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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Der dumpfe Knall der Implosion riß Graf Max von Valdec aus seinen angenehmen Gedankengängen, die voller Triumph, Zufriedenheit und glänzenden Zukunftsträumen gewesen waren. Die plötzliche Ernüchterung wirkte wie ein Schock, den er fast körperlich zu spüren glaubte.
    Mit maßloser Erbitterung starrte er auf die geborstenen, geschmolzenen Plastik- und Metallteile im Zentrum der riesigen Arena. Diese völlig deformierten Trümmerstücke waren alles, was jetzt noch sichtbar an die Vorführung des neuen Kaiserkraft-Projektors erinnerte!
    Sabotage! hämmerte es in den Gedanken des General-Manags des mächtigen Kaiser-Konzerns.
    Dieses Weib, bei dem es sich unzweifelhaft um einen Treiber gehandelt hatte, war durch die Energieprojektion des künstlichen triadischen Monochords gegangen und hatte mit ihren psionischen Kräften den Zusammenbruch verursacht.
    Ja, so mußte es gewesen sein!
    Die Hunderttausende im weiten Rund, die aus allen Teilen der Galaxis gekommen waren, um an diesem Tag der Jahrhundertwende das Geheimnis der interstellaren Raumfahrt zu erfahren, sahen es anders.
    »Betrug!« brüllte jemand in der Menge. »Die Konzerne wollen uns nur Meteoritenstaub in die Augen streuen!«
    »Nieder mit den Konzernen!« schrie ein anderer. »Die Sterne gehören allen Menschen!«
    Drohende Fäuste wurden gereckt, wilde, leidenschaftliche Flüche ausgestoßen. Bewegung kam in die dichtgedrängten Massen. Es konnte gar keine Frage sein, daß sie wie schon einmal in dieser Nacht zum Sturm auf die Verantwortlichen ansetzen wollten.
    Die Grauen Garden, Polizeimacht der Konzerne und ihres Konzils, wappneten sich, um die aufgebrachten Massen in ihre Schranken zu verweisen.
    Ein Blutbad drohte …
    »Tut etwas, von Valdec!« sagte Carlos Pankaldi mit scharfer Stimme, der überraschend an Valdecs Seite neben den Trümmern erschien. »Ihr und Eure epochale Erfindung … Ich habe beinahe den Eindruck, daß Ihr ein genauso großer Versager seid wie Growan terGorden!«
    »Kaiserkraft hat nicht versagt!« antwortete Max von Valdec ärgerlich. »David terGorden ist an einen sicheren Ort transmittiert worden!«
    »Ach, wirklich? Wohin denn, wenn ich fragen darf?«
    Das konnte ihm der General-Manag des Kaiser-Konzerns allerdings auch nicht sagen. Während er noch nach einer ausweichenden Antwort suchte, sprach Pankaldi weiter.
    »Und selbst wenn, von Valdec – macht das erst mal dem wütenden Mob klar!«
    Max von Valdec warf dem General-Manag der Grüne-Hügel-Gesellschaft, der inmitten der anderen Konzilsmitglieder stand, einen vernichtenden Blick zu.
    Trotz seiner silbergrauen Haare war Pankaldi als Chef des brasilianischen Informationskonzerns der jüngste Mann im Konzil, das die Erde und sämtliche von Terra kolonisierten Planeten beherrschte. Und Pankaldi gehörte zu den wenigen Konzernherrn, die die Position von Valdecs als allmächtigem Konzilsvorsitzenden offen zu kritisieren wagten. Dennoch konnte auch Valdec nicht bestreiten, daß sein junger Gegenspieler jetzt in gewisser Weise recht hatte.
    Ja, der General-Manag der Kaiser-Energie mußte etwas tun. Er mußte seine ungebrochene Autorität unter Beweis stellen, durfte nicht zulassen, daß ihm die Situation aus der Hand glitt. Aber was konnte er tun? Ohne sich seine innere Unruhe anmerken zu lassen, scheinbar so gelassen und selbstsicher wie immer, blickte sich Max von Valdec um.
    Von den anderen Konzilsmitgliedern war jetzt keine Hilfe zu erwarten. Ebensowenig von Merlin III, dem mysteriösen Zauberer aus dem Misteltal, und Asen-Ger, dem hochgewachsenen Summacum und Logenmeister. Beide standen dem Konzil – und insbesondere der Kaiserkraft – ablehnend, ja feindlich gegenüber.
    Valdecs Blick fiel auf den Mann, der neben Asen-Ger stand. Der Mann hatte eine imponierende, ungemein kräftige Gestalt, die vor Muskeln nur so strotzte. Sein Gesicht, seine Hände, sein ganzer Körper wurde von goldenen Riemen umspannt, die seiner Erscheinung ein fremdartiges, gewalttätiges Aussehen verliehen. Aber von Valdec wußte, daß es nicht allein Körperkräfte waren, die diesen Mann gefährlich machten. Der Riemenmann verfügte noch über andere Kräfte – über psionische Kräfte. Dieser Mensch war ein Treiber …
    Treiber …
    Max von Valdec wußte, wie er den Mob stoppen konnte.
     
    *
     
    David terGorden wußte nicht genau, was mit ihm geschehen war, als er in der Arena von Ultima Thule in Valdecs künstliches triadisches Monochord gesprungen war.
    Aber er zweifelte nicht daran,

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