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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Sie den Zustand eines Tieres, das Sie dem genannten Namen intuitiv zuordnen. Aber Vorsicht, Sie haben nur eine Eingabemöglichkeit.«
    »Die brennende Giraffe«, antwortete Anna aus dem Bauch heraus. Dalís tiefblaues Bild und den Abend in Paris würde sie nie vergessen. Hoffentlich lag sie mit ihrer Antwort nicht daneben.
    »Der Name ist richtig. Starte Botschaft: Anna, wenn du diese Nachricht erhältst, bin ich nicht mehr da um dich zu informieren. Folglich dürfte einiges auf der Horizon im Argen liegen. Aber sogar wenn du glaubst, nichts mehr zu verlieren zu haben, solltest du wachsam bleiben. Du bist die Täterin. Nutze deinen Verstand. Und hör endlich auf, an dir zu zweifeln! Botschaft beendet. Lösche Botschaft.«
    Eine Warnung? Hatte Anna etwas übersehen? War die Botschaft überhaupt authentisch? Vor welcher Gefahr würde Vater sie warnen? Und vor welcher Gefahr würde Irene sie niemals warnen? Logik war die einzige Konstante in einer Szenerie voller Lügen, da war Anna sich sicher. Die Botschaft kam eindeutig von Vater.
    »Jeremie?«, fragte Anna mit deaktiviertem Funk. Keine Antwort. Im Gang zum Habitat befanden sich keine Lautsprecher. Genau diesen Ort hätte sich Vater für seine Botschaft ausgesucht. Sie humpelte so schnell sie konnte durch ihr Labor in den zentralen Schiffskorridor.
    »Jeremie?«, fragte Anna erneut.
    »Was kann ich für Sie tun?«, antwortete die KI prompt. »Ist der neue Kommunikations-Chip defekt?«
    »Nein. Der funktioniert bestens. Ich brauche die Übersicht über alle noch aktiven Schiffsquadranten. Sofort.« Anna aktivierte mit beiden Fingern am Hals wieder ihre mobile Kommunikation.
    »Ich habe die Nachricht in Ihrem virtuellen Arbeitsbereich abgelegt. Die Inventur der Horizon ist interaktiv, Sie können alle Details einsehen und die laufenden Arbeiten verfolgen«, quittierte Jeremie den Auftrag.
    Anna ging zügig weiter und aktivierte das Iris-Display auf dem linken Auge. »Erbitte Datenselektion, Schichtmodell, bitte alle Decks nebeneinander anordnen. Markiere alle Strom- und IP-Verbindungen. Ich will alle Sektionen sehen, die noch am Netz hängen.«
    Die Anzeige veränderte sich, die Ansicht zeigte, auf welche Schiffsbereiche Jeremie Zugriff hatte und auf welche nicht. Oder genauer gesagt, noch nicht. Zahlreiche Drohnen arbeiteten intensiv an der Reparatur beschädigter Netzwerkbereiche.«
    »Warum gibt es an Bord noch defekte Netzknoten?«, fragte Anna, während ihr ein kalter Schauer über den Rücken jagte. Nicht, dass es bereits zu spät war. Jede Katastrophe begann immer mit einer völlig unscheinbaren Kleinigkeit.
    »Ich hatte, um Ressourcen zu sparen, nur die primären Bereiche reparieren lassen. Es gibt sekundäre Lager und Archivzonen, die wir erst jetzt zur Inventur wieder ans Netz nehmen.«
    »STOPPEN! SOFORT!«, brüllte Anna. Und rannte humpelnd los. Ihre Beine. Verdammt! Es ging nicht schneller! »Jegliche Reparaturarbeiten an Netzknoten werden umgehend eingestellt.«
    »Bestätigt. Drohnen gestoppt. Gibt es eine neue Bedrohung?«, fragte Jeremie, der eindeutig noch nicht ihre Ängste teilte. Was aber auch nicht wichtig war. Es gab bisher keine Spur von Irene. Was nur bedeuten konnte, dass sie entweder vernichtet oder eingesperrt war. Da nur die zweite Option Gefahr bedeutete: Wo würde man eine hochentwickelte KI dingfest machen können? Die Antwort drängte sich regelrecht auf - in einem Datenarchiv - ein System, das Daten beschützen konnte, würde KI-Systeme auch vor anderen wegsperren können.
    »Jeremie. Schalte dich sofort in den Gefechtsmodus! Tausche umgehend deine Root-Zertifikate und stelle alle Firewall Systeme sofort auf maximale Verschlüsselungstiefe!«, fügte Anna ihrer Order hektisch hinzu. Sie konnte nicht mehr. Ihr Kreislauf wackelte.
    »Die maximale Sicherheitsstufe bremst die Systeme auf 30 % ihrer ursprünglichen Leistung. Wir gefährden damit die Berechnung der Startszenarien für die Evakuierung«, gab Jeremie richtigerweise zu bedenken.
    »Mögliches Angriffsszenario: interner Angriff durch die Signatur Irene.« Anna hustete. Blut, sie hustete Blut. Es stand schlecht um sie. »Die Datenarchive. Ich will nur eine Selektion der vom Netz getrennten Datenarchive sehen. Sofort.«
    »Bestätigt. Leite Verteidigungsmaßnahmen ein. Root-Zertifikate ersetzt. Firewall-Systeme auf maximaler Verschlüsselung. Selektion ausgeführt. Es gibt nur ein vom Netz getrenntes Archiv. Die Zugänge sind normalerweise besonders stark gesichert, aber alle

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