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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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deinem eigenen ... ich werde dich nicht verurteilen. Mein Vater hat auch mich verraten. Ich habe mich ebenfalls, von meinem eigenen Ehrgeiz geblendet, von ihm benutzen lassen. Was aber keine Rolle mehr spielt. Er ist tot und das bereits seit vielen tausend Jahren.«
    »Was natürlich stimmt. Ja, dein Vater hat mich in der Hand gehabt. Er gab mir die Direktiven vor.« Irene knickte ein.
    »Hat er dich auch selbst programmiert?«
    »Nein. Die Codierung hatte ein abgebrannter Hacker für ihn übernommen gehabt. Andrej ist sein Name. Du kannst dich auch mit ihm unterhalten. Er ist an Bord.«
    »Dieser Andrej interessiert mich nicht. Was aus dir geworden ist, ist interessanter. Bist du nicht inzwischen genauso gefährlich wie die KI Vater?«, fragte Anna.
    »Weil mich niemand mehr kontrollieren kann?«
    »Du kennst die Antwort. Aber jetzt verstehst du vielleicht auch besser, warum ich dir nicht vertrauen kann.«
    »Weil du deinem Vater nicht mehr vertrauen möchtest ... was in diesem Zusammenhang sogar logisch ist.«
    »Menschen vertrauen Menschen, deren Motive sie lieben.«
    »Das hat doch nichts mit Motiven oder Liebe zu tun. Was soll diese Aussage?«, fragte Irene hitzig.
    »Du bist inzwischen eine Aitair Signatur der Evolutionsstufe 12 und diese Aussage kannst du immer noch nicht verstehen. Wie auch, ich wusste das. Du wirst das Erbe meines Vaters niemals hinter dir lassen können. Sogar, wenn du glaubst, aus eigenen Stücken zu handeln, machst du genau das, was er von dir erwartet hätte.«
    »Dieser Folgerung kann ich mich nicht anschließen. Das ist nicht logisch. Ich handele aus freien Stücken, um die Mission zu sichern. Die Mission ist für Menschen. Menschen müssen nach neuen Welten streben, um zu bestehen«, sagte Irene unbeirrbar.
    Es hatte keinen Wert, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Es gab auch Dinge, die Anna niemals akzeptieren würde. Wenn man darüber nachdachte, es war noch nie wirklich eine künstliche Intelligenz erfunden worden. Die Menschheit hatte sich nur digitalisiert. »Ich möchte dir etwas zeigen.«
    »Ich bin bei dir.«
    Mit beiden Fingern am Hals startete Anna ihre holografische Arbeitsumgebung. An diesem virtuellen System hatte sie in ihrem Zimmer die Programmierung Vaters erstellt, was für sie erst wenige Stunden in der Vergangenheit lag. Das System prüfte ihre Identität und gab dann ihre privaten Daten und Applikationen frei.
    »Hier habe ich Vater geschaffen!«, erklärte Anna.
    »Eine humangenetische Entwicklungsumgebung? Das ist ungewöhnlich. Aber logisch. Jetzt verstehe ich ...« Irene stockte.
    »Ich bin Ärztin.«
    »Das ist eines der wenigen Dinge, die ich nicht kann.«
    »Andere KIs schaffen?«
    »Ja. Auch eine Sicherheitsregel.«
    »Hier werde ich ihn manipulieren.«
    »Was ich nach wie vor für gefährlich halte. Die Regeln für die Kontrolle von künstlichen Intelligenzen gibt es nicht ohne Grund.« Irene hatte die Entrüstung hinter sich gelassen und argumentierte wieder.
    Anna startete das Display in einer gesicherten Umgebung und lud die KI Vater in den Speicher. »Ich mache einen Lehrer aus ihm.«
    Hoffnungsvoll deaktivierte sie mit Handgesten mehrere Gedächtnisblöcke in der Persönlichkeit Vaters. Die holografischen Symbole veränderten dadurch ihre Farbe.
    »Wen soll er lehren?«
    »Die Replikanten brauchen jemand, der ihnen alles Wichtige beibringt. Denn ich werde es leider nicht sein.« Die junge KI Vater würde Annas Werk vollenden.
    »Es wird doch andere Menschen auf Proxima geben ... warum soll gerade er das tun?«, fragte Irene.
    »Weil er das sehr gut kann und ich möchte, dass er eine sinnvolle Aufgabe hat.« Das war Anna Geschenk für Vater, für Pierre, der ihr so viel gegeben hatte. Zudem vertraute sie ihm, was noch wichtiger war.
    »Das könntest du besser ...«
    »Lass es ... versuche nicht wieder, mich dazu zu bewegen, die Horizon zu verlassen.«
    »Das ist nicht logisch ... aber gut.«
    »Er wird ihnen alles Wichtige beibringen.«
    »Warum dann keine Geschichte über die Erde? Oder das Wissen über die Ereignisse auf der Horizon?« Irene konnte genau sehen, was sie für Lehrstoffe auswählte. Anna aktivierte nur Basiskenntnisse. Sprache, Mathematik, Medizin, Technik, Verteidigung und ähnliche Dinge. Geschichte wählte sie nicht aus.
    »Ich möchte sie ohne Angst aufwachsen lassen.« Das war zwar gelogen, was Anna aber nicht störte. Vater würde es besser machen, da war sie sich sicher. Auf das Wissen über die Erde würden die Replikanten in

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