Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
spezielles Trainingsprogramm zu durchlaufen. Die Aitair Signatur hatte zwar die geplante Ausbildung verhindert, es aber versäumt, die empfangsbereite Hirnstruktur und die organischen Chips zu versiegeln. Ich nehme an, Anna wollte ihnen die Illusion geben, Menschen zu sein. Aber wir sollten ihr danken, nur wegen dieser Nachlässigkeit konnten wir die Replikanten ohne Gewalt anzuwenden unter Kontrolle bringen.«
»Also will General Hennessy nur verhindern, dass potenziell gefährliche Replikanten in falsche Hände fallen?«
»Leider. Ich hätte anders entschieden und sie in unserem Sinne ausgebildet. In welche falschen Hände sollten sie auf Proxima auch fallen?«, sagte Aysegül und schwenkte zu Ruben. »Replikant Ruben, welche der Frauen ist deine Geliebte?«
»Die Replikantin Sarai ist meine Partnerin«, antwortete Ruben, ohne selbst diese Worte sprechen zu wollen.
»Replikant Ruben, liebst du sie?«
»Ja.«
»Replikant Sarai, aufstehen und Erlaubnis erteilt, Fragen zu beantworten.«
»Bestätigt«, sagte Sarai monoton, als ob sie gerade aus dem Koma erwacht wäre.
»Replikantin Sarai, liebst du Ruben?«
»Ja.«
»Würdest du dein Leben für ihn geben?«
»Ja«, sagte Sarai, ohne zu zögern.
»Ruben, würdest du auch dein Leben für sie geben?«
»Ja«, sagte Ruben.
»Wie Marionetten ... erstaunlich«, sagte der Soldat nachdenklich.
»Und glaub mir, das meinen die wörtlich. Sei froh, dass die Sperre in der Codierung der organischen Chips sie noch blockiert, wir wären ihnen im Kampf nicht gewachsen.
»Ma'am, ich trage einen militärischen Kampfanzug«, erklärte er pikiert und schlug sich mit der Hand auf die Brust.
»In Ordnung ... er nackt, du im Kampfanzug: Fünfzig, fünfzig, ich glaube er würde abhauen und dich später töten, dann, wenn du nicht mehr damit rechnest.«
»Und das wolltest du mir zeigen? Oder soll ich gegen einen von denen kämpfen?«
»Nein ... natürlich nicht«, antwortete sie verunsichert.
»Was möchtest du mir denn zeigen?«, fragte er beharrlich und legte erwartungsvoll seinen Kopf auf die Seite.
»Du sollst sehen, dass ... ich möchte ... « Aysegül zögerte erneut. Ruben konnte in ihre Augen sehen, da war etwas, tief in ihr verborgen, sie würde ihn nicht töten.
»Ja, bitte?!«, hakte er weiter nach.
Aysegül drehte sich weg. »Nichts ... es ist nichts ... wir werden sie nicht umbringen.«
»Major, war das eine Frage, eine Meinung oder ein Befehl?«, fragte er, betont langsam sprechend.
»Ich befehle, anzuhalten und die Replikanten freizulassen!« Aysegül hatte sich wieder gefangen.
»Ma'am, bist du dir sicher?«
»Der Befehl sollte deutlich sein!«, herrschte sie ihn an. »Wir werden ihnen auch Ausrüstung und Proviant geben.«
»Sehr deutlich.« Er nickte. »Vielleicht auch eins der Kettenfahrzeuge? Ist schließlich kalt draußen, ich könnte auch eine oder zwei warme Decken spendieren.«
»Du siehst aus, als ob du noch etwas sagen möchtest ... raus damit ... was willst du?«
»Ma'am, ich hatte dir eben über meine Qualifikation für diese Mission erzählt.«
»Und?«
»Ich habe den SAOIRSE Vertrag bekommen, weil ich sehr zuverlässig bin.«
»Captain, dann sollte es dir nicht schwerfallen, der Order eines Majors Folge zu leisten.« Aysegül schien die Veränderung nicht zu bemerken, Ruben schon, die Situation kippte.
»Sicherlich ... nur, ich habe meine Befehle von General Hennessy. Er hat deine sentimentale Ader bereits vor dem Aufbruch zu unserer Mission gerochen.«
»Bitte was?! Du kanntest den Tötungsauftrag«, stellte Aysegül entrüstet fest. Sie sollte besser vorsichtig sein, der Typ war gefährlich und bewaffnet.
»Natürlich ... etwas anderes habe ich nicht gelernt ... das Töten meine ich, das dafür aber sehr gut« Der Captain zog eine Handfeuerwaffe und hielt sie ihr vor die Stirn.
»Das kann nicht dein Ernst sein!«
»Mein bitterer Ernst. Aber ich bin kein Kameradenschwein, töte die Missgeburten und blas mir einen. Ich würde dann deine kleine emotionale Schwäche vergessen!«
»Ich würde dir dein Ding abbeißen!«
»Ma'am, genau so habe ich dich eingeschätzt.« Er schoss, Aysegül schleuderte gegen die Wand, hinter ihr war alles rot, ihr Hirn klebte in Stücken an der Panzerung. Leblos sackte sie zu Boden. Der Typ würde Ruben ohne Rücksicht abknallen.
»Captain! Was ist passiert? Der weibliche Soldat kam besorgt nach hinten. Erschrocken blickte sie auf die Leiche.
»First-Lieutenant, Sie haben Ihre Befehle,
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