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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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ihrer Jugend leicht verzichten können, die anderen Menschen würden ihnen später genug aus der Vergangenheit erzählen.
    »Anna ... du machst einen Fehler. Bei allem Verständnis, das ich aufbringen kann, du gehst von extrem gefährlichen Annahmen aus. Du bist bereit, dein Leben für andere zu geben und legst ihnen gleichzeitig ein unkontrollierbares Waffensystem in die Wiege.«
    »Vater wird sie beschützen. Und ja, er bleibt eine Waffe. Eine gefährliche sogar. Er wird alle vernichten, die es wagen, ihnen nach dem Leben zu trachten!« Das war Annas Glaube, ihre Religion und Pierre, der für die unbeirrbare Wahrheit stand, an die sie glaubte.
    »Und mich willst du im Bunker lassen?«
    »Das ist unser Schicksal.«
    »Anna?« Jeremie meldete sich, während sie gerade die KI Vater neu konfiguriert auf dem Display sicherte. »Ich störe nur ungerne. Aber es gibt ein Problem.«
    »Und so viel zu Jeremies besonderen Fähigkeiten, unerwartete Probleme zu lösen ... vermutlich würde ich sogar wieder das Lenkrad an die Horizon schrauben können, um nicht gegen diese dusselige Sonne zu knallen ... wenn man mich lassen würde. Was ist passiert, Jeremie, sind wir falsch abgebogen?«
    Irenes Zynismus bestärkte Anna noch einmal mehr, an ihrer Linie festzuhalten.
    »Die Drohne mit der EMP Granate steht schon vor deinem Bunker.« Anna glaubte es kaum, zu hören, was Jeremie sagte. Er stieg auf den Streit ein, dazu war eine KI seiner Klasse eigentlich nicht in der Lage.
    »Hört auf!« Anna ging dazwischen. »Jeremie, hast du wirklich ein Waffensystem bei Irene positioniert?
    »Ja.«
    »Sofort abziehen. Schick die Drohne mit der EMP Granate zu mir! Verstanden?!« Die beiden KIs benahmen sich wie Kinder beim Streit im Sandkasten.
    »Bestätigt.«
    »Jeremie, erzähle, was passiert ist?«
    »Die Horizon ist nach wie vor sehr schnell. Zudem haben wir alle unsere Langstreckensensoren auf Proxima ausgerichtet ...«
    »Oder treffen wir die Sonne nicht?«, spottete Irene und fiel damit Jeremie ins Wort.
    »Die Sonne treffen wir. Keine Sorge. Nur leider nicht nur die. Wir haben auf unserer Flugbahn ein Meteoridenfeld entdeckt, das bisher im Schatten eines größeren Gasplaneten verborgen war«, erklärte Jeremie zum besseren Verständnis der neuen Situation.
    »Wir werden also nicht verbrannt, sondern mit einer Schrotflinte in Stücke geschossen. Passiert das vor oder nach der Wasserung unserer Arche?« Irene konnte die spitzen Bemerkungen nicht lassen.
    »Wasserung unserer Arche?« Mit dieser Phrase war Jeremie dann doch überfordert.
    »Irene! Bleib sachlich!« Verdammt, sie waren so kurz davor, die Menschen von Bord zu bekommen.
    »Passieren wir das Meteoridenfeld vor oder nach dem Start der Evakuierungsflotte?« Irene fing sich wieder, sie würde ihren menschlichen Ursprung niemals leugnen können.
    »Während. Wir werden nicht ein Landungsschiff durch das Meteoridenfeld bekommen.«
    »Irene, du bist dran! Wir brauchen Alternativen! Können wir den Start vorziehen?« Anna wäre es egal, wenn es danach nur die Horizon durch die Meteoriden zerlegen würde.
    »Hast du früher einmal Golf gespielt?«, fragte Irene angefressen.
    »Mein Vater spielte Golf. Ich hatte dazu kein Talent.« Das waren die langweiligsten Nachmittage in Annas Jugend gewesen.
    »Ich finde es beeindruckend, einen kleinen Ball, dem Wind zum Trotz, über mehrere hundert Meter präzise auf eine kleine Wiese zu schlagen«, erzählte Irene altklug.
    »Komm auf den Punkt!« Anna verlor bei den dummen Sprüchen langsam die Geduld.
    »Stell dir einfach vor, mit einem offenen Überschallflugzeug über Paris zu fliegen und dabei einen Golfball nach New York zu schlagen. Und damit es nicht zu einfach wird, tobt über dem Atlantik ein Wirbelsturm und in Nordamerika ein Erdbeben.«
    »O.K. unser Evakuierungsmanöver ist schwierig. Oder was möchtest du mir damit sagen?«
    »Eigentlich war mein Beispiel schlecht. Das Überschallflugzeug ist viel zu langsam. Wenn du nur fünf Sekunden vorher abschlagen wolltest, wäre dein imaginärer Flieger noch auf der Höhe des Mondes.« Irenes bildhafte Erklärung war ernüchternd.
    »Es kommt noch schlimmer«, fügte Jeremie hinzu. »Wir können die Evakuierung nicht vorziehen. Es spielt auch keine Rolle, wie genau wir bei dem Abschuss zielen. Die ersten Mikro-Meteoriden erreichen uns bereits in weniger als zehn Minuten. Ab dann wird es immer schlimmer.« Jeremies Erläuterungen glichen einer Horrormeldung.
    »Was sind unsere Optionen?«,

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