codierte interaktive Nachricht für Anna Sanders-Robinson. Sie haben das Erste von zwei Kennwörtern korrekt eingegeben. Bitte beschreiben

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